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Erzeuger Heinz Gieraths zum Anbau von Speisekürbissen:

"Wir können unsere Speisekürbisse problemlos bis in den Januar hinein lagern und vermarkten"

Seit nunmehr 45 Jahren befasst sich der Meckenheimer Landwirt Heinz Gieraths mit der Obsterzeugung. Wo einst Äpfel, Himbeeren und Co. wuchsen, widmet sich der Erzeuger heutzutage nur noch dem Erdbeeranbau im Freiland. Auch Speisekürbisse - Hokkaido sowie Butternut - wachsen und gedeihen seit einigen Jahren auf dem Obsthof Gieraths. Das Interesse an den heimischen Speisekürbissen sei in den zurückliegenden Jahren stark gewachsen, wie uns Gieraths mitteilt. 

Von ca. Mai bis Oktober steht am Meckenheimer Obsthof alles im Zeichen der Erdbeere. Darauffolgend geht es nahtlos weiter mit der Kürbisernte, skizziert Gieraths den Saisonablauf. "Vor etwa 7-8 Jahren haben wir die ersten Hektaren angepflanzt, mittlerweile produzieren wir Kürbisse auf rund 35 Hektar, davon entfällt 70 Prozent auf den Hokkaido, 20 Prozent auf Butternut und der restliche Teil auf Zier-, Halloween- und Spaghettikürbisse. In der Region Meckenheim, die vorwiegend durch den Obstbau geprägt wird, bin ich immer noch einer von wenigen Landwirten, die sich mit der Kürbisproduktion beschäftigen."


Heinz Gieraths erkundigte sich auf der diesjährigen expoSE über die Neuheiten und Entwicklungen im Erdbeeranbau.

Gute Kürbissaison
Es wird hauptsächlich die handelsübliche Kürbissorte Hokkaido angebaut, ergänzend produziert man den Butternut-Kürbis, der sich hierzulande ebenfalls steigender Beliebtheit erfreut. "Wir vermarkten unsere Erträge entweder an den regionalen LEH oder an Privatkäufer. Obwohl sich die Hauptsaison nach wie vor auf Oktober und November konzentriert, können wir unsere Speisekürbisse mittlerweile problemlos bis in den Januar hinein lagern und vermarkten", fährt Gieraths fort. 

Trotz der allgegenwärtigen Kostensteigerungen mit denen sich auch der Meckenheimer Landwirt konfrontiert sieht, blicke er insgesamt auf eine gute Kampagne zurück. "Die Kürbissaison 2022 wird, sowohl was die Qualität und Quantität angeht, als erfolgreich in Erinnerung bleiben." Die Handelspreise liegen zwar nur geringfügig über Vorjahresniveau, eine weitere Preiserhöhung wäre im Blick auf die genannten Zusatzkosten im Anbau wünschenswert gewesen. Es gäbe Gieraths zufolge allerdings auch neue Vermarktungschancen. "Viele ukrainische Flüchtlinge essen in ihrer Heimat reichlich Kürbisse, weshalb der Konsum in den letzten Monaten merklich angestiegen ist. Ich sehe auch immer noch Luft nach oben, zumal der Kürbis ein preiswertes Gemüse aus hiesigem Anbau ist. Alles steht oder fällt jedoch mit der Lohn- und Erntehelferproblematik, das ist die längerfristige Herausforderung, die wir zu bewältigen haben." 

'Gute Zeiten sind vorbei'
Der leidenschaftliche Erzeuger blickt auf eine lange Karriere im Obstbau zurück und hat den Strukturwandel im Sektor hautnah miterlebt. "Früher haben wir unsere Erdbeeren bis in den Süden der Niederlande verkaufen können. Diese gute Zeiten sind endgültig vorbei, das müssen wir einfach akzeptieren." Was in Zukunft mit dem Obsthof passiert, wenn sich Gieraths eines Tages in den Ruhestand verabschiedet, steht in den Sternen geschrieben. "Eine Nachfolgeregelung gibt es bislang nicht."

Weitere Informationen:
Heinz Gieraths
Obsthof Gieraths
Hauptst. 36
53340 Meckenheim
T: +49 2225 94 50 43 
F: +49 225 175 25