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Schweiz:

Verknappungskrise erfasst die Gemüsebranche

Die Preise für Dünger, Energie oder Verpackungsmaterial sind deutlich gestiegen. Die Produktion von Schweizer Gemüse wird deshalb teurer. Zudem fehlen Ersatzteile für Maschinen oder es mangelt an normalerweise problemlos verfügbaren Hilfsstoffen wie dem Diesel-Additiv AdBlue, meldet lid.ch.


Verpackungsmaterial ist knapp und kostet deutlich mehr. Foto: David Eppenberger

Was macht ein Gewächshausproduzent mit Gasheizung, wenn der Brennstoff plötzlich drei Mal teurer ist als noch im Vorjahr? Glücklich ist in diesem Frühling, wer einen fixen Gas-Liefervertrag besitzt oder bereits mit erneuerbaren Energien unterwegs ist. Wer hingegen normal über das Verteilnetz Gas bezieht, kann eigentlich nur auf milde Temperaturen hoffen, oder dass er die Mehrkosten auf den Abnahmepreis abwälzen kann. 

Energieeinsparmöglichkeiten gibt es gerade bei den aktuell gesetzten Tomatensetzlingen kaum: Einige zögern das Ganze um zwei bis drei Wochen heraus, um Heiztage einzusparen. Ob sich das in der gesamten Endabrechnung wirklich lohnt, ist aber höchst unsicher. Mit der Optimierung der Temperaturen lässt sich allenfalls zusätzlich noch etwas Gas einsparen. Betroffene Tomatenanbauer rechnen in diesem Jahr mit 20 Prozent höheren Kosten in der Produktion. Allerdings nicht nur wegen den höheren Gaspreisen, sondern weil die Preise für viele andere Produktionsmittel ebenfalls gestiegen sind. 

Nur noch Teillieferungen
Unmittelbar abhängig vom Gaspreis ist beispielsweise die Produktion des Diesel-Abgasreinigers AdBlue, ohne den die neueren Traktoren und Lastwagen die Vorschriften nicht mehr erfüllen können und vor allem gar nicht mehr richtig funktionieren. Bei AdBlue handelt es sich um eine einfache Mischung von Wasser und Harnstoff, der mit Hilfe von Gas hergestellt wird. Grosse Hersteller wie BASF drosselten die Produktion, weil sie das teure Gas lieber für profitablere Erzeugnisse verwendeten. Gemüsegärtner, die sich vorsorglich einen Vorrat anlegen wollten, müssen sich zurzeit mit Teillieferungen zufriedengeben, weil es an Mengen fehlt. Auch AdBlue-Anbieter Agrola beliefert nur noch ihre Stammkundschaft mit grösseren Mengen. An den Tankstellen sowie als Stückgut bleibe AdBlue aber weiterhin verfügbar, teilt Agrola auf Anfrage mit. Die Preise für AdBlue hätten sich aufgrund des geringeren Angebots aber nach oben entwickelt. 

Höhere Preise für Dünger 
Dramatisch sind die Preissteigerungen für mineralische Stickstoffdünger, die in den Fabriken mit viel Gas hergestellt werden. Einige Stickstoffwerke schlossen die Tore, weil die Produktion wegen den hohen Energiekosten plötzlich nicht mehr rentierte, was zu einer weiteren Verknappung auf dem Weltmarkt führte. 

Die Schweiz ist wie beim Gas auch bei den Stickstoffdüngern zu 100 Prozent auf Importe angewiesen. Und diese Abhängigkeit stellt sich nun als fatal heraus: Da auf dem Weltmarkt kaum noch Ware verfügbar ist, hat der Bund Pflichtlager freigegeben. "Ohne diese könnten wir zurzeit keinen Stickstoff mehr ausliefern", sagt Landor-Verkaufsleiter Hansueli Schaufelberger auf Anfrage. Als sich die schwierige Situation im Spätsommer abzuzeichnen begann, habe man bestehende Kunden auf die Problematik aufmerksam gemacht. Viele Landwirte und einige Gemüsebetriebe hätten sich damals noch rechtzeitig zu tieferen Preisen mit Waren eindecken können. 

Doch gerade die Gemüseproduktion ist bekannt dafür, dass sie ihre Dünger spät bestellt, wenn die Saison vorbei ist. Deshalb ist die Gemüsebranche hier von der Preisexplosion eher noch mehr betroffen als die restliche Landwirtschaft. "Eine Tonne Ammonsalpeter kostet heute im Einkauf 600 Euro statt wie noch vor einem Jahr 200 Euro", erklärt Schaufelberger. Solche Mehrpreise müsse man leider an die Kundschaft weitergeben. 

Den gesamten Artikel können Sie hier nachlesen. 

Erscheinungsdatum: