Die EU-Tomatenpreise sind im April nach einem starken Rückgang leicht gestiegen. Eine Preisbewegung gegen den Trend, denn normalerweise fällt der Preis im April nur weiter. Im Durchschnitt kostete ein Kilo 2,20 €. In den Niederlanden ist der Preis im April gefallen, und zwar etwas stärker als "normal", wie aus dem Tomaten-Dashboard der Europäischen Kommission hervorgeht.
"Normal" ist es auf dem Tomatenmarkt schon seit einigen Jahren nicht mehr. Auf dem Tomatenkongress, der am Dienstag in Rotterdam stattfand, wurde dies noch einmal betont. "Business as usual" wird nicht wiederkommen, so die Erwartung. Der Tomatenmarkt sollte resistent sein, und das hat er bisher auch bewiesen, u. a. dank der Energieverkäufe. Aber auch die Tomaten selbst erzielen weiterhin überdurchschnittlich hohe Preise. Das ist praktisch, denn auch die Kosten sind höher als früher, ebenso wie die Inflation. Das wiederum gibt Anlass zur Sorge um den Konsum.
In den Niederlanden ist ein Rückgang der Tomatenpreise im April üblich. So war es auch in diesem Fall. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es im Februar einen enormen Preisanstieg gab, da kaum eine lokale Produktion stattgefunden hat. Jetzt gibt es sie aber und die Tomaten erzielen überdurchschnittliche Preise. Im April lag der durchschnittliche Kilopreis nach Angaben der EU-Statistiker bei 2,44 Euro. Das sind dreißig Cent mehr als der Höchstpreis der letzten fünf Jahre. Was einigen Erzeugern jedoch Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass der mäßige Frühling sie in ihrer Produktionsplanung zurückwirft. Es ist nicht einfach, diese "verlorenen" Kilos im Rest der Saison wieder aufzuholen.
In Spanien ist unbeständiges Wetter auch gewöhnt. Der durchschnittliche Kilopreis lag im April bei 1,77 Euro. Entgegen dem Trend steigt der Preis hier wieder an. Unterdessen neigt sich die Produktion in Südspanien dem Ende zu, obwohl einige Erzeuger noch bis Ende Mai/Anfang Juni weitermachen können. Ihre Tomaten werden jedoch von den Supermärkten in Nordwesteuropa zunehmend gegen einheimische Ware ersetzt.
Auch in Italien steigen die Preise im April. Im Durchschnitt sinkt der Preis hier leicht, aber anders als in Spanien ist ein Preisanstieg im April nicht überraschend, wie auch die Grafik oben zeigt.
Frankreich ist auch immer im EU-Dashboard enthalten. Hier kommt der Preis im April nicht an den Fünf-Jahres-Höchstwert heran und es gibt einen "Durchschnittspreis" von 2,91 € pro Kilo.
Die Zahlen aus Belgien sind nicht im EU-Dashboard enthalten. Eine Aktualisierung der Zahlen des Verbands der belgischen Gartenbaugenossenschaften für Woche 19 zeigt, dass der Preis hier jetzt den Höchststand von 2022 erreicht hat. Seit KW7 hat mit kleinen Spitzen nach oben ein Preisverfall begonnen.
Eine Vergrößerung der obigen Diagramme können Sie hier für die EU-Zahlen und hier für die belgischen Zahlen sehen.