Durch extreme Missernten in Italien sowie niedrige einheimische Birnenbestände sind Schweizer Großhändler aktuell vermehrt auf alternative Herkünfte angewiesen. Durch die Ausnahmesituation öffneten die Importkontingente in diesem Jahr deutlich früher als sonst, ab dem 11. Februar wird es sogar gar keine Einfuhrbeschränkung mehr geben. Darüber hinaus tauchen nun bisher unbekannte Birnensorten und Herkünfte im Schweizer Großhandel auf, bestätigt der Zürcher Fruchthändler Marco Haegeli auf Nachfrage.
Am Donnerstag, 27.1, trafen die ersten türkischen Birnen der Sorte Deveci am Zürcher Engrosmarkt ein. "Die Schweizer Lagerbestände gehen zur Neige, italienische Abate Fetel sind ebenfalls rar gesät, weshalb wir uns nach anderen Herkünften umgeschaut haben. Das Preis-Leistungsverhältnis der türkischen Birnen hat uns alle positiv überrascht. Die Sorte ist qualitativ herausragend, hat kaum Schalenfehler, festes Fruchtfleisch und weist eine sehr gute Lagerfähigkeit auf", schildert Haegeli.
Marco Haegeli hat nun erstmals die türkische Birne ins Sortiment aufgenommen.
Preislich liegt die Deveci-Birne momentan zwischen 2,70-3,00 CHF/kg im Verkauf. Haegeli: "Das ist verhältnismäßig ein guter Preis, zumal italienische Abate Fetel derzeit zu 4-4,50 CHF/kg gehandelt werden." Mit einer Stückzahl von etwa 18 Birnen pro Colli entspricht die Kalibrierung genau den Anforderungen der Großhandelskunden. "Die Deveci ist eine mittelgroße Birne und damit sehr geeignet für den Verkauf an Marktfahrer. Für die Gastronomie ist sie hingegen eher etwas zu großkalibrig." Erhältlich sei die Birne voraussichtlich bis in den Juni hinein.
Hoher Absatz auf Wochenmärkten und im Abhofverkauf
Trotz Lockdowns und Gastro-Einschränkungen sei die Firma Haegeli relativ gut durch die Krise gekommen. "Selbstverständlich haben auch wir durch die Einschränkung der Gastronomie und Systemgastronomie einen Umsatzrückgang verkraften müssen. Das Einkaufsverhalten hat sich eindeutig geändert: Man hat viel am Wochenmarkt und im Hofladen eingekauft, was sich wiederum in unseren Abverkäufen widerspiegelt hat. Nichtsdestotrotz hoffen wir alle auf erneute Lockerungen bis Ende Februar", berichtet Haegeli.
Zu Beginn der Pandemie entschloss sich Haegeli das Thema Bio verstärkt in Angriff zu nehmen (Freshplaza.de berichtete). Die Sortimentserweiterung habe sich eindeutig bewährt, heißt es. "Bio ist im Aufwind, die Nachfrage befindet sich nach wie vor im Aufwärtstrend. Da sehen wir definitiv weiteres Vermarktungspotenzial in unserem Einzugsgebiet. Was uns eben auffällt, ist, dass der Bio-Käufer extrem sensibel für Ware Schweizer Herkunft ist. Sobald Schweizer Erzeugnisse auf den Markt stoßen, hat man mit Importware keine Chance mehr."
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