Irland ist bekannt als das Land der Kartoffeln, und auch heute noch hat ein großer Teil der in Europa verzehrten Süßkartoffeln irische Wurzeln. In seinem Gewächshaus und Vermehrungslabor erzeugt Beotanics Pflanzenmaterial, das in seinem eigenen Süßkartoffelvermehrungsbetrieb in Portugal verwendet wird. "Indem wir unsere eigenen Mutterpflanzen anbauen, können wir unsere gesamte Kette virenfrei halten", sagt CEO Patrick FitzGerald.
Vor siebzig Jahren wurde die Paprika in Westeuropa eingeführt. Vor dreißig Jahren hielten Avocados Einzug. Und erst vor 15 Jahren begann das Team von Beotanics mit dem Verkauf von Süßkartoffelpflanzen in Europa. Ursprünglich war der Familienbetrieb auf Mischkulturen spezialisiert, aber aufgrund seines Interesses an alternativen Kulturpflanzen begann FitzGerald, sich mehr auf spezielle Pflanzenprodukte zu konzentrieren. "Wir begannen 2006 mit dem Verkauf von Süßkartoffelpflanzen", sagt FitzGerald. "Meines Wissens gab es damals niemanden, der Süßkartoffelstecklinge verkaufte." Die Erzeuger entschieden sich für eine Zusammenarbeit mit dem Louisiana State University AgCenter, einem Experten auf dem Gebiet der Süßkartoffeln. Sie bauen auch ihre lizenzierten Sorten an und verkaufen sie.
Wachsender Markt
Seit der Gründung von Beotanics ist der Markt gewachsen und mit ihm das Unternehmen, und das nicht nur innerhalb der Landesgrenzen. Da der Anbau von Süßkartoffeln in Irland zu teuer wurde, rief man Nativaland ins Leben: Ein portugiesisches Joint Venture, das sich auf die Vermehrung von Stecklingen spezialisiert hat. "In Bezug auf die Energie ist Portugal die beste Wahl, aber Irland hat ein hervorragendes Klima für sauberes und reines Ausgangsmaterial. Es gibt keine Weiße Fliege, und die Insektenbekämpfung ist viel besser als in Europa." Jedes Jahr testet das Unternehmen neues Material von der Universität von Louisiana. In ihrem eigenen irischen Gewebekulturlabor vermehren sie es und schicken die bewurzelten Pflanzen nach Portugal. Eine Strategie, die sie bereits für den Mini-Tuber-Markt entwickelt haben. "Auf diese Weise wissen wir, dass sie mit dem bestmöglichsten saubersten Material beginnen können."
Laut FitzGerald ist das von großer Bedeutung, weil Süßkartoffeln eine Nischenkultur sind, die in Europa relativ unbekannt ist und mit ganz anderen Krankheiten und Bedrohungen zu kämpfen hat. "Süßkartoffeln gibt es hier seit über 400 Jahren, aber bis vor ein paar Jahren waren sie nicht agronomisch erschlossen. Es gibt keine Vorschriften, und die Gefahr von Krankheiten, die die Pflanze bedrohen, ist groß. Sie ist derzeit nicht geschützt. Wir hoffen, dass die Kartoffelverordnungen in Zukunft auch für die Süßkartoffelindustrie angepasst werden, da dies eine sehr geeignete Lösung ist und die Industrie schützen würde. Aber abgesehen davon sollten wir unser Ausgangsmaterial auf jeden Fall schützen."
Modernisierte Farm
Der landwirtschaftliche Betrieb in Irland ist vollständig darauf eingestellt. Zu den jüngsten Modernisierungen gehören ein neues Gewächshaus und eine vollständige Erneuerung der 15 Jahre alten Anlage. Ebbe- und Flutböden, Insektenschutzgitter, vollständige Wasserzirkulation, all das ist vorhanden. Die Arbeit mit einem HortOS-System und einer Mienis-Wasserlösung ermöglicht es dem Unternehmen, ohne jegliche Ableitung zu arbeiten.
FitzGerald erklärt, dass Nachhaltigkeit in seinem Unternehmen von größter Bedeutung ist. "Wir haben schon immer auf unserem Hof gelebt und werden es auch weiterhin tun. Deshalb wollen wir so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich sein. Wir wollen keine Krankheitserreger verbreiten. Wir haben keinen Dünger, der in den Boden gelangt. Alles geschieht im Kreislauf." Außerdem wurden LED-Leuchten installiert, um die Ziele zu erreichen. "Unsere frühere Natriumbeleuchtung kostete im Betrieb viel mehr. Wir haben im letzten Jahr auf LED umgestellt, eine Investition, die gerade rechtzeitig zur Energiekrise kam. Jetzt haben wir nur noch einen kleinen Anteil an Natriumdampflampen, die wir in unserem F&E-Gewächshaus verwenden."
Mit diesen Investitionen bereitet sich Beotanics auf einen wachsenden Markt vor, auch wenn FitzGerald klarstellt, dass es sich nicht um einen 'Aufzug', sondern um eine 'Treppe' handelt. "Wir erwarten, dass der Markt einige Jahre lang auf demselben Niveau bleibt und danach wieder ansteigt." Er schätzt, dass die Süßkartoffelindustrie noch zehn Jahre brauchen wird, um in der Landwirtschaft zu reifen. "Der Verarbeitungsmarkt wird mehr Wachstum aufweisen als der Frischmarkt. In den nächsten fünf Jahren rechne ich mit einem weiteren Wachstum der landwirtschaftlichen Süßkartoffelerzeugung, aber wo sie in der Lieferkette landen wird, ist nicht klar."
Fotos von Nativaland, wo die Jungpflanzen vermehrt werden.
Psychologie der Landwirtschaft
Das Aufwachsen in der Agrarindustrie hat ihn alles über die Psychologie der Landwirtschaft gelehrt. Etwas, das es seit der Tulpenmanie vor vielen Jahrhunderten gab, sieht man auch in der Süßkartoffelindustrie und zwar die Hoffnung, schnell reich zu werden, aber laut Patrick funktioniert es so nicht. "Oft heißt es 'Boost and Boom': Schnell groß rauskommen und hinterher ist alles zu viel. Wir entscheiden uns für ein stabiles Wachstum - nicht zu groß, nicht zu langsam - und wir konzentrieren uns auf Qualität, indem wir mit Partnern wie der Louisiana State University zusammenarbeiten. Ich weiß nicht, ob wir richtig oder falsch liegen, und wenn man sich für ein Produkt begeistert, muss man arg aufpassen, dass man nicht zum Besserwisser wird. Aber ich habe großes Vertrauen in die Süßkartoffel als europäische Kulturpflanze. Ich glaube, dass sie gut für die Ernährung ist und bleiben wird."
Verseuchtes Pflanzenmaterial
"Unsere Sorten sind gegen bestimmte Süßkartoffelkrankheiten und -schädlinge resistent, und wir stellen sicher, dass sie virenfrei sind, was eine ernsthafte Bedrohung für den Ertrag darstellen kann. Einige Viren führen dazu, dass die Ernte um 40 Prozent geringer ausfällt. Vor allem in den USA haben die Landwirte seit vielen Jahren mit diesem Problem zu kämpfen. "Wir haben ein Labor in Irland, in dem wir die amerikanischen Richtlinien für Pflanzengesundheit befolgen, das heißt, wir testen speziell auf Süßkartoffelviren. Die Kontamination des Pflanzenmaterials ist eine der größten Herausforderungen in der europäischen Produktion, und es muss viel mehr getan werden, um die Gesundheit der Pflanzen zu schützen."
Weitere Informationen:
Patrick FitzGerald
Beotanics - FitzGerald Nurseries
Tel.: +353 (0)56 7728418
Fax:+353 (0)56 7728481
[email protected]
www.beotanics.com