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Murat Günes, Westfalen Frischedienst GmbH:

"Der Preisunterschied zwischen der niederländischen Paprika im Vergleich zur polnischen liegt bei 150 Prozent"

Trotz anhaltenden Krisen sowie stetig steigender Preise und Kosten kann sich der Westfalen Frischedienst aus Hamm über eine gute Nachfrage und vor allem ein ausreichendes Angebot an Paprika erfreuen, wie uns Murat Günes erzählt.

Qualität der polnischen Paprika vergleichbar mit spanischer
"Paprika beziehen wir innerhalb der Saison primär aus den Niederlanden und außerhalb der Saison aus Spanien. In diesem Jahre haben wir aber auch probeweise Paprika aus Polen im Angebot. Während wir vor etwa zwei bis drei Jahren noch eher schlechte Erfahrungen mit der Ware gemacht haben, können sich die Qualitäten dieses Jahr sogar gut mit der spanischen Ware messen lassen. Aufgrund dessen werden wir die Paprika aus Polen sowohl in dieser als auch in der nächsten Woche anbieten", so Günes.  

Niederländische Paprika um 150 Prozent teurer als polnische
Mengenprobleme habe es bislang keine gegeben. In den Niederlanden habe es hinsichtlich der Menge zwar ebenfalls keine Probleme gegeben, jedoch seien die Preise dafür sehr stark gestiegen. "Der Preisunterschied zwischen der niederländischen Paprika im Vergleich zur polnischen liegt bei 150 Prozent. Wir reden hierbei von der Klasse I-Ware aus Polen. Natürlich bieten die Niederlande mehr Sorten wie etwa Spitzpaprika, gestreifte usw. an, aber für den alltäglichen Gebrauch oder Massenware kann Polen definitiv marktübliche Mengen anbieten", weiß Günes. 

Im Vorjahr hörten einige Erzeuger aus den Niederlanden früher mit der Saison auf, berichtet Günes. Wann sie dieses Jahr aufhören würden, wisse man allerdings noch nicht. "In der Regel fängt die Hollandsaison, wenn man gute Qualitäten zu guten Preisen haben will, Anfang April an und hört gegen Ende September auf. In dieser Zeit bieten wir auch ab und an polnische Waren aufgrund der guten Preislage an. Spanien deckt dann wiederum den Rest des Angebots ab." 

Sechs Preisanpassungen bei Pilzen in diesem Jahr
Dennoch ist auch Günes von der anhaltenden Trockenheit und weiteren Krisen betroffen. Günes: "Knollengemüse, Zwiebeln und Kartoffeln werden in den kommenden Wochen sehr knapp. Wir zahlen jetzt bereits Preise, die man für gewöhnlich erst zum Saisonende bezahlen würde und das, obwohl die Saison gerade mal erst angefangen hat. Das hängt natürlich mit der andauernden Trockenheit zusammen sowie den hohen Transport- und Energiekosten. Das zieht sich durch das gesamte Sortiment. Bei den Pilzen etwa, bei denen wir für gewöhnlich Jahres-, wenn nicht sogar Zwei-Jahrespreise haben, mussten wir in diesem Jahr die Preise schon sechsmal anpassen. Die nächste Anpassung werden wir vermutlich dann schon Mitte September vornehmen müssen."

"Wir bieten als Vollsortimenter zum Glück daher auch Trockenwaren, Molke- und Fleischprodukte an. Doch die Preise sind bei allen Produkten angestiegen: Fleisch ist etwa bis zu 100 Prozent seit Februar angestiegen, verarbeitetes Hähnchenfleisch sogar bis zu 200 Prozent. Moltkeprodukte liegen aktuell bei 80 Prozent. Der große Abnehmer für unsere Waren ist die Gastronomie, die natürlich nicht wöchentlich ihre Karten ändern kann. In den Supermärkten ist es ähnlich, denn wenn der Preis steigt, steigt es natürlich in allen Supermärkten." Nach wie vor sei die Nachfrage allerdings bei allen Produkten fortwährend gegeben. Günes erwarte eine Preisstabilisierung zum neuen Jahr, auch wenn eine Preissenkung wiederum nicht abzusehen sei.

Bilder von Westfalen Frischedienst  

Weitere Informationen:
Murat Günes
Westfalen Frischdienst GmbH
Gallberger Weg 35
59063 Hamm
Fon +49 (2381) 904 99-10
Mail: [email protected]   
Web: www.westfalenfrischdienst.de