Die Meerrettich-Ernte hat begonnen und die Verarbeiter berichten über ein seit Jahren anhaltendes, sehr hohes Preisniveau für das Wurzelgemüse. Dies berichtet der Dachverband Kulinaria Deutschland, der rund 130 mittelständische Unternehmen der Lebensmittelindustrie vertritt.
Mit Beginn der neuen Meerrettich-Ernte im Oktober/November 2022 steigen die Preise für Meerrettich-Rohware um etwa 35 %. Damit setzen sich die Preissteigerungen der vergangenen Jahre weiter fort und das Allzeithoch aus dem letzten Jahr wird nochmals deutlich übertroffen.
Wettbewerb mit Getreide und Sonnenblumen
Die Gründe dafür liegen in der diesjährigen Dürre im europäischen Hauptanbaugebiet Ostungarn sowie an der Verknappung und extremen Preissteigerung bei Düngemitteln. Ferner steht der Meerrettich-Anbau immer mehr im Wettbewerb zu Getreide oder Sonnenblumen, da die Anpflanzung der einzelnen Setzlinge, die unterjährige Pflege sowie die Ernte sehr arbeitsintensiv sind und Mangel an entsprechenden Arbeitskräften besteht. Diesbezüglich wird in den letzten Jahren ein stetiger Rückgang der Anbauer und der Erntemengen beobachtet.
Ähnlich gravierend stellt sich die Preisentwicklung im Anbaugebiet Bayern dar. Hier wirken die gesetzlichen Mindestlöhne für Erntehelfer als zusätzlicher Preistreiber.
Verteuerung der Rohware
Zuletzt führt auch die hohe Inflationsrate zu erheblichen und allgemeinen Kostensteigerungen bei den Bauern. Insbesondere unter den aktuellen Rahmenbedingungen kann diese Verteuerung bei der Rohware von den Verarbeitern nicht mehr aufgefangen werden.
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www.kulinaria.org