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Kira Weißbach und Birgit Unterhuber von den Markthallen München:

Fotoreportage: "Die Markthallen München repräsentieren die Lebensmittel- und Daseinsvorsorge, die hier gewährleistet wird"

Jährlich werden um die 300.000 Tonnen am Großmarkt München verladen. Trotz verschiedener Herausforderungen fluktuierten die Einfuhrmengen nur marginal. "Nachdem wir in den letzten Jahren einige Krisen in Kauf nehmen mussten, stabilisiert sich die Situation nun wieder", sagt Kira Weißbach, Werkleiterin der Markthallen München. "Wir werden nicht mehr auf das Niveau von 2018/2019 zurückkehren können, denn vieles hat sich schlichtweg verändert. Die Händler mussten unter anderem angesichts von Personalmangel und den hohen Energiekosten umdenken."

Hier finden Sie die Fotoreportage zum Münchner Großmarkt.

So zeichne sich etwa der Trend ab, dass die Ware zunehmend weniger vor Ort abgeholt und stattdessen von den Händlern stetig mehr ausgeliefert werde. Zwar spielte das Wetter in letzter Zeit nicht unbedingt mit, jedoch seien die Händler grundsätzlich optimistisch. Zusammen mit ihr und Kommunikationsleiterin Birgit Unterhuber sprachen wir am Großmarkt im Münchner Stadtteil Sendling. 


Kira Weißbach und Birgit Unterhuber

Stadt München zeigt sich investitionsfreudig 
Der 1912 errichtete Großmarkt wurde in den 1940er- bzw. 1950er-Jahren neu aufgebaut und kann dank eines Standortbeschlusses des Stadtrates weiterhin in Sendling bleiben. "Es steht jedoch ein Neubau der Großmarkthalle an, der von einem Investor errichtet und betrieben werden soll, sodass die Händler auch weiterhin allen behördlichen Vorschriften entsprechend wirtschaften können", sagt Weißbach.

Um energieeffizienter zu sein, wird im Rahmen der baulichen Bestandserhaltung regelmäßig auch die Errichtung von Fotovoltaikanlagen geprüft. "Auf dem Gelände befinden sich viele denkmalgeschützte Gebäude. Dabei dürfte die Statik allerdings das größte Thema sein. Denn alles, was man hier sieht, ist unterkellert. Diese Flächen mussten zuerst ertüchtigt werden, damit auch die 40-Tonner wieder draußen entlangfahren können. Die Stadt hat hierfür viel Geld investiert, wobei die Händler zeitweise auch einige Einschränkungen hinnehmen mussten. Man muss die Stadt für ihren Einsatz aber loben. Immerhin leistet sie sich zusätzlich zum Großmarkt auch die Wochenmärkte", gibt Weißbach zu bedenken. Deutschlandweit betreibt die Stadt München die größte Anzahl an Wochenmärkten.

"Die Stadt München hat erkannt, dass es ohne den Großmarkt die Wochenmärkte und die vier ständigen Märkte in der Form nicht gäbe, sprich: weder den Viktualienmarkt, den Wiener Markt, den Elisabethmarkt noch den Pasinger Viktualienmarkt. Ein Großmarkt ist aber auch für all die kleineren Geschäfte von Bedeutung. Hierbei besteht ein großer Synergieeffekt. Als ich vor fünf Jahren hier anfing, hieß es noch, dass man an keinen einzigen Discounter liefere. Das wäre heutzutage undenkbar.“ Einzugsgebiet des Münchner Großmarkts sind der Großraum München, Bayern, Salzburg und Südtirol.

Trends am Großmarkt
Wie hoch der Bio-Anteil ist, sei schwer einzuschätzen. „Es gibt zwar einen Betrieb, der ausschließlich Bio-Waren anbietet. Was uns aber auffällt, ist, dass Regionalität den Kunden nun deutlich wichtiger ist“, weiß Unterhuber. Beide Leiterinnen begrüßen es auch ausdrücklich, dass es noch einen großen Anteil an Landwirten gäbe, die ihre Ware vor Ort anbieten. Ferner sei auch die Vollvermietung in den Hallen erfreulich.

Trotz mehrfacher Krisen konnten auch keine allzu großen Änderungen festgestellt werden. "Die Händler können ihre Preise weitestgehend selbst regulieren. Außerdem hat sich die Zahl der Einfuhrmengen nicht merklich verändert. Bei den Wochenmärkten verzeichnen wir wiederum einen leichten Rückgang, weshalb wir sie auch entsprechend unterstützt haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass es insgesamt wieder gut läuft", sagt Weißbach. 

Die Markthallen München seit 2007
Zwar gibt es den Großmarkt im Grunde genommen seit gut 100 Jahren, unter dem Namen Markthallen München firmiert der Eigenbetrieb allerdings erst seit 2007. "Früher gab es noch die Betriebsbereiche Schlacht- und Viehhof. Da wir uns ohnehin gemeinsam das Gelände teilen, war es nur folgerichtig, dass man all diese Bereiche unter einem Dach zusammenfasst", so Unterhuber. "Wir haben einen Wirtschaftsplan, den wir dem Stadtrat vorlegen müssen. Doch sind wir ebenso eine eigenständige Einheit innerhalb des Kommunalreferats."

"Wir sind keine eigene Rechtspersönlichkeit", fügt Weißbach hinzu. "Es steht uns ein Anlagevermögen und die Gebühren zur Verfügung, mit denen wir ohne Gewinnerzielungsabsicht wirtschaften müssen. Jedoch haben wir keinen Anschluss- und Benutzungszwang. Daher müssen wir den Betrieb auch vernünftig führen. Unser Anspruch ist daher, dass der Handel hier fortwährend betrieben wird und die Kunden auch animiert werden zu kommen."

Zur Zukunft des Großmarkts München
Eine neue Großmarkthalle bauen zu lassen stünde noch an. "Das ist mit einem zeitlichen Aufwand verbunden, den wir überbrücken müssen, ohne dass damit eine Fluktuation der Händler und der Mitarbeiter einhergeht. Wir werden alles daransetzen, dass sie ihren Handel weiterhin betreiben können, selbst wenn eine Baustelle hier entstünde. Es wird aber sicherlich auch herausfordernd sein, die Logistik, die die Händler benötigen, hier zu gewährleisten. Das Gute ist, dass wir hier bereits einen großen Lkw-Parkplatz haben, auf dem sie sich erholen und gleichzeitig ihre Kühlaggregate aufladen können. Dort befinden sich neuerdings auch Energiesäulen, beispielsweise E-Lade-Stellen für Lkw", so die Werkleiterin.

"Es ist allen Großmärkten wichtig, dass der Bevölkerung bewusst gemacht wird, wie wichtig die Großmärkte für die Lebensmittelversorgung sind. Denn ohne sie gäbe es keine Wochenmärkte und auch keine kleinen Obst- und Gemüsegeschäfte", konstatiert Weißbach. "Die Kultur und das Stadtbild werden sich ohne sie auch verändern. Wir wollen im Namen der GFI Deutsche Frischemärkte eine Studie in Auftrag geben, um zu beleuchten, wie wichtig das gesamte Netzwerk und die Schnittstellen sind, die ein Großmarkt abdeckt. Die Markthallen München repräsentieren immerhin die Lebensmittel- und Daseinsvorsorge, die hier gewährleistet wird." 

Auch das internationale Interesse an Großmärkten zeige sich wieder. "Wir hatten einige Besucher aus Aserbaidschan, Russland als auch aus afrikanischen und asiatischen Ländern, die sich unseren Großmarkt angeschaut haben, weil sie sich überlegen in ihrem eigenen Land wieder einen zu installieren und unseren Standort sozusagen als Best-Practice-Beispiel heranziehen", sagt Unterhuber. 

Hier finden Sie die Fotoreportage zum Münchner Großmarkt.

Weitere Informationen:
Kira Weißbach und Birgit Unterhuber
Markthallen München
Tel.: 089 233-38500
Fax: 089 233-38595
werkleitung-mhm@muenchen.de 
https://stadt.muenchen.de/infos/markthallen-muenchen