Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
International Asparagus Meeting 2022

Zahlen und Fakten zum Spargel aus den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland

Während der Spargel- und Erdbeermesse expoSE in Karlsruhe fand zum ersten Mal das "International Asparagus Meeting" statt. In der letzten Wochen veröffentlichen wir bereits die Zahlen und Fakten zum Spargelanbau und -vermarktung aus Kanada, Griechenland und Italien zu. Lesen Sie hier nun die entsprechenden Daten aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden sowie aus Spanien.


(v.l.n.r.:) Guy Debon, Michael Koch, Will Teeuwen, John Chinn, Frédéric Faillières, Isabelle Kokula, Amélie Lachapelle, Dimitris Gkouderis, Christian Befve, Marcello Sbrighi, Antonio Zamora und Eva Harti

 

Niederlande: 16.000 Tonnen, 88 Prozent Bleichspargel
Will Teeuwen, Director von Teboza, hielt einen Vortrag zu den Spargelzahlen in den Niederlanden. Die Anzahl der Spargelanbauer sei demnach merklich gesunken mit 500 Anbauern im Jahr 2021, im Vergleich zu 2018 mit 700 und 2014 mit 800 Anbauern. Die Produktion ist mit 18.000 Tonnen im Jahr 2021 verglichen mit den Vorjahren relativ stabil geblieben bzw. etwas gesunken (Vergleich: 21.000 Tonnen im Jahr 2018 und 16.000 Tonnen im Jahr 16.000 Tonnen). Auch der Spargelkonsum ist mit 0,90 kg stabil geblieben bzw. leicht gestiegen. Mit 63 Prozent Anbauteil konzentriere sich der Hauptteil von Teboza auf die Region Limburg.  


Will Teeuwen (Mitte)

Mit 68 Prozent werde der Großteil über den Lebensmitteleinzelhandel vermarktet, die restlichen Mengen gehen wiederum an weitere Märkte. Bleichspargel mache 88 Prozent der verkauften Mengen aus, während Grünspargel 11 Prozent und violetter Spargel 1 Prozent ausmache. Das Interesse an Grünspargel steige.

Die Saison verlaufe von Februar bis Juli, wobei die Ernte in den Kalenderwochen 13 und 14 bei den beheizten Feldern anfange und sich Richtung Mini-Tunnel bewege. Auch wenn es Teeuwen zufolge gewisse Herausforderungen damit gäbe, den Konsum zu steigern, sei weiterhin eine höhere Nachfrage zum Ende der Saison hin zu verzeichnen.

Als größte Herausforderung für die gesamte Branche sehe er aber, ähnlich wie die Spargelexpertinnen und -experten aus den anderen Ländern, die weiterhin steigenden Kosten. Davon abgesehen versuche man den Einsatz von Verpackungsmaterialien zu senken.

Großbritannien: 5.300 Tonnen, meist Grünspargel
John Chinn, Eigentümer und Manager von Cobrey Farm vermutet, dass im Vereinigten Königreich gerade einmal 54 Spargelerzeuger übrig geblieben seien, im Vergleich zu 120 Erzeugern vor etwa zehn Jahren. Pro Betrieb betrage die Anbaufläche etwas 40 Hektar, wobei die sechs größten Erzeuger um die 1.900 Hektar Spargel bewirtschaften dürften, während die restlichen Betriebe etwa 6 Hektar anbauten.


John Chinn

Die durchschnittliche Ernte betrage dabei 2,4 Tonnen pro Hektar mit einem Ertrag von 5.300 Tonnen im Jahr. Der meist angebaute Spargel ist grün, während lediglich 25 Tonnen bzw. 0,5 Prozent auf weißen und 75 Tonnen bzw. 1,5 Prozent auf violetten Spargel anfallen. Traditionell beginne die Erntesaison in GB am St. George's Day am 23. April bis zum Mittsommertag am 24. Juni. Zu dieser Saison verdoppelten sich Chinn zufolge die Spargelverkäufe. Gleichzeitig werde ganzjährig Spargel importiert, meist aus Peru und Mexiko.  

50 Prozent des Spargels werde durch Supermärkte verkauft. Was Premiumware betrifft, so sei man in den GB sehr auf den Verkauf über den Lebensmittelservice angewiesen. Generell sei eine sinkende Nachfrage nach Premiumverpackungen zu bemerken. Stattdessen konzentriere man sich im Verkauf eher auf große, freie Bündel.  Aufgrund des Brexits sei es zudem schwieriger für Arbeitskräfte einzureisen, da so gut wie alle Saisonarbeiter aus dem Ausland auf Visa angewiesen seien. 

Deutschland: 113.000 Tonnen, 90 Prozent Bleichspargel
In diesem Jahr sei mit einer Ernte von 113.000 Tonnen in Deutschland zu rechnen, so Michael Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH auf einer Ertragsfläche von 21.400 Hektar. Im Vergleich dazu waren es 2021 noch 119.268 Tonnen auf 22.283 Hektar. Der Anteil von weißem Spargel betrug 2021 etwa 90 Prozent zu 10 Prozent Grünspargel. Die Versorgung mit Letzterem werde vor allem durch Importe abgedeckt. 


Michael Koch

Im Außenhandel mit frischem Spargel zeige sich, dass in den Jahren 2017 bis 2021 von Spanien 7.835 Tonnen, von Griechenland 5.741 Tonnen, aus Italien 3.188 Tonnen, 2.984 Tonnen aus Peru, 1.946 Tonnen aus den Niederlanden und 1.160 Tonnen aus Polen importiert wurden. Weitere 2.021 Tonnen wurden aus anderen Ländern bezogen. Exportiert wurden in den Jahren 2017 bis 2021 wiederum 1.172 Tonnen nach Frankreich, 1.096 Tonnen in Schweiz, 629 Tonnen nach Österreich, usw. 

Die Nachfrage sei in diesem Jahr aufgrund der Unsicherheit der Konsumenten recht schwach gewesen. Preise fielen auch recht schnell. Einige Produzenten mussten sogar vorzeitig ihre Ernte abbrechen, also nicht wie gewohnt am 24. Juni. Die Marktversorgung im Jahr 2021 lag bei insgesamt 146.542 Tonnen. Der Selbstversorgungsgrad lag bei 83 Prozent in Deutschland mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,33 kg. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften war in Deutschland zuweilen sogar besser oder zumindest vergleichbar mit dem Vorjahr.