Ähnlich wie in anderen Jahren trafen kurz nach Pfingsten die ersten griechischen Süßkirschen bei der ExpaFrucht GmbH in Ottobrunn ein. Parallel dazu werden ebenfalls türkische Kirschen gehandelt. Die Vorzeichen zur diesjährigen Ernte seien nach Angaben des Griechenland-Spezialisten recht gut. "Der Bestand steht insgesamt gut da und wenn das Wetter mitspielt, werden wir auch die Volumen bewegen können, die wir geplant haben. Das Preisniveau wird unter anderem aufgrund der Inflation in diesem Jahr etwas höher sein", teilt uns Christian Vogelsang, Ein- und Verkäufer beim Unternehmen, auf Anfrage mit.
Die ersten griechischen Süßkirschen stoßen ab dieser Woche auf den Markt.
Im Gegensatz zu den Anbauländern Spanien und Italien, wo man herbe Verluste verschmerzen musste, seien die Wetterbedingungen in Griechenland insgesamt recht gut gewesen. Vogelsang: "Die spanische Saison läuft bereits seit einigen Wochen auf Hochtouren und spielt dementsprechend für unsere Vermarktung nicht die große Rolle. Italien hat bekanntlich große Ernteeinbußen hinnehmen müssen, allerdings vorwiegend bei den frühen Sorten. Der eventuelle Wettbewerbsvorteil für griechische Ware wird sich demzufolge erst im späteren Saisonverlauf zeigen."
Abgepackte Steinfrüchte aus griechischem Anbau
Stetige Nachfrage nach griechischen Steinfrüchten
Anfang KW 23 werden ebenfalls die ersten Chargen an Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen erwartet, fährt man fort. Auch hier starte man ähnlich wie in anderen Jahren Anfang Juni in die neue Vermarktungssaison, schildert Vogelsang. Eindeutige Markt- oder Konsumtrends seien dem Fruchtkaufmann zufolge nicht zu beobachten. "Die Steinobstvermarktung ist in der Regel von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich und stark von Werbeaktionen im LEH abhängig."
Dieses Jahr erwartet man eine qualitativ hervorragende Ernte, die sich v.a. durch große Kaliber 28-30+ auszeichnet
Erhältlich sind die Kirschen und Steinfrüchte griechischer Herkunft bis in den August hinein. "Die Nachfrage geht in der Regel ab Ende Juli spürbar zurück, wenn die heimischen Kirschen aus deutschem Anbau vermehrt auf den Markt stoßen. Die übrigen Steinfrüchte werden hingegen bis Saisonende stetig nachgefragt. Je nach Mengenverfügbarkeit gestaltet sich die Preissituation in der zweiten Saisonhälfte normalerweise etwas stabiler. Auch das ist aber jedes Jahr unterschiedlich."
15 Jahre Fruchtimport aus Griechenland
Die ExPa-Frucht GmbH wurde 2008 unter Federführung von Anastasios Papadopoulos auf dem Großmarkt München gegründet. Das Unternehmen entstand mit Unterstützung und in enger Zusammenarbeit mit zwei griechischen Fruchtexporteuren. Mittlerweile verfügt man über einen modernen Standort in Ottobrunn vor den Toren Münchens und wird jährlich ein Gesamtvolumen von ca. 60.000 Tonnen (ca. 3.500 LKW-Ladungen). Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kirschen, Kiwi, Granatäpfel, Spargel und Erdbeeren. "Der Fokus hat sich im Laufe der Jahre von der Belieferung von Großmärkten und dem klassischen Großhandel hin zum LEH verlagert", schlussfolgert Vogelsang.
Bilder: ExPa-Frucht GmbH
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