In Deutschland wird auf etwa 16,6 Millionen Hektar, also knapp der Hälfte der gesamten Fläche, Landwirtschaft betrieben. Der Ackerbau besitzt mit rund 70 Prozent den größten Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Auf dem Acker werden Kulturen wie Weizen, Mais, Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln oder verschiedene Gemüse angebaut. Dauergrünland, darunter Wiesen und Weiden, macht 28,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche aus. Der Rest kommt dem Anbau von Obst, Wein und anderen Dauerkulturen zu.
Gemüse und Obst hat geringen Flächenbedarf
Obst und Gemüse wird in Deutschland auf gerade mal gut einem Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut. Nimmt man die Kartoffeln dazu sind es 2,9 Prozent.
Das hierzulande angebaute Obst und Gemüse reicht bei weitem nicht aus, um alle zu versorgen: Gemüse deckt rund ein Drittel, Obst nur ein Fünftel des heimischen Bedarfs. Was fehlt, muss aus dem Ausland eingeführt werden. Anders sieht das bei der Kartoffel aus. Die beliebte Knolle wird hierzulande in so großen Mengen erzeugt, dass ein Teil davon ins Ausland verkauft werden kann.
Die Anbaufläche für Obst und Gemüse ist zwar sehr klein, der Arbeitsaufwand dagegen sehr groß. Für die Pflege und vor allem die Ernte vieler Obst- und Gemüsekulturen ist viel Handarbeit nötig – sehr viel mehr als zum Beispiel für Getreide, Raps oder Zuckerrüben.
Apfel - mit Abstand die Nummer 1
Obst wird in Deutschland meist in klimatisch begünstigten Gebieten angebaut. Bedeutende Obstbaugebiete sind zum Beispiel die Bodenseeregion oder das "Alte Land" bei Hamburg. Insgesamt wird hierzulande auf gut 75.000 Hektar Obst angebaut. Etwa zwei Drittel der Obstanbaufläche werden für den Anbau von Äpfeln (44 Prozent) und Erdbeeren (22 Prozent) genutzt, knapp zehn Prozent entfallen auf den Anbau von Kirschen.
Gemüsebau: Möhren aus dem Freiland, Tomaten aus dem Gewächshaus
Auch der Gemüseanbau ist in Deutschland flächenmäßig eine Nische. Zwar fällt die Anbaufläche deutlich größer aus als beim Obst. Mit 132.000 Hektar entspricht sie aber trotzdem nur einem Fünfzigstel der Getreideanbaufläche.
Wichtigste Anbaukultur ist Spargel, der auf etwa einem Viertel der Gemüseanbaufläche wächst. Dahinter folgen, etwa gleichauf, Möhren, Salate und Speisezwiebeln, auf die zusammen rund ein Drittel der Anbaufläche entfällt.
Beim Gemüsebau unterscheidet man zwischen Feldgemüsebau, gärtnerischem Freilandanbau und Anbau im Gewächshaus. Möhren und Zwiebeln werden beispielsweise im Feldgemüsebau erzeugt. Typisch für den Feldgemüsebau ist, dass die Anbauflächen meist nur einmal pro Jahr genutzt werden und ein regelmäßiger Fruchtwechsel mit anderen landwirtschaftlichen Kulturen, wie zum Beispiel Getreide, stattfindet. Der Aufwand für Handarbeit ist dabei eher gering.
Anders sieht das beim gärtnerischen Freilandanbau aus. Hier werden die Flächen teilweise mehrfach im Jahr mit unterschiedlichen Kulturfolgen bebaut. Typische Gemüsekulturen dieser Produktionsrichtung sind zum Beispiel Kohlrabi, Kopfsalat oder Radieschen. Besonders ertragreich, dafür aber auch sehr arbeits- und kostenintensiv ist die Gemüseerzeugung im Gewächshaus. Typische Gewächshauskulturen sind Tomaten, Gurken und Paprika.
Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft