Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Eurofreshproduce

'Deutscher Markt zunehmend uninteressanter für südspanische Bauern'

Der deutsche O&G Markt wird immer uninteressanter, deshalb suchen sich südspanische Bauer nun neue Absatzmärkte, so Eurofreshproduce. Hierzu veranstalteten UNA und die Kampagne Fruits from Spain eine Tagung bei der die Themen "Neue Märkte" und "Wassermangel in Spaniens Landwirtschaft" im Vordergrund standen.

Der Verband UNA (Unión de Agricultores de Almería) ist sich sicher und die Teilnehmer der Konferenz am 26. November, waren es auch. Der asiatische Markt ist eine echte Chance für den Absatz von Obst und Gemüse und wir müssen uns aus der 96% Abhängigkeit im europäischen Markt befreien, wie es Oliver Huesmann als Initiator von FRUITS FROM SPAIN sagt.

Jesús Fuentes, Präsident des Verbandes UNA, eröffnete die Konferenz, indem er die Schwierigkeiten des Sektors erläuterte, welcher mit dem starken Wettbewerb durch Produkte aus Drittländern klarkommen muss, "gegen die wir nicht konkurrieren können". Weitere Punkte sind der Anstieg der Produktionskosten, die Preise für Pflanzenschutzmittel sowie für Wasser und Energie. "Hier müssen wir neue Wege gehen", sagte Fuentes.

Emilio Galdeano von der Universität Almeria erläuterte zu Beginn der Konferenz den strategischen Charakter der Landwirtschaft in Spanien, die er als vorrangig ansieht. Die gemeinsame Politik der EU sollte auf die Unterstützung der Landwirtschaft ausgerichtet sein. Er wies auch auf die unausgewogene Verteilung der GAP hin und teilte mit den Anwesenden die Ansicht, dass die GAP vor allem die kontinentale Landwirtschaft schützt indem sie ihre Beihilfen auf vier Hauptsektoren konzentriert. "Es gibt kein Bewusstsein für die Bedeutung des Agrar- und Ernährungssektors für die Ernährungssicherheit der europäischen Bevölkerung",  fügte er am Ende seiner Rede hinzu.

Oliver Huesmann FruitConsulting Hong Kong ltd. Foto: Eurofreshproduce

"Sterben oder überleben?"
Der internationale Handelsberater Oliver Huesmann betonte, dass die Landwirte, wenn sie nicht künftig außerhalb Europas verkaufen, indem sie beispielsweise nach Asien exportieren, auf dem europäischen Markt für Obst- und Gemüseerzeugnisse einen prekären Preis erzielen werden.

Seinen Vortrag "Sterben oder überleben?", beginnt er mit dem Satz: "Nur 2,7% der spanischen Obst und Gemüse werden außerhalb von Europa verkauft“. Danach zeigte er die verschiedenen Szenarien die aktuell im Weltmarkt konkurrierenden Produktionsländer und Absatzmärkte, sowie die Konsequenzen. "Das ist die Zukunft der spanischen Landwirtschaft", sagt Huesmann und stellte die aktuelle Situation auf dem europäischen und deutschen Markt vor. 

Fazit ist, die Preise steigen signifikant am Bestimmungsort und im Point of Sale, aber nicht am Herkunftsort. Außerdem seien durch die Pandemie Produktionskosten sowie die Transportkosten teurer geworden, so dass die Landwirte nur noch eine sehr geringe Gewinnspanne oder Verluste hätten.  

Huesmann nannte die Zahl von 580 Millionen Einwohnern in Europa mit einem derzeitigen negativen Wachstum und hinzukommender neuer Konkurrenz durch Produzenten aus Übersee im Vergleich zu 5.000 Millionen in Asien mit einem Konsumwachstum von 43% bis 2030, was nach Ansicht des Experten eine klare Chance zu Entzerrung und neuem Wachstum darstellt. Er konzentrierte sich in seiner Marktanalyse erst einmal nur auf Hongkong, Malaysia und Singapur. Nach seiner Rede wurde daran erinnert, dass für alle Bauern, Produzenten und sektornahe Dienstleister die Möglichkeit einer Teilnahme an einer der Fruits from Spain Asienmissionen im Jahr 2022 besteht.

Bedeutung des asiatischen Markts
Hicham Nader, Direktor von DHL Spanien, hob besonders hervor, dass Asien ein sehr interessanter Markt für Unternehmer ist, dass es aber eine gute Vorbereitung erfordert, um die gesamte Kette zwischen Handel und der Logistikkette zu verstehen. 

Mari Carmen Masegosa, von Masegosa Pallarés Consulting wies darauf hin, wie wichtig es für jedes Unternehmen ist, die richtige Dokumentation für die Produkte, die sie exportieren wollen, zu erstellen. Sie betonte, dass es sehr wichtig sei, die Incoterms zu kennen und Bedeutung des AEO-Zolls (Authorised Economic Operator) für alle Unternehmen zu kennen, die an der internationalen Lieferkette beteiligt sind, um sich auf die Erlangung dieser Zertifizierung vorzubereiten.

Nachhaltige Wasser- und CO2-Politik
Am Nachmittag gab es mehrere Vorträge zur effizienten Wassernutzung, und zwar von María Dolores Fernández von der Versuchsstation Las Palmerillas de Cajamar, von Enrique Arias, von Joaquín Soriano, CEO von IKOS TECH, der neuesten Generation von Technologie für effiziente Bewässerung und schließlich von Gabriel Giménez Crespo von Agualytics.

Allesamt waren sich einig das Almeria auf ein jetzt schon messbares Wasserproblem zusteuert und das man für die Sicherung des künftigen Agraranbau Maßnahmen ergreifen muss, welche dazu geeignet sind die Wasserqualität wieder zu verbessern und die Quantität zu erhöhen. "Eine moderne Wasser- und CO2-Politik des spanischen Agrarsektors wäre zum Beispiel der künftige Anbau im asiatischen Zielland nach europäischen Standards", so Oliver Huesmann.

Weitere Informationen: 

Oliver Huesmann
Eurofreshproduce
FRUITS FROM SPAIN
[email protected]