Die Verpackungsindustrie will alternative Lösungen mit weniger Plastik und möglichst viel recyceltes Material. Genau das bietet die brandneue Carry-Charta®. Im Interview erläutern Alies Padding (NNZ) und Ivo Luijckx (JASA) die Mehrwerte der neuen Lösung.
Bitte stellen Sie sich zunächst kurz vor: Was genau machen Sie bei NNZ bzw. JASA?
Alies: „Ich bin Innovationsmanagerin in der NNZ Group und kooperiere mit unseren Ländermanagern, Material- und Maschinenherstellern, um für unsere Kunden nachhaltige Verpackungen im Bereich Kartoffeln, Obst und Gemüse und Industrie zu entwickeln.“
Ivo: „Ich bin Exportmanager bei JASA und verkaufe u. a. Verpackungsmaschinen an unsere globalen Vertriebspartner. An einem Arbeitstag maile und telefoniere ich lange mit Kunden. Darüber hinaus bin ich Ansprechpartner für Folien- und Papierlieferanten, die mich zu den Möglichkeiten unserer Maschinen befragen.
Ich bin die Anlaufstelle für technische Lösungen
Alles, was speziell ist, landet bei mir auf dem Schreibtisch, damit ich mein Fachwissen darauf loslassen kann“.
Alies Padding (NNZ) und Ivo Luijckx (JASA)
Woher kennen sich NNZ und JASA?
Alies: „Wir kennen uns schon lange und arbeiten intensiv zusammen. Bereits in den 1990er Jahren entwickelten wir gemeinsam die überaus erfolgreiche Carry-Fresh-Verpackung. NNZ liefert Verpackungsmaterialien, JASA produziert Verpackungsmaschinen, die diese Materialien dann verarbeiten. Kooperation ist also ein Muss, und für unseren Marktansatz ohnehin kennzeichnend!“
Ivo: „Unsere erste große Zusammenarbeit fand in den 90ern statt: NNZ entwickelte die Carry-Fresh-Verpackung, und JASA die Verpackungsmaschine QuickPack, auf der die Carry-Fresh-Verpackung läuft. Damit gewannen wir 1999 den Verpackungspreis „Goldene Nuss“. Seitdem arbeiten wir regelmäßig an verschiedenen Projekten und für unterschiedliche Kunden zusammen, tauschen Informationen aus und haben wöchentlich Kontakt miteinander.“
Alies: „Wir arbeiten auch weltweit gut zusammen. NNZ verfügt in den Niederlanden, in Deutschland, Amerika und Skandinavien über Niederlassungen und in fast allen anderen Ländern über einen Vertriebspartner. In denselben Ländern vertreibt JASA auch seine Maschinen. Wir kooperieren also auch regelmäßig grenzüberschreitend.“
Wie gestaltet sich Ihre Zusammenarbeit?
Alies: „JASA besorgt die Maschinen, NNZ das Material. Gemeinsam schaffen wir neue und nachhaltige Verpackungslösungen, die unseren Endkunden einen Mehrwert bringen.“
Ivo: „Darüber hinaus verweisen wir unsere Kunden regelmäßig an den jeweils anderen. Wir raten unseren Kunden oft zu Verpackungsmaterial von NNZ, und viele NNZ-Verkäufer empfehlen JASA-Verpackungsmaschinen. Wenn wir beide für denselben Kunden arbeiten, gehen wir auch gemeinsam ans Werk. Man könnte also von einer engen Zusammenarbeit sprechen.“
Sie haben eine neue Verpackung entwickelt. Was genau ist Carry-Charta?
Alies: „Er ist der plastikfreie Nachfolger von Carry-Fresh. Carry-Charta ist kompostierbar und besteht aus beschichtetem Papier und einem recycelten Baumwollnetz.“
Ivo: „NNZ entwickelte das Material, wir die Maschine, auf der die Verpackung läuft; die QuickPack. Für diese neue Verpackung haben wir die bestehende QuickPack angepasst, optimiert und neu entworfen und bspw. den Kunststoff der Maschinentüren durch Stahl ersetzt. Dabei erhielt die Maschine mehrere technischen Updates, durch die sie optimal für die Verarbeitung von Carry-Charta® eignet und die Beutel noch weiter strafft.“
Alies: „Der Vorteil dieser Verpackung besteht folglich darin, dass die sich die derzeit beim Kunden befindliche Verpackungsmaschine darauf umrüsten lässt. In Europa finden wir ca. 300 QuickPacks, die momentan noch Carry-Fresh bearbeiten. Diese Kunden können zur nachhaltigen Carry-Charta wechseln und müssen dazu nicht immer eine völlig neue Maschine erwerben.“
Was war für diese neue Verpackung der Auslöser?
Alies: Die Verpackungsindustrie will alternative Lösungen mit weniger Plastik und möglichst viel recyceltes Material. Genau das bietet die brandneue Carry-Charta.
Ivo: „Es handelt sich um eine besonders nachhaltige Verpackung. Das Material besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, es wächst gewissermaßen alles auf dem Feld. Die gesamte Verpackung ist kompostierbar, wodurch der Müll die Umwelt weniger belastet.“
Was macht diese Verpackung so einzigartig?
Alies: „Dieser Stil als Alternative zur Netzfolie ist einmalig. Zwar gibt es andere Alternativen, wie Papierverpackungen mit Sichtfenster, die aber das Produkt leider nur schlecht darstellen. Der Kunde will das Erzeugnis jedoch sehen. Das geht mit Carry-Charta® hingegen hervorragend.“
Stießen Sie bei der Entwicklung auf Schwierigkeiten?
Alies: „Wir mussten nach der richtigen Materialkombination aus kompostierbaren Materialien suchten. Nachdem das gelungen war, probierten wir verschiedene Netzstrukturen aus. Sie mussten ausreichend stabil und auch flexibel genug sein, um gut über die Schulter der Maschine zu laufen. Hier brachten Ivo und ich in den letzten zwei Jahren viele Stunden mit dem Testen an der Maschine zu!“
Ivo: „Für uns bestand die größte Herausforderung darin, die korrekte Stabilität des Netzes zu finden. Wir haben die Software der Maschine angepasst, damit sich das Netz etwas flüssiger transportieren lässt, und gemeinsam mit unserem Formschulter-Lieferanten eine spezielle Schulter entwickelt, um das Netz bestmöglich zu führen.“
Für wen ist diese Verpackung interessant?
Ivo: „Für alle Carry-Fresh-Verpacker, aber auch für Einzelhändler, die auf Nachhaltigkeit setzen. Außerdem eignet sich die Verpackung für Trockenprodukte und kommt somit u. a. den Erzeugern von Blumenzwiebeln, Kartoffeln, Rosenkohl, Avocados, Zwiebeln und Knoblauch zugute.“
Worin besteht der Nutzen Ihrer Zusammenarbeit?
Alies: „Unsere Kooperation ist überaus wertvoll; sowohl für uns als auch für den Kunden, der großes Vertrauen entwickelt, wenn sein Maschinenhersteller und der Lieferant des Verpackungsmaterials gut miteinander klarkommen und ihn sogar gemeinsam zur besten Lösung für seine Anforderungen beraten.“
Ivo: „Es ist ideal, wenn man zusammenarbeitet und sowohl Probleme als auch mögliche Lösungen gemeinsam angeht. Ich bin regelmäßig – gemeinsam mit NNZ – bei Kunden mit einem bestimmten Problem, das ich mir dann ansehe – zusammen mit meinem NNZ-„Kollegen“. Das ist eine wertvolle, effiziente, solide Zusammenarbeit.“
Welche Märkte bedienen Sie?
Alies: „NNZ ist auf dem Markt für Kartoffeln, Obst und Gemüse und Industrieverpackungen tätig. Wir liefern eine breite Palette an Verpackungsmaterialien, darunter Beutel (Jute, Papier, Folie, PP-Gewebe), Folien auf Rollen (Kunststoff, Papier und Kombinationen mit Netz), Schalen (Karton, Kunststoff, Holz, Zellstoff) und Big Bags. Prägend für unser Marktansatz sind eine enge Zusammenarbeit und kundenspezifische Dienstleistungen und Lösungen.“
Ivo: „JASA und NNZ arbeiten primär im Bereich Kartoffeln, Obst und Gemüse zusammen. Genau wir NNZ ist JASA natürlich auch darüber hinaus aktiv, und wir bieten neben anderen möglichen Lösungen für Papierverpackungen komplette Verpackungslinien für verarbeitete und 'verzehrfertige' Produkte für Kartoffeln, Obst und Gemüse an.“
Wie geht es künftig weiter für Sie?
Alies: „JASA und NNZ streben gemeinsam Nachhaltigkeit an. Genau darum haben wir diese Lösung entwickelt. Diese Linie verfolgen wir weiter.“
Ivo: „Wir haben eine gute Geschäftsbeziehung. Die Vertriebsmitarbeiter und Spezialisten von NNZ wenden sich regelmäßig an uns, während auch unsere Vertriebler mit den NNZ-Vertretern in ihrer Region oft in Kontakt stehen. Diese Zusammenarbeit läuft einfach super, und das soll auch so bleiben. Ich freue mich auf die nächsten Entwicklungen.“
Weitere Informationen:
Denise Baths
JASA Packaging
+31 (0)72 5612700
[email protected]
www.jasa.nl
Alies Padding
NNZ
+31 (0)50 5207800
[email protected]
https://www.nnz.de/