UPAC Fruit ist eine Bauerngruppe aus Chile und Peru. Alle Produzenten schicken ihre Ware über die Gruppe zu den Einzelhändlern. Dadurch werden die Erzeuger besser bezahlt und die Käufer erzielen bessere Preise. Es ist ein direktes "Fair Trade"-Geschäft zwischen den Erzeugern und dem Ende der Lieferkette. Juan Vicuna ist Verkaufsleiter und berichtet von den Dienstleistungen des Unternehmens und den Erfahrungen auf dem chinesischen Markt.
Erzeuger erzielen höhere Umsätze, Supermärkte zahlen weniger
"Normalerweise gibt es vier Hauptakteure im Obst-Sektor: Erzeuger, Exporteure, Importeure und die Supermärkte. Wir haben aber das Problem, dass die einzelnen Glieder der Kette nicht reibungslos kommunizieren und dadurch mit jedem Zwischenschritt zusätzliche Kosten entstehen." Juan erklärt: "Diese Initiative ermöglicht es den Erzeugern, höhere und fairere Umsätze zu erzielen. Wir haben eine Marke entwickelt, die die Bauern repräsentiert - Just Fruit. Wir glauben, dass wir durch die eigene Marke einen Mehrwert für die Exporte schaffen. Denn die Kunden mögen es, größere Mengen aus dem gleichen Herkunftsland zu kaufen."
In einigen Fällen arbeitet UPAC mit Erzeugern zusammen, die noch keine Exportagentur haben und hilft ihnen dabei, ihr eigenes Exportunternehmen zu gründen. Auf die Frage hin, inwiefern diese Art von Geschäftsmodell einzigartig ist, erklärt Juan: "Wir entwickeln spezielle Programme für die Erzeuger und unterstützen sie mit den verschiedenen Verkaufskanälen. Wir verkaufen ihre Produkte und sie können die Ergebnisse über eine Online Plattform einsehen. Alle Erzeuger haben ihren eigenen Account. Sie können die Informationen, die wir hochladen, einsehen. Das Gleiche gilt für Bestellungen und Rechnungen etc. Das System ist vollständig transparent und kostet weniger Kommission. Außerdem können wir den Supermärkten ein stabiles Angebot an qualitativ hochwertigen Produkten mit fairen Preisen zusichern. Bald werden wir unsere eigene Marke mit B Corporation- und Fairtrade-Zertifikaten haben."
Chinesische Großhändler mit besserer Qualität beliefern
Juan zufolge spielen in Europa und den USA Supermärkte oft eine wichtige Rolle in der Wertschöpfungskette für Obst. In China hingegen sieht das anders aus. Dort wird das Geschäft vor allem über den Großhandel abgewickelt und nicht über einzelne Supermärkte. "Die chinesischen Verbraucher erwarten höhere Standards bei importiertem Obst. Deswegen haben wir unser Verpackung neu designt. Wir arbeiten mit TopSun und stellen mit ihnen zusammen High Graphic Verpackungen her. Das heißt, dass Kirschen beispielweise in einer Verpackung verkauft werden, die aussieht wie eine Kirsche."
Just Fruit hat in den vergangenen Wochen rund 35.000 Kisten (je 4,5 Kilo) Trauben über den Luftweg nach China exportiert. "Eigentlich wollten wir unsere Produkte nach Shanghai exportieren, weil das ein Premium Markt ist, deren Käufer eine gewisse Qualität schätzen. Allerdings mussten wir wegen des Lockdowns dort auf den Guangzhou-Markt wechseln. Die Produkte haben sich dennoch schnell nach der Ankunft verkauft. Die Leute lieben einfach unsere Verpackungen", sagt Juan.
"Die Menschen in China möchten Obst, das frisch aussieht. Deswegen suchen die Erzeuger die besten Produkte aus ihrer Ernte heraus. Das heißt aber natürlich auch, dass die Ware durch mehr Hände geht, bevor sie auf den Tellern der Endverbraucher landet", erklärt Juan. "Deswegen testen wir im Moment eine spezielle und etwas teurere Verarbeitungsmethode. So können wir herausfinden, was die chinesischen Verbraucher wirklich wollen. Im Rahmen des Tests haben wir einen Container mit Obst, das in den neuen Verpackungen verpackt war, verschickt und das Ergebnis war einfach super. Das Obst kam unbeschädigt an, alle Stiele waren noch dran und das nach 42 Tagen Transport."
"Die chilenischen Trauben haben eine gute Qualität, aber wegen der langen Transportzeit nach China, sollten wir unsere Lieferketten-Techniken verbessern, um noch konkurrenzfähiger zu werden. Das betrifft alle Glieder - von der Verpackung, über das Vorkühlen, den Materialien bis hin zu den Prozessen nach der Ernte", sagt Juan. "Manchmal erhalten wir durch die höheren Kosten auch bessere Umsätze. Daran muss Chile sich anpassen. Wenn wir in China gute Preise erzielen wollen, müssen wir mit Australien mithalten können."
UPAC
UPAC hat sich in seinen 25 Jahren eine starke Präsenz auf den Märkten in Asien, Europa und Ozeanien aufgebaut. Das Unternehmen exportiert große Mengen an Trauben, Kirschen, Mandarinen und Klementinen nach Übersee. Zum Produkt Portfolio des Unternehmens gehören aber auch Kiwis, Blaubeeren, Äpfel, Steinfrüchte und Mangos.
Für weitere Informationen:
Juan Vicuña
Just Fruit
Phone: +56 9 8999 5138
Email: [email protected]
Website: www.justfruits.org