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Labinot Elshani zur Neugründung der Landfrisch AG

"Regional erzeugte Produkte müssen eine deutlich höhere Wertschätzung genießen"

Die Direktvermarktung regionaler Erzeugnisse aus erster Hand und umfassende Dienstleistung drumherum, 'ohne Umwege und unnötigen Warentourismus': Das ist das Versprechen der neugegründeten Erzeugerorganisation Landfrisch AG. Mit rund 2000ha Freilandfläche und 100ha Unterglasanbau möchte das innovative Unternehmen den deutschen LEH ganzjährig mit frischem Obst und Gemüse bedienen und dazu auch umfassende Lagerung, Fruchtlogistik und Dienstleistung anbieten. Wir sprachen mit Labinot Elshani (r), dem Vorstand der Landfrisch AG.

Herr Elshani, wie würden Sie die grundlegende Strategie der Landfrisch AG beschreiben?
Labinot Elshani: "Die Landfrisch AG ist mit der Idee gegründet für ihre Mitglieder, welche zeitgleich auch Aktionäre und Eigentümer sind, eine moderne, schlanke und effiziente Vermarktung ohne Transaktionsverluste anzubieten. Die Organisation besteht derzeit aus 31 Gärtnern aus dem Unterglas- und Freilandanbau mit einem
Umsatzvolumen von ca. 100 Mio. € jährlich."

Die Landfrisch AG vermarktet die Erzeugnisse regionaler Gärtner. Wie definieren Sie regional?
Elshani: "Der Großteil unserer Gärtner ist in NRW angesiedelt; wir haben jedoch auch Gärtnerbetriebe in Niedersachsen sowie Schleswig-Holstein. Bei der Landfrisch AG gibt es Betriebe in unterschiedlichen Größen, vom zum Beispiel Pak-Choi-Spezialisten über die Eissalatspezialisten bis hin zu dem größten, beleuchteten Unterglasbetrieb in Deutschland. Zur Unterglasproduktion zählt - etwa durch die Einbeziehung der Vitarom - vor allem der gesamte Bereich des Fruchtgemüses, aber auch Produkte wie Treibhauserdbeeren. Bei der Freilandproduktion sprechen wir von der gesamten Produktpalette, welche in unserem heimischen Gefilde angebaut wird, etwa Salat-, Kohl-, Stängel- und Wurzelgemüse."

Welche Kulturen sind am stärksten vertreten, wo gibt’s noch Potenzial?
Elshani: "Betrachten wir die Unterglasproduktion ist sicherlich die Tomate am stärksten vertreten. Hier gibt es jedoch Produkte, welche im letzten Jahr deutlich an Bedeutung hinzugewonnen haben und mittlerweile ein fester Bestandteil unserer heutigen Produktion sind, wie etwa Auberginen und Minigurken. Im Freilandbereich sind Salat- und Kohlgemüse, in der gesamten Produktbreite, sehr stark vertreten. Wenn man sich unser Portfolio anguckt, sehen wir sicherlich auch Potenzial im Bereich des regionalen Obstanbaus. Grundsätzlich fokussieren wir uns jedoch, unabhängig von der Produktgruppe, auf die Weiterentwicklung der einzelnen Produkte. Durch den bestmöglichen Mix aus Sortenauswahl und Erntezeitpunkt versuchen wir den maximalen Einfluss auf Geschmack und Qualität zu legen."

Wäre es auch für kleinere bzw. mittelständische Erzeugerbetriebe möglich der Landfrisch AG als Mitglied beizutreten?
Elshani: "Natürlich besteht auch für kleinere Betriebe die Möglichkeit, ein Teil von Landfrisch zu werden. Ausschlaggebend ist dabei immer das entsprechende Produkt und die jeweilige Spezialisierung des Betriebes."

Was sind die bedeutendsten Mehrwerte der neu gegründeten Landfrisch AG, sowohl dem Erzeuger als auch
dem Handel gegenüber? 
Elshani: "Als anerkannte Erzeugerorganisation kommen wir dem Förderauftrag der Erzeugerbetriebe durch eine moderne und schlanke Vermarktungsstruktur optimal nach. Die personifizierte Zuordnung der Erzeuger und die Vermarktung ist die strategische
Ausrichtung der Landfrisch AG. Dabei produzieren wir für unsere starken, strategischen Partner stets markt- und nachfragegerecht und können somit die Anbaumenge weit vor jeder Saison koordinieren. Entstandene Kosten werden dabei verursachergerecht zugeordnet und es wird somit keine Quersubventionierung vorgenommen. Mit dieser Vermarktungsstruktur wird vor allem die Vertikalisierung
vorangetrieben und professionalisiert."

Wie reagieren Sie als neuer Dienstleister auf die aktuellen Herausforderungen, etwa seitens der Logistik?
Elshani: "Unsere Gärtner und Eigentümer bilden hochprofessionelle Erzeugerstrukturen auf höchstem Stand ab, die sämtliche Anforderungen des Marktes erfüllen, wie die Bereitstellung von
Kühlhäusern, Vakuumkühlung und Packmaschinen. Darüber hinaus stellen wir eigene Bündelmöglichkeiten, immer in Erzeugernähe, zur Verfügung."

Inwieweit sind Sie bestrebt Eigen- bzw. Hausmarken einzuführen, etwa im Hinblick auf Regionalität und Wiedererkennungswert?
Elshani: "Unsere Produkte werden sich in vielen Regionalkonzepten unserer strategischen Partner wiederfinden. Landfrisch wird dabei als Inverkehrbringer immer auf Verkaufsverpackungen zu sehen sein. Unser Fokus wird jedoch immer auf dem Produkt liegen und weniger auf der Marke. Für den guten Geschmack wählen wir bestimmte Sorten aus und die Ernte erfolgt beim optimalen Reifegrad. Für uns
sind die Wiederkäufer unserer Produkte besonders wichtig.''

Wie sehen Sie die Zukunft der Fruchtbranche uns insbesondere der Landfrisch AG?
Elshani: "Die aktuellen gesellschaftspolitischen Veränderungen stellen uns als Branche vor noch nie dagewesene Herausforderungen: Gestiegene Strom- und Gaspreise, gestiegene Rohstoffpreise, Anstieg von Mindestlohn, Baukostenexplosion, gestiegene Logistikkosten sowie Personalmangel werden für viele Familienbetriebe
existenzbedrohend sein. Die deutsche Produktion ist dennoch innovativ, nachhaltig und auch mutig. Daher müssen aus unserer Sicht regional erzeugte Produkte auch eine deutlich höhere Wertschätzung genießen. Die Erfolgsformel für die Zukunft wird aus unserer Sicht eine markt- und nachfragegerechte Produktion
gepaart mit einer verbindlichen und kontinuierlichen Abnahme dieser Produktion sein. Dies alles bei lohnenden und marktgerechten Preisen."

Weitere Informationen:
Labinot Elshani
Landfrisch AG
Walter-Gropius-Straße 28
50126 Bergheim
Telefon: +49/2271/9955410
info@landfrisch.com 
www.landfrisch.com