Das Spargelangebot in Belgien scheint jedes Jahr zu schrumpfen. Das stellt Jos Amelinckx von Amelinckx Asperges and Fruit fest. "Jedes Jahr wird die Anbaufläche kleiner, weil die Erzeuger es zu teuer finden. Die Löhne sind gestiegen, alle Kosten sind gestiegen. In Zukunft werden wir uns genau ansehen müssen, wer übrig bleibt", sagt der Erzeuger aus Hingene in Flandern.

"Heutzutage muss man über das ganze Jahr hinweg einen mittleren Preis von fünf Euro pro Kilo erzielen, um kostentechnisch über die Runden zu kommen", so Jos weiter. "Nur wenn man keinen Frühspargel hat, schafft man es heutzutage nicht mehr. Wenn er dann zwei oder drei Jahre lang zu teuer für die Erzeuger ist, entscheiden sich die Leute dagegen, ihn anzubauen. Dann schrumpft die Anbaufläche, so ist das eben, nicht wahr? In Deutschland passiert genau das Gleiche, aber wir müssen trotzdem daran verdienen, also wird es eine Zeit geben, in der der Spargel die ganze Saison über furchtbar teuer bleibt."
Dennoch ist die Nachfrage vor allem auf dem heimischen Markt nach wie vor vorhanden. "Die Saison ist nun fast vorbei, und die Verbraucher scheinen die höheren Preise vorerst zu bezahlen. Noch knapp drei Wochen, dann ist sie zu Ende. Vor dieser Saison befanden sich die Preise noch auf einem guten Niveau, da auch das Angebot in diesem Jahr viel geringer war als in den Vorjahren. Gegen Ende der Saison wird es jedoch immer schlechter, weil es keine Aktionen mehr gibt. Am Freitag bewegten sich die Preise noch in Richtung sieben bis acht Euro, aber heute sprechen wir eher von gut vier Euro pro Kilo."

Der Betrieb verfügt über 15 Hektar Spargel, von denen ein kleiner Teil Grünspargel und der überwiegende Teil Weißspargel ist. Neben dem Spargel ist der Betrieb im Frühjahr auch mit Erdbeeren und Kirschen beschäftigt. "Beim grünen Spargel zeigt sich in etwa der gleiche Trend wie beim weißen. Auch hier geht die Saison zu Ende und wir hatten noch eine gute Saison."
Umstellung auf Kirschen
Nun wird langsam auf die Kirschen-Saison umgestellt. "Wir haben gerade mit den verdeckten Kirschen angefangen. Nur da ist alles auch erst mal furchtbar teuer. Wenn es in Spanien und Italien Probleme gibt, bekommt man das mit. Dann ist die Nachfrage um ein Vielfaches höher als das Angebot und wir sehen jetzt Preise von rund 17 Euro pro Kilo. Da werden sich die Verbraucher sicher zweimal überlegen, ob sie das mit nach Hause nehmen. In den nächsten Wochen wird das zurückgehen, aber das geringere Angebot wird für relativ hohe Preise sorgen, erwarte ich."
Weitere Informationen:
Jos Amelinckx
Amelinckx Asperges & Fruit
Koningin Astridlaan 171
2880 Hingene, België
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