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Edwin Brooijmans von der neu gegründeten Potato Trade Germany GmbH & Co KG zum Handel mit Chipskartoffeln:

"Zuschläge im Transport entsprechen einem Mehrpreis von 3 bis 4 Cent pro Kilogramm"

Seit Anfang des Jahres ist die neu gegründete Potato Trade Company GmbH als Handelsunternehmen für Chipskartoffeln aus eigenem Anbau sowie von anderen Erzeugern und Handelsunternehmen tätig. Darüber hinaus befasst sich das Unternehmen mit dem freien Handel von Industrie und Speisekartoffeln. "Wir haben bereits einen europaweiten Kundenstamm aufbauen können, von Skandinavien bis nach Südeuropa", bilanziert Geschäftsführer Edwin Brooijmans auf Nachfrage.

Brooijmans kann auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Handel mit Chipskartoffeln zurückgreifen. "Das Chips-Segment ist ganz klar unser Kerngeschäft. Wir beliefern dieses Marktsegment mit Rohware aus eigenem Anbau, sprich vom bereits bestehenden Ackerbaubetrieb Dörpel Agrar GmbH & Co. KG im niedersächsischen Eydelstedt. Dieses Unternehmen hat kürzlich von Pommes frites- auf Chipskartoffeln umgestellt und suchte jemanden mit Erfahrung im Handel, da sich die Vermarktungsstrukturen im Chipssegment wesentlich von der von Speise- oder Pommes frites-Kartoffel unterscheiden. Ich widme mich daher ausschließlich dem Ein- und Verkauf sowie dem Qualitätsmanagement."


Edwin Brooijmans auf der diesjährigen Potato Europe

Jeder Chipshersteller hat seine eigenen Qualitätsanforderungen, und die Differenzen seien Brooijmans zufolge schon erheblich. "Unsere Aufgabe liegt darin, die richtige Kartoffel an den richtigen Abnehmer zu liefern, damit man auch die Ware bekommt, die den Anforderungen entspricht. Bei Chipskartoffeln ist die Backfarbe besonders wichtig, aber in Ländern, in denen mehr Paprikachips gegessen werden, ist der Stärkegehalt bei gewissen Herstellern wichtiger. Generell gilt: Je höher der Stärkegehalt, desto mehr Chips können pro Kilo Kartoffeln produziert werden."

Schleppende Saison 
Zu den begehrten Sorten im heutigen Chipssegment gehören Levinata, Lady Claire, Lady Alicia Sorentina, VR808, Austin und Pirol. Auf den diesjährigen Kartoffelevents prägten folgende Themen die Gespräche: geringere Mengen, hohe Stärkegehalte und kleinere Kartoffeln. Brooijmans: "Die schwankende Witterung mit kalten und warmen Temperaturen und insbesondere die andauernde Trockenheit verursachen viel Stress bei den Kartoffeln, was sich durchaus sowohl auf die Menge als auch auf die Qualität auswirkt. 2018 war der Tiefpunkt der zurückliegenden Jahre: Im Hinblick auf die Vorzeichen schließe ich aber nicht aus, dass dieses Jahr noch schlimmer wird. Auch die Keimhemmung wird mit den derzeitigen Mitteln teuer, und angesichts der hohen Strompreise sind die Einlagerungskosten im Voraus schwer abzuschätzen. Bei den Ernteverträgen für 2023/2024 wird die Lücke zwischen dem Zeitraum für feldfrische Kartoffeln und dem Marktfenster für Lagerkartoffeln, welches in der Regel bis Mitte Juni reicht, deutlich größer sein. Das wird sich wiederum auf die Handelspreise niederschlagen."

Die Mehrkosten müssen am Ende weitergegeben werden, sonst seien die Rücklagen für den Erzeuger minimal, ergänzt Brooijmans. "In den letzten Jahren ist die Keimhemmung bereits durch den Wegfall von CIPC erheblich teurer geworden, in diesem Jahr kommen hohe Düngemittelpreise gepaart mit extremen Energiepreisen in der Lagerung erschwerend hinzu. Darüber hinaus hatten einige Regionen mit extremer Dürre zu kämpfen, was zu Ernteverlusten um bis zu 40 Prozent geführt hat. Alles in allem ist es für die Landwirte fast unmöglich geworden, ein positives Ergebnis zu erzielen."

Chipshersteller gehen Kompromisse ein
Zugeständnisse seitens der Chiphersteller seien gemäß Brooijmans in diesem Ausnahmejahr zwingend erforderlich. "Mehrere große Hersteller gehen bereits Kompromisse ein, indem sie ebenfalls 35 mm anstelle von 40 mm als Mindestsortierung handhaben. Schlüsselfrage ist jedoch: Wie lange wird der Durchschnittsverbraucher noch Chips kaufen können? In dieser Hinsicht ist bereits eine Verschiebung des Konsums zu beobachten, da der Verbraucher zunehmend auf Eigenmarken statt auf A-Marken zurückgreift. Dieses preisbewusste Kaufverhalten der Verbraucher ist ein klares Zeichen."

Brooijmans betont, dass die Fabriken ebenfalls mit steigenden Energie- und Transportkosten konfrontiert sind. "Ein großer Teil unserer Kartoffeln geht zum Beispiel nach Italien, und wenn ich die Unterschiede zwischen den aktuellen Transportpreisen und denen der zurückliegenden Jahre im Handelspreis hochrechne, entspricht dies einem Mehrpreis von 3 bis 4 Cent pro kg."

Freier Markt
Neben dem Chipssegment, welches rund 80 Prozent der Geschäftsaktivitäten der Potato Trade Company ausmacht, ist Brooijmans auch auf dem freien Markt für Speise- und Industriekartoffeln tätig. "Vorerst handelt es sich hauptsächlich um freie Ware, die wir zukaufen und hauptsächlich in Osteuropa vermarkten."

Weitere Informationen:
Edwin Brooijmans
Potato Trade Germany GmbH & Co KG
Dörpel 12
D-49406 Eydelstedt
+49 171 5506607 
[email protected] 
www.potato-trade-germany.com