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Bio-Fachforum

Wissen und Vertrauen sowie Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit in der Bio-Branche

Weshalb lassen sich die Inhalte und die Qualität von Bio-Lebensmitteln so schwer vermitteln? Wie können Bio-Marktpotenziale generiert werden? Diesen und weiteren Fragen widmete sich Prof. Dr. Antje Risius von der Universität Göttingen und stellte ihre Ergebnisse hierzu in ihrem Vortrag: "Macht der Kommunikation – Was wissen Verbraucher*innen und wie kann die Branche reagieren?" auf dem 6. Bio-Fachforum in Visselhövede vor. 

Hier finden Sie die Fotoreportage zum 6. Bio-Fachforum in Visselhövede.


Prof. Dr. Antje Risius

Dabei zeigte sich, wie Risius äußerst überrascht feststellte, dass es mangels besseren Wissens bei vielen Verbrauchern noch ein negativer Eindruck von der Bio-Branche bestünde. Dabei beobachte sie einen Bedarf, die verschiedenen Strukturen hinter den jeweiligen Bio-Siegeln zu kommunizieren und die Anforderungen für Bio-Kontrollen transparenter zu gestalten. 

Doch auch bei denjenigen Verbrauchern, die Bio richtig zuordnen und deuten können, sei ein gewisses Misstrauen zu vernehmen. "Bei der Kommunikation von Bio-Produkten muss auch die extrinsische Qualität vermittelt werden, das heißt, weitere Vorteile der Bio-Ware und nicht bloß die Produktqualität", so Risius. Das Zusammenspiel aus beidem bezeichnete sie dabei als "ein emotionales Spannungsfeld". 

Integriertes Wissen führt zu Vertrauen
"Wir können aber bestätigen, dass Wissenszuwachs zu Vertrauen führen kann, wobei das Wissen auch in den Alltag integriert werden muss. Manchmal haben Verbraucher auch Vertrauen ohne über konkretes Wissen zu verfügen, was hierbei zu berücksichtigen ist der sogenannte "Halo-Effekt", also gewissermaßen ein täuschendes Wissen." Wichtig sei jedoch auch wie Informationen vermitteln werden. Kurzum: für eine besseres Verständnis von Bio-Produkten sollten Kommunikations- und Informationsdefizite aufgegriffen und ebenfalls auf einer emotionale Ebene kommuniziert werden. "Werte müssen genauso vermittelt werden wie Wissen", sagt Risius.

Ein entsprechend kompetenzorientiertes Workshop-Material wurde zuletzt bereits auf der Biofach in Nürnberg vorgestellt und . Hierbei handelt es sich um eine interaktive Plattform, in der Verbraucher und Interessenten individuell anpassbare Informationen erhalten können, die sowohl audiovisuelle als auch textbasierte Darstellungen beinhalten. 


Stephan Schilling

Sichtbarkeit und gesunde Aufmerksamkeitsökonomie
Stephan Schilling, Vice President und zuständig für PR & Kommunikation bei We Are Era, präsentierte passend dazu seine in seinem Vortrag zu "Sichtbarkeit 2.0 – Bio und Social Media – das perfekte Match?" Darin plädiert er dafür sich als Bio-Betrieb auch stärker in Sozialen Netzwerken zu bewegen und hierbei vor allem auch zu versuchen gerade jüngere Generationen und damit auch künftiger Verbraucher zu erreichen.

Vor allem Instagram, TikToks als auch YouTube seien die relevanten Plattformen. "2/3 aller Internetnutzer ist jeden Tag auf YouTube. Wer hier nicht dabei ist, verliert immens viel Potenzial", so Schilling. Alle digitalen Plattformen sind Online-Shopping 2.0. Ziel sei es, eine gesunde Aufmerksamkeitsökonomie aufzubauen bei einer Generation, deren Aufmerksamkeitsspanne zwar gering sei. Jedoch wäre es genauso wichtig generell auf den Plattformen "stattzufinden". 

Sichtbarkeit schaffen um Vertrauen zu erwecken
Weshalb das wichtig sei liege unter anderem daran, dass sämtliche Plattformen an neuen Features arbeiten, die nicht nur die individuelle Kaufentscheidung beeinflussen kann, sondern direkt Käufe anbietet. Ferner dienten Soziale Medien nicht nur der Unterhaltung, sondern mittlerweile auch der zusätzlichen Weiterbildung. 

So wäre es eben nicht nur wichtig seine eigenen Produkte oder seinen Betrieb zu bewerben, sondern auch über die Bio-Branche bzw. -Lebensmittel zu informieren. "Wer morgen relevant sein möchte, muss heute stattfinden", sagt Schilling. Möglich wäre das etwa, indem mit jungen Menschen, den sogenannten "Digital Natives" zusammenarbeitet oder etwa mit bekannten Influencerinnen und Influencern kooperiere, die bereits mit Lebensmitteln hantieren.  

Beide Vorträge sowie weitere Diskussionen und Präsentationen können Sie hier nachschauen. 

Weitere Informationen:
https://oeko-komp1.de