"Der Aufbau einer Marke ist viel mehr als nur ein Etikett auf eine Frucht zu kleben"

Die Tomatensaison in Almería geht in die Endphase. „Es war eine komplizierte Saison mit einem Mangel an Produkten und der Bedrohung durch ToBRFV, aber mit guten Preisen“, sagt Jordi Ballester, Geschäftsführer des Unternehmens Let It Out Food Creativity, der sein Leben der Entwicklung von Tomatensorten gewidmet hat und dieses Unternehmen mitten in der Pandemie gründete. 

Nachdem er mehr als 30 Jahre in der Biotechnologie- und Saatgutbranche für Unternehmen wie Nunhems und Semillas Fitó gearbeitet hatte, wollte er ein neues Projekt starten. Es ist mehr als ein Geschäftsprojekt. Es ist ein Lebensprojekt, das auf jahrelanger Erfahrung basiert und von einer anderen Vision und einem anderen Wert für das Agrifoodtech-Ökosystem ausgeht.

„Wir sprechen oft von ‚der Wertschöpfungskette‘. Ich sehe es als ein Ökosystem, in dem Produkt, Geld und Informationen zusammenkommen. Derzeit ist dieses Ökosystem stark polarisiert durch den Einzelhandel, der immer mächtiger wird, und die Saatgutfirmen. Der Erzeuger ist zu einem bloßen Vermittler geworden. Wir versuchen, diese Vermögenswerte besser zu verwalten und den Wert gerechter zu verteilen. Wir wollen, dass der Erzeuger wieder stärker wird.“ 

Monterosa, eine Erfolgsgeschichte
Eine der Erfolgsgeschichten von Jordi Ballester ist die gerippte Monterosa-Tomate von Semillas Fitó. „Er ist wie ein Sohn für mich und ein Teil meines Lebens. Es ist die Erfolgsgeschichte eines Produktes, das als obsolet galt. Monterosa ist derzeit eine der wertvollsten Tomatenmarken“, sagt Jordi Ballester.

Und wie wird diese Tomate wahrgenommen oder geschätzt? „Nun, durch die Anzahl der Hektar, die permanent für ihren Anbau genutzt werden, und die Tatsache, dass andere Saatgutunternehmen bereits ähnliche Produkte anbieten oder dass es bereits sehr ähnliche Marken gibt wie Cassarosa von Yuksel. Der Aufbau einer Marke ist viel mehr als nur ein Etikett auf eine Frucht zu kleben. Zunächst einmal muss man ein großartiges Produkt haben, aber man muss auch wissen, wie man es in der gesamten Kette unterstützen kann. Man muss die richtigen Partner finden und wissen, wie man mit dem Endverbraucher kommuniziert und ihn erreicht“, sagt er.

Let it Out in Almería
In diesem Jahr richtete das Unternehmen an einem Anbauort von Saborum Origen ein Versuchsfeld ein, das viele Besucher anzog, von Saatguthäusern über Erzeuger bis hin zu Einzelhändlern. „Wir haben unsere Innovation der ganzen Welt gezeigt, da wir die Saatgutunternehmen nicht als Konkurrenten, sondern als Partner sehen. In der nächsten Saison werden wir einen Anbaustandort mit mehr als 5.000 m² Gewächshäusern und einem Büro im Parque Ciéntifico-Tecnológico (PITA) der Universität von Almería haben“, so Jordi.

Arlekin-Tomate