Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
VSSE zieht durchwachsene Bilanz zur Erdbeersaison 2022 in Süddeutschland

Trotz sehr guter Fruchtqualität starker Preisdruck auf regionale Erdbeeren

Aufgrund der hohen Temperaturen und den nachfolgenden starken Niederschlägen endet die Erdbeerhaupternte in Süddeutschland bereits Ende Juni. Auch in Mitteldeutschland sind die Erdbeermengen deutlich rückläufig. In Norddeutschland ist man noch mitten in der Erdbeerhaupternte.

Das sonnige Frühjahr ohne nennenswerte Frost- oder Starkregenschäden hatte ein sehr gutes Erdbeerjahr versprochen. Doch der Lebensmitteleinzelhandel hielt Importerdbeeren zu hohen Mengen und bis weit in die Hauptsaison hinein neben den regionalen Erdbeeren in den Regalen, was zu einem extremen Preisdruck und frühen Preisverfall für die heimischen Früchte führte.

„Die Frühsaison verlief in Süd- und Mitteldeutschland nicht zufriedenstellend. Im Lebensmitteleinzelhandel waren die Erzeugerpreise streckenweise kaum auskömmlich, je nach Region lief die Direktvermarktung aber ganz gut, so dass wir insgesamt auf eine durchwachsene Erdbeersaison zurückblicken. Große Sorge bereiten uns allerdings die stark steigenden Produktionskosten, die 2023 nochmals einen Sprung nach oben machen werden, und die Tatsache, dass sich die entsprechenden Erzeugerpreise bereits in diesem Jahr nicht durchsetzen ließen“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE)

Sehr gute Fruchtqualität und gute Erntemengen
„In Bezug auf die Erntemenge und Fruchtqualität war es ein gutes Jahr. Mit wenigen Ausnahmen wie beispielsweise Pfingsten war allerdings der Absatz verhaltener als gewünscht. In der Direktvermarktung sind die Preise stabil geblieben. Einen richtigen Rückgang an Erdbeeranbauflächen wird es nicht geben, aber bei einigen Betrieben Korrekturen in der Vermarktung: weniger Belieferung der Erzeugergenossenschaften zugunsten einer Konzentration auf die Direktvermarktung“, bilanziert Katrin Hetebrügge, Erdbeeranbauberaterin in Südhessen.

Importware führt zu starkem Preisdruck auf heimische Erdbeeren
Bereits in der zweiten Maiwoche fielen die Verbraucherpreise unter den langjährigen Durchschnittspreis und erholten sich erst wieder ab der 25. Kalenderwoche (Mitte/Ende Juni), was sicherlich auch an der rückläufigen Erdbeererntemenge lag. Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) fielen 2/3 der Werbeimpulse durch den Lebensmitteleinzelhandel auf Importerdbeeren. „Es gab schon immer Jahre, in denen lange Importerdbeeren neben den heimischen Erdbeeren in den Regalen lagen, aber dieses Jahr war die Konkurrenzsituation stärker“, betont Eva Würtenberger, AMI-Erdbeermarkt-Expertin.

Auch in Mitteldeutschland wirkte sich die Strategie des Lebensmitteleinzelhandels nachhaltig negativ aus. „Die Frühsaison war für die Betriebe nicht zufriedenstellend, da die Preise sehr schnell zurückgenommen werden mussten, weil der Handel bis Ende Mai Importware in den Regalen hatte. Der Absatz war sehr unterschiedlich. Reine Freilandbetriebe sind meist nicht ganz unzufrieden mit der Saison. Allerdings sind viele Produzenten sehr verunsichert, was die Entscheidungen für die kommende Saison, die jetzt anstehen, betrifft. Insbesondere bereitet ihnen die Einführung des höheren Mindestlohns große Sorgen. Tendenziell werden Erdbeeranbauflächen reduziert werden“, resümiert Ludger Linnemannstöns, Erdbeeranbauberater in Nordrhein-Westfalen.  

Erdbeeren bleiben Lieblingsobst – Direktvermarktung mit stabilen Preisen
Die Privathaushalte haben bis Ende Mai Erdbeeren aller Herkünfte in überdurchschnittlichen Mengen eingekauft. Laut AMI wird das langjährige Mittel um 11 Prozent übertroffen. Im Vergleich hierzu schnitten die Obsteinkäufe insgesamt mit einem Minus um 2 Prozent ab. Im Mai 2022 gab es gegenüber anderen frühen Erntejahren eine leichte Kaufzurückhaltung. Dies zeigt die Einkaufsmenge der Privathaushalte, die etwas weniger deutsche Erdbeeren kauften als in vergleichbar frühen Jahren. Auch in diesem Jahr nutzten Erdbeerfans die Selbstpflückangebote der Erdbeererzeuger gut.

Im Norden geht die Saison noch weiter
„Wir sind gerade noch mitten in der Erdbeerernte. Bisher ist die Direktvermarktung nicht schlecht gelaufen. Da wir im Norden aufgrund der sehr kalten Nächte später mit der Erdbeerernte dran sind, hat das Preistief im Mai die Erzeuger nicht so getroffen wie im Süden. Diese Erdbeersaison kann eine gute für Norddeutschland werden“, erklärt Tilman Keller, Erdbeeranbauberater für Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Weitere Informationen:
www.vsse.de 

Erscheinungsdatum: