Traditionell stehen die meisten deutschen Gewächshäuser um die Jahreszeit leer, aber nicht bei der Familie Höfler im Fränkischen Knoblauchsland. Denn trotz steigender Energiekosten und CO2-Steuer wachsen und gedeihen auch im Winter knackfrische Mini-Gurken und Feldsalat. Wir sprachen mit Gärtnermeister Simon Höfler (r) über die laufende Gewächshaussaison und die gegenwärtigen Herausforderungen im geschützten Anbau.
Erfreuliche Gurkenerträge
Seit Ende November erntet der innovative Gemüsebauer Mini-Gurken welche unter Beleuchtung erzeugt werden. "Die Erträge sind konstant bei guter Qualität“. Auch vermarktungstechnisch dürfen wir uns nicht beschweren, denn zu Weihnachten und Silvester konnten wir unsere Ware gut vermarkten. Momentan gibt es im regionalen LEH noch zahlreiche Aktionen, weshalb der Absatz auch nach dem Jahreswechsel immer noch auf Hochtouren läuft", erläutert Höfler.
Mini-Gurken im Hightech-Gewächshaus im Herzen des Knoblauchlandes
Die Höfler Gemüse GbR beliefert während der kalten Jahreszeit den bayerischen LEH mit beleuchteten Gurken. Vermarktet wird die Ware überwiegend über Franken Gemüse e.G., ergänzend betreibt die Familie Höfler einen Standverkauf am Nürnberger Großmarkt. Höfler: "Die aktuell beerntete Kultur wurde im November gepflanzt. Kulturende ist für Ende März geplant“.
Knappe Versorgungslage bei FeldsalatParallel zur Mini-Gurken-Ernte wird seit Ende November knackfrischer Feldsalat aus geschütztem Anbau angeboten. Eine durchgehende Versorgung konnte bisher gewährleistet werden. "Mangels Sonnenstunden hatten wir zu Weihnachten zu wenig Ware, um den hohen Bedarf an regionalem Feldsalat zu decken. Aufgrund dessen haben wir verhältnismäßig mehr kleinkalibrige Ware pflücken müssen, um der Nachfrage einigermaßen gerecht zu werden."
Rechts: Gurken unter Beleuchtung
Entsprechend der Warenverknappung wurden belgische Feldsalate am örtlichen Großmarkt zu 18 Euro/Kiste angeboten. "Wir haben unsere Großhandelspreise die ganze Zeit stabil auf 12 Euro/Kiste gehalten. Die belgischen Preise sind mittlerweile auf 7-8 Euro/Kiste gefallen: Da honoriert der Stammkunde unsere Preispolitik und bleibt jetzt überwiegend bei unserer Ware", skizziert Höfler die aktuellen Preisschwankungen.
Letzte Woche wurden die letzten Feldsalate angepflanzt, je nach Wetterlage sollen die letzten Gewächshauschargen im März geerntet werden. Danach treffen in der Regel die ersten Partiere aus dem Freilandanbau auf den Markt.
Fränkischer Ingwer trifft auf hohe Resonanz
Außer den marktüblichen Kulturen widmet sich Höfler seit 2020 auch dem Ingweranbau. Die bisherige Resonanz sei gewaltig gewesen, bestätigt er. "Damit wir unsere Produktion entsprechend der wachsenden Nachfrage steigern können, haben wir letztes Jahr neue Folientunnel errichtet“. Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, wird es Fränkischen Ingwer wieder von Mitte August bis Ende November geben."
Bilder: Michael Böllet (www.michaelboellet.de)
Weitere Informationen:
Simon Höfler
Höfler Gemüse GbR
Spargelfeldweg 1
90425 Nürnberg
www.hoeflergemuese.de
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