Die Gemeinsame Forschungsstelle des wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Kommission kommt zu dem Schluss, dass Oregano das Gewürzkraut ist, das in der Europäischen Union am anfälligsten für betrügerische Praktiken ist. Bis zu 48% der in der Studie analysierten Oregano-Proben waren verfälscht, insbesondere mit Olivenblättern. Es folgten Pfeffer mit 17% Verfälschungsverdacht, Kreuzkümmel (14%), Kurkuma (11%) und Safran (11%).
Quellen der Europäischen Kommission erklärten dem spanischen Nachrichtendienst Efeagro, dass die Laboranalysen Teil eines koordinierten Kontrollplans in der EU seien, um das Ausmaß betrügerischer Praktiken auf dem Kräuter- und Gewürzmarkt zu ermitteln. Zu diesem Zweck stellten 21 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und die Schweiz Proben von ausgewählten Kräutern und Gewürzen zur Verfügung, die häufig manipuliert werden.
Das Zentrum gab an, dass bei 17% der 1.885 analysierten Proben Betrugsverdacht bestand. Dieser Prozentsatz war etwas niedriger als in früheren wissenschaftlichen Studien. Die meisten Verdachtsproben enthielten nicht deklariertes Pflanzenmaterial und in 2% wurden nicht zugelassene Farbstoffe gefunden. Aus den verfügbaren Informationen geht hervor, dass auf dem Gemeinschaftsmarkt verfälschte Kräuter und Gewürze vorhanden sind, aber häufig nicht entdeckt werden.
Die Autoren der Studie geben zu bedenken, dass die Anzahl der Proben, die an bestimmten Orten wie lokalen Märkten, Grenzkontrollen und aus Lieferungen von Internetbestellungen entnommen wurden, zu gering war, um statistisch signifikante Vergleiche anzustellen.
Europa ist mit rund 300.000 Tonnen eine der Hauptimportregionen für Kräuter und Gewürze. Davon stammen die meisten aus Ostasien. Viele Gewürze werden in Ländern hergestellt, in denen sie getrocknet und gereinigt werden, bevor sie in das Bestimmungsland verschifft werden. Dort werden sie dann nochmals desinfiziert, bevor sie verpackt und in den Verkehr gebracht werden. Die Forscher warnten davor, dass betrügerische Manipulationen in jedem Stadium stattfinden können, Das Fälschungsrisiko steigt, je mehr Glieder in der Lieferkette vorhanden sind.
Quelle: efeagro.com