Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Neues Ladenkonzept für die Region Bern

"Entstanden ist ein Hofladen im Containerformat, der Produkte vom Bauernhof direkt ins Quartier bringt"

Seit Sommer 2020 gibt es in der Region Bern ein neues Selbstbedienungs-Hofladenkonzept. Jürg Burri, seit vielen Jahren in der Frischwarenindustrie tätig, kennt schon lange den Druck, dem Landwirtinnen und Landwirte ausgesetzt sind, wenn sie an Grossverteiler liefern. «In der Obstproduktion sind die Qualitätskriterien fünf Jahre nach Vertragsabschluss nicht mehr dieselben. Wenn es blöd kommt, bleibt einer dann auf einem Drittel seiner Ware sitzen, weil er aus heutiger Sicht die falschen Bäume gepflanzt hat», beschreibt Burri die Situation. Gleichzeitig beobachtete er, dass Quartierläden mehr und mehr verschwinden. «In den letzten zwanzig Jahren hat sich ihre Zahl halbiert und die Grossverteiler sind an diese Standorte gerückt», sagt Burri.

Bringt Produkte ins Quartier: Der Container von Rüedu. (mg)

Frisches Gemüse statt Energydrinks
Lösungen mussten her und gemeinsam mit seinem Partner Tom Winter tüftelte er an einem neuen Ladenkonzept. «Entstanden ist ein Hofladen im Containerformat, der Produkte vom Bauernhof direkt ins Quartier bringt.» Mit dem Konzept sparen er und sein Team nicht nur Verkaufsfläche und die damit verbundenen Mietkosten, sondern bieten vor allem «eine Alternative für Menschen, die sich bewusst und gesund ernähren wollen», fasst Burri ihre Absicht zusammen.

Sich in die Kunden versetzen
«Es macht Sinn, sich in die potenziellen Kunden hineinzudenken», sagt Manuela Stadelmann, die am landwirtschaftlichen Zentrum Arenenberg jahrelang Betriebe auf ihrem Weg in die Direktvermarktung begleitet hat und heute in einer Werbeagentur Kunden berät. Das könnte für einen bestehenden Hofladen bedeuten, dass die Kundschaft einmal analysiert und draus geschlossen wird, für welche Leute das aktuelle Angebot passt. «Danach kann man sich fragen, an welche Bedürfnisse man das Angebot anpassen soll. Als Beispiel nennt sie die Verpackungseinheiten: «Wenn viele ältere Einzelpersonen einkaufen, machen kleine Einheiten Sinn. Wenn hingegen Familien auf den Hof kommen, sind Familienpackungen gefragt.»

Pragmatischer Idealismus
Burri spricht in diesem Zusammenhang derweil von «Customer Journey». Der Begriff aus dem Marketing bezeichnet die Zyklen, die ein Kunde durchläuft, bis er sich zum Kauf des Produktes entscheidet. «Wir verkaufen vor allem Frischprodukte. Die sollen dann auch frisch präsentiert werden.» Das Sortiment reicht von über 30 Sorten saisonalem Obst und Gemüse bis hin zu verarbeiteten Produkten von Kleinproduzenten aus der Region. Oft sind es Produkte, die bei den grossen Detailhändlern nicht im Angebot sind. Und obwohl Regionalität einen hohen Stellenwert hat, gibt es im «Rüedu» auch Bananen und Zitronen: «Anstatt dass die Leute diese Dinge zusätzlich in einem anderen Laden kaufen müssen, können sie sie direkt bei uns haben», sagt er.

Im Fokus stehen Frischprodukte. (mg)

24/7
Nicht verkauftes Obst wird zu einem tieferen Preis angeboten. «Diese Tüten schonen das Familien-Budget», weiss Burri aus eigener Erfahrung. Was nicht verkauft wird, landet bei Koch und Foodwaste-Pionier Mirko Buri. Ausserdem will «Rüedu» flexibel bleiben und übernimmt auch nicht qualitätskonforme Ware wie gespaltene Rüebli. Das Obst wird offen, Milchprodukte möglichst im Glas verkauft, das wieder zurückgenommen wird. Dieses Konzept erfordert eine ausgeklügelte Logistik. Nebst dem Sortiment und dem Engagement für regionale Produktion sind aber vor allem die Öffnungszeiten ein Pluspunkt. Mit einer App kann die Tür am Container geöffnet werden – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Bezahlt wird per Twint oder mit Karte.

Weitere Informationen: https://ruedu.ch/  

Erscheinungsdatum: