Massive Verluste bei der Gemüsepflanze Nummer eins der USA, den Kartoffeln, sind nicht nur auf Schädlinge oder Dürre zurückzuführen, sondern auch auf Schäden bei der Handhabung und neunmonatigen Lagerung, bis sie im Supermarkt als Frischware, Kartoffelchips oder Pommes frites liegen.
Ein biochemischer Ansatz, mit dem genetische Merkmale des Wundheilungsprozesses bei Kartoffeln identifiziert werden sollen, war in einem Projekt unter der Leitung von Dylan Kosma, einem Biochemiker am College of Agriculture, Biotechnology & Natural Resources an der University of Nevada, Reno, erfolgreich.
In seiner Arbeit, die im Rahmen der Forschung an der Versuchsstation des Colleges abgeschlossen wurde, hat Kosma die ersten Transkriptionsfaktoren identifiziert, von denen bekannt ist, dass sie die Ablagerung von bestimmte Hautkomponenten regulieren, die sich während des Wundheilungsprozesses bei Kartoffeln bilden.
"Wir forschen an Protein-Transkriptionsfaktoren", sagte er. „Diese kann man sich wie den Hauptschalter in einer Schalttafel oder einem Unterbrecherkasten mit 15 Stromkreisen vorstellen. Der Hauptschalter steuert alles und wir wollten herausfinden und wie der Wundheilungsprozess bei Kartoffeln funktioniert.“
Ein wichtiger Bestandteil der Wundheilung bei Kartoffelknollen ist laut einem Artikel von unr.edu die Ablagerung eines korkigen Materials, das sogenannte Suberin. Es macht einen großen Teil der 'Haut' aus und bedeckt die Wundstellen. Suberin ist ein Lipidpolymer, das von allen Pflanzen produziert wird und ein Hauptbestandteil des Wundheilungsgewebes in Kartoffeln ist. Obwohl dieses wundheilende Gewebe in fast jeder Pflanze zu finden ist, ist über seine Zusammensetzung und Funktion noch relativ wenig bekannt. Noch weniger ist über die genetischen Kontrolle der Bildung von Wundsuberin bekannt.
Neben der Eindämmung der Verluste bei Kartoffeln hofft Kosma, den Erkenntisgewinn aus diesem Forschungsprojekt auch auch auf andere Nahrungspflanzen übertragen zu können.