Die Süßkartoffelsaison in Ägypten neigt sich dem Ende zu, die Exporteure wickeln ihre letzten Mengen ab und die Erzeuger bereiten sich auf die nächste Saison vor. Zayed Lahseen, CEO von AfriGoodGrow, gibt einen Überblick über die Saison.
Die Saison begann mit geringeren Mengen als die vorangegangene, was auf eine reduzierte Anbaufläche zurückzuführen ist. "Einige Landwirte in den Regionen Kafr al-Sheik und Damietta haben sich in dieser Saison für den Anbau von Reis statt von Süßkartoffeln entschieden, da beide den gleichen Boden benötigen", erklärt Zayed, "aber der Anstieg der Süßkartoffelpreise wird diese Situation umkehren und wir erwarten ab April eine Zunahme der Süßkartoffelanbaufläche."
Zayed fährt fort: "Derzeit haben mehr als 90 Prozent der ägyptischen Exporteure den Export von Süßkartoffeln eingestellt. Die letzte Ernte fand vor einem Monat statt und die Mengen sind verbraucht. Die aktuellen Lagerbestände sind 120 Tage alt, was es für die meisten Exporteure schwierig macht, sie zu halten. Eine so lange Lagerhaltung für den Export erfordert große Räumlichkeiten und Kühlräume, was nicht für alle erschwinglich ist."
AfriGoodGrow ist einer der wenigen, die noch Süßkartoffeln exportieren, so Zayed: "Wir liefern nur an ausgewählte Kunden, mit denen wir eine langjährige Beziehung haben. Der Reifungsprozess dauert derzeit bis zu zehn Tage. In dieser Zeit entfernen wir Schimmel und faule Knollen und wählen exportfähige Partien aus, die nur einen kleinen Teil der auf Lager liegenden Mengen ausmachen."
Insgesamt war die Süßkartoffelsaison ein Erfolg, so Zayed: "Es gab eine starke Nachfrage, insbesondere aus westeuropäischen Ländern wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den skandinavischen Ländern. In diesen Ländern gelten Süßkartoffeln dank ihres hohen Nährwerts als Superfood, dessen Konsum ein Trend geworden ist. Auf diesen Märkten werden vor allem orangefarbene Süßkartoffeln nachgefragt, die in Ägypten am meisten angebaut werden, und die Nachfrage nach ägyptischen Süßkartoffeln ist hoch.
Andere Märkte haben sich langsamer entwickelt als erwartet, so der Exporteur: "Osteuropäische Länder wie Polen und die Tschechische Republik sowie die arabischen Golfstaaten haben eine geringere Nachfrage als erwartet gezeigt. Im Falle der Golfstaaten kann dies durch das warme Wetter erklärt werden, denn die Verbraucher bevorzugen dieses Gemüse, wenn es kalt ist."
Zum Erfolg der Süßkartoffelsaison in Ägypten hat auch beigetragen, dass die westeuropäische Nachfrage auf ein unzureichendes Angebot traf, fügt Zayed hinzu: "Die größten Konkurrenten Ägyptens in diesem Sektor sind Spanien und die Vereinigten Staaten, und wegen der starken Regenfälle dort waren die Mengen geringer und das Angebot nicht ausreichend. Regen schädigt Süßkartoffeln und verursacht Schimmel und Risse. Ein weiterer offensichtlicher Grund, der Ägyptens Position im Vergleich zu Spanien und den Vereinigten Staaten gestärkt hat, ist die Tatsache, dass unsere Kosten niedriger sind."
Die hohe Nachfrage hat die Exportpreise für ägyptische Süßkartoffeln steigen lassen, fügt Zayed hinzu: "Der Anstieg beträgt in diesem Jahr bis zu 30 Prozent. Die mittleren Größen, die XL (600 bis 900 Gramm) entsprechen und am seltensten sind, erreichten 0,77 EUR/kg. Die kleineren Größen, die am meisten nachgefragt werden, erreichten 0,65 EUR/kg, und die großen 0,72/kg. Die Erzeuger erzielten auch schöne Bruttomargen, die im Durchschnitt 150 Prozent betrugen."
Dieser Erfolg ermutigt die Erzeuger, Süßkartoffeln anzubauen, und die Anbaufläche wird im nächsten Jahr zweifellos größer sein, so Zayed: "Viele Landwirte haben ihr Land bereits auf Süßkartoffelanbau umgestellt, und die Mengen werden im nächsten Jahr größer sein. Die Anpflanzung wird im April in Kafr El Sheikh beginnen und die erste Ernte wird im Juli/August stattfinden."
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Zayed Lahseen
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