Alles in Allem konnte das durchwachsene Erntewetter des vergangenen Septembers die guten Ertragsaussichten nicht trüben. Die Pflücke von rot-weiß-roten Tafeläpfeln ging nach Abschluss von Gala mit den Anschlusssorten in die heiße Phase. Schlussendlich zeigte sich die Ankunft neuerntiger, heimischer Ware auch im breiter werdenden Sortenspektrum des LEH. Die Nachfrage entsprach mehr oder weniger der Saison, auch wenn hier und da von vermehrten Zugriffen auf Tassen- und Sackware berichtet wird. Gelegte Premium wird verbraucherseitig, mutmaßlich inflationsgetrieben, mehr und mehr ausgespart. Die durchschnittlichen AMA Großhandelsabgabepreise von Tafeläpfeln konnten entgegen den langjährigen Trend mit 5 % und 0,87 EUR/kg zum Vormonat sogar leicht zulegen, auch wenn Überhänge von 2021, zwecks freier Lagerkapazitäten, mit entsprechenden Preiszugeständnissen veräußert werden mussten.
Pünktlich zu Saisonstart ging der bundesweit erhobene AMA-Lagerbestand von heimischen Tafeläpfel mit 4.822 t (bio &konv.) seinem Ende entgegen. Die Sorte Gala und nicht näher erfasste sonstige Sorten wie Sommeräpfel udgl. schrieben im September erstmals wieder ein leichtes Plus an. Der finale AMA- Lagerbestand wird üblicherweise mit Stichtag 01.12 erste wirklich aussagekräftige Erkenntnisse bringen.
Zwiebelerträge durchwachsen, starke Exportpreise befeuern heimische Bewertung
Die Sommerzwiebelernte hatte sich im Laufe des Septembers intensiviert. Dabei blieben die Erträge auf bewässerten Schlägen hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt ist das Erntejahr 2022 wie auch bei anderen Feldgemüsen und Kartoffeln durch regional große Ertragsunterschiede geprägt. Die Kaliber zeigen sich überwiegend klein- bis mittelfallend, was sich unter anderem auch auf die endgültige Ausbeute negativ auswirken wird. Im Sog der international starken Exportpreise zog auch der niederösterreichische Erzeugerpreis für Zwiebeln, lose, sortiert in Kisten sukzessive an. Mit durchschnittlich 32,00 EUR/dt hatte dieser um 65 % zum korrespondierenden Vorjahreswert zugelegt. Der Peak dürfte damit zumindest vorerst erreicht sein. Dass es noch höher gehen kann, hat uns das Trockenjahr 2019 bewiesen, wo der Preis mit bis zu 70,00 EUR/dt zu Jahresmitte mehr als durch die Decke ging.
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