Die Märkte waren hinreichend versorgt. Das Interesse zeigte sich nicht laut BLE besonders stark ausgeprägt: Zum einen schränkte die Hitze die Unterbringungsmöglichekiten ein und zum anderen hatte sich die Nachfrage aufgrund der Ferien begrenzt. Die Händler reagierten mit einer Verringerung der Bereitstellung, was die Notierungen meistens stabilisierte.
In München griffen die Kunden lieber auf Offerten aus der Pfalz zurück, da die regionale Ware hinsichtlich ihrer Qualität nicht gänzlich überzeugen konnte. Es gab fast nur noch inländische Chargen. Der Verkaufszeitraum der wenigen Importe befand sich auf der Zielgeraden: Die Produkte hatten nur noch punktuell einen ergänzenden Charakter. Verschiedentlich hatten sie sich schon aus der Vermarktung verabschiedet, so konnte man auf zyprische Produkte gar nicht mehr zurgreifen.
Schleswig-Holstein: Preiserhebung bis zur Haupternte eingestellt
Mit den hohen Temperaturen der vergangenen Zeit geht eine ruhige Verbrauchernachfrage einher. Auch das Ferienende hat daran noch nichts geändert. Das vorhandene Angebot ist größer als der derzeitige Bedarf. Das Ferienende könnte jedoch in Kombination mit einer rückläufigen Temperatur zu einem Nachfrageimpuls führen. Ein Temperaturrückgang wird zum Wochenende erwartet, so die Landwirtschaftskammer.
Für die Bestände auf den Feldern ist die Hitze nicht gerade zuträglich. Marktteilnehmer erwarten vergleichsweise geringere Erträge bei den Sorten der Haupternte. Auch der gestrige Niederschlag, der mancherorts für leichte Abkühlung sorgte, wird keine großen Veränderungen mit sich bringen. Einen Vorteil haben die Betriebe, die beregnen können. Insgesamt zeichnet sich mehr und mehr ab, dass deutschlandweit das Ertragsniveau geringer alsfallen könnte als erwartet. Damit könnten sich die Preise stabilisieren, gegebenenfalls auch ansteigen. Es gibt Überlegungen, Frühkartoffeln einzulagern. Doch das müssen die Sorten auch hergeben.
Rheinland-Pfalz: Markt rechnet mit baldiger Entspannung und Preisbefestigung
In Rheinland-Pfalz seien die Umsätze ferienbedingt immer noch sehr ruhig. Auch in den Versandhandel gehen der Landwirtschaftskammer zufolge geringere Mengen. Die Trockenheit bereitet bei den Rodearbeiten große Probleme. Noch stehen die Erzeugerpreise unter Druck. Doch bei prognostizierten teils drastischen Ertragseinbußen der späten Sorten, insbesondere durch verringertes Knollenwachstum, wird mit Entspannung am Kartoffelmarkt und Preisbefestigung gerechnet. Direktvermarkter melden ebenso nur mäßiges Kaufinteresse.
Hessen: Schleppende Kartoffelvermarktung
Aufgrund der mittlerweile anfallenden Erntemengen und fortgesetzt schwacher Nachfrage bleibt die Vermarktung von Kartoffeln schwierig. In der Folge stehen die Preise unter Druck und wurden erneut zurück genommen. Im Laufe der Woche dürften die Preise laut der Landwirtschaftskammer weiter nachgeben. Die Anschlusssorten leiden jedoch unter einem Niederschlagsdefizit, was zu Ertragseinbußen und Rodebehinderungen führen könnte. In der Folge ist hier eine festere Preistendenz zu erwarten.
Niedersachsen: Weiterhin Frühkartoffelbestände vorhanden
Entsprechend der Basis (Sortierung 35 - 65, weniger als 8% Mängel, hell- und festschalige Ware, lose, frei Erfassungsstelle je 100 kg) wurden in der vergangenen Woche folgende Preise für Lagerware gezahlt:
- festkochend (lang/oval) 27,00 €
- vorwiegend festkochend (runde) 25,00 €
Abhängig von der Qualität sind weiterhin Zu- bzw. Abschläge möglich.
Die Notierung der Niedersächsischen Frühkartoffel-Erzeugergemeinschaft eG vom 12.08.2022 hat weiterhin Bestand, berichtet der Bauernverband Nordostniedersachsen (BVNON) des Weiteren. Wie schon in den Vorjahren, scheint auch dieses Jahr einen interessanten Marktverlauf zu versprechen.