Die Kirschplantagen sind seit einigen Jahren auf der ganzen Welt stabil. Allerdings verändern sich gerade die Standorte dieser Plantagen. FreshPlaza hat mit Desmond O'Rourke vom US-Unternehmen Belrose gesprochen, das den globalen Obstmarkt analysiert.
"In den vergangenen Jahren hat es das meiste Wachstum in drei Ländern gegeben: in Chile, in den USA und in der Türkei. Letztere haben große lokale Märkte und alle drei Länder exportieren sehr erfolgreich in Drittänder. Die türkische Produktion hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdreifacht und die Exporte haben sich sogar verfünffacht. In den USA hat sich die Produktion im gleichen Zeitraum fast verdoppelt und die Exporte haben sich verdoppelt. Die chilenische Produktion hingegen ist um das Zehnfache gewachsen und das Land exportiert inzwischen 30-mal so viel wie noch vor 20 Jahren."
Die aktuelle Situation auf dem Kirschmarkt zeigt sehr gut, dass die Länder, die am meisten in Exporte investiert haben, jetzt auch ihre Produktion vergrößern. "Die Nachfrage nach Süßkrischen ist auf den meisten traditionellen Märkten sehr langsam angestiegen. In China ist die lokale Produktion explodiert, das gleiche gilt für die Importe. Das beste Beispiel war das Wachstum der chinesischen Importe und der chilenischen Exporte. China hat 2008 zum ersten Mal mehr als 20.000 Tonnen Kirschen exportiert. 2020 waren es dann schon 210.000 Tonnen. Allerdings importierten sie 2008 noch weniger als 3.000 Tonnen aus Chile. 2020 waren es dann fast 195.000 Tonnen."
"Exporte für China," steht auf einem Etikett auf einer Palette mit chilenischen Kirschen auf dem Markt in Shanghai (Foto: Riciputi, 24/11/2017)
Die Produktqualität, Post-Harvest-Technologien, Produkt- und Verarbeitungs-Marken-Policies - all das sind Faktoren, die sehr wichtig sind, wenn man den globalen Kirschmarkt erobern will. "Die modernen Verbraucher zahlen gerne etwas mehr für große Kirschen und essen sie auch gerne außerhalb der Hochsaison. Neue Sortierungs- und Anbaumethoden machen das möglich. Denn dadurch sind mehr größere Kaliber und auch mehr späte Sorten auf dem Markt. Beispielsweise ist der Anteil von großen Kirschen in den USA von 44,3% in 2006 auf 80,2% in 2021 gestiegen."
Für weitere Informationen:
www.e-belrose.com