"Ich wüsste nicht, welches Obst wir im Moment als günstig bezeichnen könnten." Henk Vlaeminck vom belgischen Importeur Van Dijk Foods sieht, dass die Preise für Importobst immer höher werden, während die Verbraucher eher zurückhaltend damit sind, viel Geld für Lebensmittel auszugeben. "Spanische Kirschen, Steinobst, Kiwis oder Orangen - Obst wird zu einem Luxusprodukt. In Kombination mit der Inflation sehen wir daher, dass die Verkaufsmengen in diesem Jahr viel geringer sind als in den Vorjahren."
Bei vielen Produkten ist der Grund das begrenzte Angebot, sagt der Händler. "Spanische Kirschen zum Beispiel kommen derzeit nur sehr wenig an. Aufgrund klimatischer Probleme werden besonders geringe Mengen exportiert. Die Nachfrage ist da, aber der Markt ist einfach leer. Vor allem bei guter Qualität. Das Gleiche gilt für das Angebot aus Frankreich. Für die kleineren Formate zahlt man inzwischen rund 7,50 Euro pro Kilo, die dickeren gehen für elf Euro über die Ladentheke. Das ist einfach sehr teuer."
"Außerdem läuft es in den dortigen Supermärkten gut. Auch in Spanien sind die Kirschen sehr gefragt, sodass wenig für den Export übrig bleibt. In den kommenden Wochen erwarte ich daran wenig Änderungen. In etwa drei bis vier Wochen werden die Mengen für diese Saison aufgebraucht sein und dann ist die Saison für uns vorbei. Das niederländische und belgische Angebot wird danach für Entlastung auf dem Markt sorgen, aber das nützt uns nicht viel. Sobald das lokale Angebot auf den Markt kommt, bedeutet das das Ende der Importsaison."
Vlaeminck beschreibt eine ähnliche Situation für spanisches Steinobst. "Auch dieses Produkt ist von den Wetterbedingungen in Spanien geprägt. In dieser Woche hat sich die Lage etwas gebessert, aber es ist immer noch schwierig, Steinobst von guter Qualität zu bekommen. Die Probleme mit der Wasserverfügbarkeit sind nach wie vor groß. Natürlich gab es letzte Woche Regen, aber sintflutartige Regenfälle lösen das Wasserproblem nicht. Das Wasser fließt schnell wieder ab, und das ist nicht gewollt. Es muss Zeit haben, in den Boden zu versickern."
Hohe Preise schrecken Verbraucher ab
Die Folge ist, dass auch hier die Preise für die Jahreszeit hoch bleiben. "Bei Pfirsichen und Nektarinen sprechen wir über Großhandelspreise von 3,5 bzw. 4,- Euro pro Kilo. Anschließend muss es noch in den Laden gelangen, der es ebenfalls mit einer Gewinnspanne verkaufen muss. Da kommt man schnell auf rund zehn Euro für ein paar Stücke Obst. Das ist ziemlich teuer, nicht wahr? Wir stellen fest, dass es dadurch schneller eine Barriere für die Verbraucher gibt. Verstehen Sie mich nicht falsch, für die Jahreszeit ist das gar nicht mal so verkehrt. Das liegt aber auch daran, dass die Preise jetzt höher sind. Das Volumen ist ohnehin viel geringer als im letzten Jahr und ich sehe nicht, dass sich das in den nächsten Wochen ändern wird."
Weitere Informationen:Henk Vlaeminck
Van Dijk Foods
Kempenarestraat 50
2860 Sint-Katelijne-Waver, Belgien
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