Die schwierige Seefrachtsituation, und damit einhergehend die Schiffsverspätungen sowie erhöhten Frachtpreise, prägen nach wie vor den internationalen Fruchthandel, und dementsprechend auch die Beschaffung von Ingwer. "Bei konventioneller Ware aus China machen die Frachtkosten bereits 50% des letztendlichen Handelspreises aus. Daher hat man seit Anfang der Exportsaison im Frühjahr bereits beträchtliche Summen verloren. Bis Jahresende wird es aus jetziger Sicht auch keine Entspannung der Seefrachtsituation geben", beobachtet Ralf Settels, Geschäftsführer der Jiahe Food GmbH, einer Tochtergesellschaft der internationalen Jiahe Group.
Aufgrund der Situation trafen die ersten chinesischen Chargen dieses Jahr relativ früh auf den europäischen Markt, so Settels. "Im Nachhinein musste man dann feststellen, dass der erste Ingwer zu früh geerntet und verschifft wurde, mit entsprechend katastrophalen Qualitäten. „Für das aktuelle Erntejahr wurde die Anbaufläche in Peru um ca. 30% erhöht. Dies führt dort zu einem Vermarktungsdruck, welcher aktuell vorherrscht. Dies hat zur Folge gehabt dass die aktuellen Neuanpflanzungen für die Ernte 2022 um 30 bis 40% zurück geschrumpft werden.''
Ralf Settels auf der Fruit Logistica 2020
Die Jiahe Food GmbH betreut den Import sowie den Vertrieb von konventionellem sowie frischem Ingwer aus China und Peru, angeboten wird das Knollengemüse sowohl am Frischmarkt als auch an Industriekunden. "Chinesischer Bio-Ingwer findet zur Zeit guten Anklang, die Mengen gehen dennoch langsam zur Neige. Obwohl peruanische Bio-Ware um 1Euro/je kg günstiger angeboten wird, tun wir uns bei der Vermarktung eher schwer. Dies hängt aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Knollenform beziehungsweise der Fruchtgröße zusammen, denn die chinesischen Knollen sind in der Regel größer und grober, weshalb sie für den Verbraucher leichter zu schälen sind", erläutert Settels.
Einblicke in die Ingwerproduktion / Bild: Jiahe Food GmbH
Kontinuierliche Nachfragesteigerung
Trotz der erschwerten Bedingungen in Sachen Transport und Logistik sei die längerfristige Perspektive am Ingwermarkt laut Settels eher positiv. "Wir sehen eine kontinuierliche Steigerung der globalen Nachfrage, sowohl am Frischmarkt als auch in der Verarbeitung, etwa in der Getränkeindustrie. Gleiches gilt für die Produktsparte Kurkuma, bei der wir vor allem bei den Bio-Erzeugnissen erfreuliche Zuwachsraten verzeichnen", heißt es abschließend.
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