Die Preise deutscher Äpfel seien in den zurückliegenden drei Wochen erheblich angestiegen. "Die Lageräpfel zeichnen sich durch ihre Qualität und Stabilität aus und wir spüren auch eine hohe Bereitschaft seitens des LEH, die Ware entsprechend zu listen. Was uns dabei hilft, ist, dass die Übersee-Äpfel verglichen mit den Vorjahren signifikant teurer sind", schildert Heinz Schacht (r), Inhaber des gleichnamigen Fruchtgroßhandels mit Standorten in Jork sowie am Hamburger Großmarkt.
Trotz üppiger Erträge und guter Qualitäten wird die Saison 2022/23 in erster Linie als katastrophales Apfeljahr in Erinnerung bleiben. Schacht weist dabei auf die allgegenwärtigen Kostensteigerungen im Obstbau hin. "Die Erzeugerpreise waren überhaupt nicht auskömmlich. Insofern wird die jetzige Preisentwicklung die Saison nicht retten", erläutert der Fruchtgroßhändler.
Elstar, Red Jonaprince, Jonagored sowie Topaz sind derzeit noch ausreichend vorhanden, bei Braeburn und Gala sind die Läger hingegen geräumt, fährt Schacht fort. "Elstar werden wir voraussichtlich noch bis spätestens Anfang Juli aus dem Kühllager ausliefern können. Insgesamt erwarten wir zu Beginn der neuen Apfelernte im Alten Land keine nennenswerten Überhänge, was wiederum für die neuen Preisverhandlungen von Vorteil ist." Auch der neue Bestand habe sich Schacht zufolge gut entwickelt. "Die Blüten sind schön herangewachsen, insofern sind die Vorzeichen positiv. Es ist aber noch zu früh, um genaue Aussagen zu den Erträgen in der kommenden Saison zu treffen."
Überseebirnen preislich bis zu 25 Prozent über Vorjahresniveau
Außer regionalen Äpfeln widmet sich die Firma Schacht ebenfalls der Vermarktung von Tafelbirnen, etwa Conference aus den Niederlanden sowie Übersee-Birnen. "Wir beziehen vorwiegend die Sorten Forelle, Abate sowie Packham's aus Südafrika, Chile und Argentinien. Es wird im Vergleich zum Vorjahr wesentlich weniger in Richtung Europa verladen bei einer stetigen Nachfrage, was sich entsprechend auf die Notierungen niederschlägt. Insgesamt liegen wir bis zu 25 Prozent über dem Vorjahresniveau." Auch holländische Conference-Birnen werden verglichen mit den Vorjahren erheblich teurer gehandelt.
Obwohl die Birne im Alten Land im Vergleich zum Apfel nur eine bescheidene Rolle spielt, habe insbesondere die Xenia in den vergangenen Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. "Das Erntevolumen aus regionalen Obstbau wird zusehends mehr. In diesem Jahr haben wir bereits bis Anfang Mai regionale Xenia-Birnen vermarkten können. Angesichts dessen, dass im kommenden Jahr wieder neue Anlagen in den Ertrag kommen, schließe ich nicht aus, dass wir die Vermarktungssaison weiter verlängern können", sagt Schacht abschließend.
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Heinz Schacht
Johannes Schacht Fruchthandels-
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Großmarkt Hamburg
Tel.: 040 338639
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