Jens Schadowske schätzt die Stimmung am Nürnberger Großmarkt aktuell als vergleichsweise ruhig ein. Er ist seit 22 Jahren Mitarbeiter der Filbig GbR, deren Inhaber die Brüder Erich und Richard Filbig sind. Für gewöhnlich laufe das Geschäft im Dezember deutlich besser, jedoch zeichne sich bereits seit einiger Zeit eine eher verhaltene Nachfrage ab, wie er uns vor Ort mitteilte. Ferner sprachen wir mit Schadowske unter anderem über das Mangoangebot des Unternehmens.
Jens Schadowske am Stand der Filbig GbR am Großmarkt in Nürnberg
Flugware aus Peru, Brasilien und anteilig aus Südafrika
"Mangos bieten wir ganzjährig an und beziehen wir von einer Firma aus Stuttgart. Dabei handelt es sich um Flugware aus Peru und Brasilien. Sollte diese nicht zur Verfügung stehen, erhalten wir Ware aus Südafrika, die qualitativ allerdings nicht mit den Mangos aus den vorher genannten Ursprungsländern mithalten kann", so Schadowske. Der Nürnberger Betriebe bietet ausschließlich die Sorten Kent und Keitt an.
Der Preis der Flugware liege zwischen 30,00 bis 50,00 Euro pro Kiste mit 6kg Inhalt, was je nach Umfang 10-12 Stück Mangos entspricht. "Für gewöhnlich ist die Nachfrage in diesem Zeitraum recht gut. Aktuell ist sie aber eher verhalten, da die Kunden angesichts der gestiegenen und weiterhin steigenden Kosten verunsichert sind und zurzeit wenig Geld ausgeben." Hauptsächlich fokussiert sich die Filbig GbR auf Spargel, Erdbeeren und Zwetschgen, wobei sie auch zusätzlich Produkte wie Kiwis und Zitrusfrüchte anbietet.
Hohes Konkurrenzdenken am Großmarkt
"Die allgemeine Marktstimmung ist aufgrund der erwähnten Herausforderungen nicht gerade die beste. Es stimmt, dass die Lagerkapazität von einzelnen Betrieben steigt. Das liegt aber auch daran, dass frei stehende Flächen von Unternehmen, die ihr Geschäft aufgeben mussten, von bestehenden Betrieben direkt eingenommen werden. Das Konkurrenzdenken am Markt ist relativ hoch", so Schadowske. Zu den Hauptkunden der Filbig GbR zählen der Lebensmitteleinzelhandel und die Gastronomie, wobei die Wirte ihre Ware zum Teil noch selbst am Markt einkaufen.
Zur Pandemiezeit lief der Absatz merklich besser. Immerhin konnten die Kunden nicht großartig wegfahren und kauften viel auf den Wochenmärkten ein. Wie sich zudem die Kosten und Preise im kommenden Jahr entwickeln werden bzw. wie sich das noch entwickeln wird, könne bislang niemand sagen.
Einkaufspreis von Weintrauben um ein Drittel gestiegen
Neben Schadowske zählen fünf weitere Angestellte zum Stammpersonal des Nürnberger Unternehmens. "Durch eine gute Bezahlung und eine gute Behandlung der Mitarbeiter sind wir im Stande, unser Personal langfristig zu binden. Schadowske selbst arbeitet immerhin seit 22 Jahren für die Filbig GbR. Dennoch sei das gesamte Händlerdasein von Personalmangel geprägt, sagt er. "Hinzukommen die Energie-, Lager-, Transportkosten sowie die Inflation. Der Einkaufspreis für Weintrauben etwa ist so extrem gestiegen, dass es sich kaum rentiert, diese anzubieten. Im Vergleich zum Vorjahr ist der ein Drittel gestiegen. Bei diesem Produktsegment ist ein starker Druck aus China zu spüren", sagt Schadoswske abschließend.
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Jens Schadowske
Filbig GbR
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