In den vergangenen zehn Jahren sind die kolumbianische Avocado Produktion und der Export extrem schnell gewachsen. Laut United Nations Food und der Agrarklutur Organisation ist das Land inzwischen der drittgrößte Avocado Produzent, nach Mexiko und der Dominikanischen Republik. 2014 hat das Land noch 1.408 Tonnen Avocados exportiert, in den ersten neun Monaten 2021 waren es fast 70.000 Tonnen. Im Vergleich zu 2020 sind die Exporte damit um 35 Prozent gestiegen. Wie kam es zum Avocado-Boom in Kolumbien?
Das Klima ist perfekt für den Anbau geeignet. "Wir haben zwei Saisons und damit fast das ganze Jahr über ein gutes Angebot", sagt Baptiste Kervyn, CEO von Green SuperFood Colombia. Die "Traviesa" Saison beginnt im März/April und geht bis Juni/Juli. Im September startet dann die Hauptsaison und die geht bis Januar, manchmal auch Februar. Insgesamt können wir von 52 Wochen im Jahr also 45 Wochen lang Avocados anbauen. Durch die idealen Anbaubedingungen wurde die Anbaufläche in den vergangenen zehn Jahren immer weiter vergrößert. Kervyn geht allerdings davon aus, dass sich die Produktion in etwa drei Jahren stabilisieren wird. "Die meisten Plantagen werden nach 2025 voll produktiv sein", sagt er.
Baptiste Kervyn, CEO von Green SuperFood Colombia.
Ein stabiles Einkommen und ein begrenzter Wasserverbrauch
Da Avocados in Kolumbien noch ein recht neues Produkt sind, will das Land sich durch einen nachhaltigen Anbau von der Konkurrenz absetzen. Außerdem wird so zur Entwicklung des Landes und dessen ländlichen Gebieten beigetragen. "Durch die Avocadofarmen entstehen viele neue und nachhaltige Jobs und die bieten den Menschen aus den ländlichen Communities ein stabiles Einkommen." Durch die vielen verschiedenen Klimagebiete in dem Land und weil es oft genug regnet, können die Avocados nachhaltig angebaut werden. Die Avocadoanbaugebiete liegen in einem regnerischen Teil des Landes, wodurch, im Vergleich zu anderen Anbaugebieten auf der Welt, pro Kilo Avocado verhältnismäßig wenig Wasser verbraucht wird.
Die meisten Farmen in Kolumbien grenzen an große Waldgebiete und Dschungel. Es gibt sehr strenge Umweltrichtlinien, um diese Gebiete zu schützen. Der Großteil der Anbaufläche, der inzwischen für Avocados genutzt wird, wurde vorher für den Kaffeeanbau oder als Weidefläche für Vieh genutzt. Inzwischen dienen die Avocadobäume wie eine Art Puffer für die zu schützenden Waldgebiete. Dadurch wird die Biodiversität in der Region gefördert.
Export wächst zweistellig
Dass der Avocadoanbau in Kolumbien boomt liegt nicht nur am perfekten Anbauklima, sondern auch daran, dass der Avocadokonsum auf der ganzen Welt steigt. "Unsere Exporte wachsen immer weiter und inzwischen ist das Wachstum sogar zweistellig", sagte Kervyn. Heute liegen die wichtigsten Exportmärkte für Kolumbien in Europa. Die Avocados von Green SuperFood werden vor allem nach Deutschland, Belgien, Spanien, Skandinavien und in die Niederlande verkauft. "Wir heben uns durch unser sicheres und qualitativ hochwertiges Angebot von der Konkurrenz ab. Hinzu kommt noch, dass die Anbaubedingungen in Kolumbien perfekt sind. 2021 sind unsere Exporte deswegen um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen."
Kolumbien liegt zwischen zwei Ozeanen und in der Nähe des Panama Kanals. Dadurch hat das Land einen guten Zugang zu den Weltmärkten, sowohl denen am Pazifik, als auch denen am Atlantik. Es gibt eine gute Infrastruktur, gute Schiffsrouten, genug Container und die Umschlagzeiten sind ebenfalls gut. Allerdings ist die Exportsituation nicht nur positiv. "Dadurch, dass wir ein ganzjähriger Anbieter sind, konkurrieren wir quasi mit allen Anbaugebieten der Welt. Außerdem hat sich der Schiffshandel während der Pandemie enorm verändert und das hat noch immer Auswirkungen", sagte Kervyn. "Die Kosten sind gestiegen und das merkt man sowohl beim Handel, als auch während der kompletten Lieferkette."
Expansion nach Brasilien
Vor Kurzem hat Green SuperFood seine Produktion auch über die Grenzen von Kolumbien hinaus erweitert. "Wir haben eine Plantage mit 800 Hektar in Brasilien eröffnet", sagte Kervyn. Durch das Klima können dort qualitativ hochwertige Avocados angebaut werden und in Brasilien haben die Avocados zu einer anderen Zeit Saison als in Kolumbien. Somit können wir unsere Kunden das ganze Jahr über mit Avocados beliefern", fügte er hinzu. Außerdem hat das Unternehmen sein Sortiment erweitert und produziert jetzt auch Avocado-Tee. Die Blätter des amerikanischen Persea Baums (Avocado Baums) sind wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile sehr beliebt. Außerdem haben sie einen sehr guten Geschmack und enthalten weder Koffein, noch Zucker oder Geschmacksverstärker.
Für weitere Informationen:
Baptiste Kervyn
CEO
Green SuperFood
www.greensuperfood.co