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Thomas Chevaillier von PSB Producción Vegetal: "Ein Erzeuger sollte nie aufhören zu investieren"

"Die Revolution der Plattnektarine hat begonnen"

Die letzten beiden Jahre waren für die spanischen Steinobstbauern schwierig. Witterungsbedingt wurden erhebliche Teile des Anbaus zerstört, so dass die Umsatzerwartungen angepasst werden mussten und sich die getätigten Investitionen nicht voll ausgezahlt haben.

Dennoch waren Investitionen zur Verbesserung des Anbaus unabdingbar und um den Herausforderungen im Obstbau besser entgegen zu treten. Dies betrifft sowohl außergewöhnliche Ereignisse wie extreme Wetterbedingungen als auch periodisch wiederkehrende Phänomene wie die Marktsituation. Um auf letzteres Problem eine Antwort zu haben, kann die Differenzierung des angebotenen Produkts entscheidend sein. Die Sortenerneuerung ist daher eine der interessantesten Investitionen im aktuellen Obstanbau.

Babylone, ein Paraguayo von PSB Producción Vegetal

Ein Erzeuger sollte nie aufhören zu investieren, sagt Thomas Chevaillier, technisch-kaufmännischer Direktor von PSB Producción Vegetal. „Im gleichen Masse wie Frostschutzsysteme oder Mittel für verbesserte Anbaumethoden oder zur Steigerung der Qualität bei den Lagerprozessen, wie zum Beispiel neue Kühlhäuser oder Sortierlinien, angeschafft werden, sind auch Investitionen in neue Sorten notwendig. Sie versprechen eine höhere Fruchtqualität und können auch in Zeiten von Produktionsengpässen entscheidend sein“, sagt Thomas. „Wenn es eine Marktlücke beim Übergang zwischen den verschiedenen Sorten bei gleichzeitiger hoher Nachfrage gibt, werden nachfolgende Sorten unreif geerntet, was die Qualität der Früchte mindert und sich für die gesamte Branche negativ auswirkt. Auf der anderen Seite gibt es auch ein Überangebot von alten Sorten, die die Märkte überschwemmen, während inzwischen bereits sehr gute neue Sorten mit hervorragender Qualität die Nachfrage abdecken können.“

Darüber hinaus können sich viele neue Sorten bei Obstbäumen besser an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen. „Die Aprikosensaison beginnt z. B. in Murcia mit trockenem Klima und schnell steigenden Temperaturen sowie häufigen Niederschlägen im Herbst. In den letzten drei bis vier Jahren hat es im Frühjahr jedoch gerade in der Fruchtbildungsphase viel geregnet. Wenn es kaum Sonne, dafür aber viel Wasser gibt, reichert sich in den Früchten kein Zucker an. Regnet es kurz vor der Ernte, sinkt die Qualität des Steinobsts. Der Konsum leidet dieses Jahr sehr. Auch trotz Ertragsrückgang ist der Absatz nicht so gelaufen, wie er sollte“, sagt der Experte. „Das ist aber kein Grund, den Aprikosenanbau einzustellen.“

Nicht zuletzt ermöglichen neue Sorten den Erzeugern auch die Anpassung an Verbraucher- und Markttrends. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle letztendlich auf die Nachfrage der Verbraucher angewiesen sind“, sagt Thomas.

"Die Revolution der Plattnektarine hat begonnen"
PSB Producción Vegetal ist ein Zuchtunternehmen aus Murcia, das ein umfassendes Programm zur Verbesserung der Steinobstsorten entwickelt hat und Obstbauern Sorten anbietet, die an die verschiedenen Klimazonen des Mittelmeers angepasst sind.

„Unser Job ist mehr als nur Verkaufen. Wir beraten die Produzenten auch umfassend, damit sie die richtigen Sorten für ihren Anbau auswählen können“, sagt Thomas. „Dafür organisieren wir auch Treffen in den spanischen Provinzen Lleida und Murcia und in Frankreich, wo wir unsere Sorten und den Anbauer einige Neuerungen zeigen. Die Erzeuger sind daran sehr interessiert. Viele tauschen bereits ihre alten (farblosen) zum Barsten neigenden Sorten, deren Ernte sich auf ein kurzes Zeitfenster mit einem großen Überangebot konzentriert, gegen neue attraktivere und schmackhaftere Sorten aus.“


Atanais Nektarinen von PSB Producción Vegetal

„Die alte Nekatrinensorte Big Top garantierte in Spanien gute Gewinnmargen, aber ist nicht mehr üblich und gefragt. Wir raten, sie beispielsweise durch die Sorte Atanais zu ersetzen.“ 

„In Frankreich beginnen die Erzeuger nach und nach, die Bergeron-Aprikose durch die Nelson-Sorten zu ersetzen, deren Ernte im spanischen Lleida bereits abgeschlossen ist und die wir jetzt in Frankreich ernten. Madrigal ist auch eine Option. Beide Sorten werden nach Bergeron gepflückt, sind sehr schmackhaft und erscheinen zu einer Zeit auf dem Markt, wenn der Obstkonsum wieder anzieht. Ein Erzeuger muss mit verschiedene Sorten arbeiten und den Anbau gut planen“, betont Thomas.

„Was die Paraguayos betrifft, gab es in Spanien große Mengen der Ufo-4-Sorte. Als Alternative schlagen wir neue Sorten wie Contessa und Babylone vor, deren Preise bei hohem Angebot sinken. Die Erzeuger sind von unserem Vorschlag sehr begeistert.“

„In Bezug auf die Paraguayos gab es in Spanien große Mengen der Sorte Ufo-4. Wir schlagen Sorten wie Contessa und Babylone als Alternative zu den alten Sorten vor, deren Preise bei jedem großen Angebot sinken. Die Erzeuger reagierten sehr begeistert auf unserem Vorschlag.“ 

Paraguayos der Sorte Contessa (PSB Producción Vegetal)

„Vor allem der flache oder platte Pfirsich hat sich auf dem Steinobstmarkt eine gute Position erarbeitet. Der Paraguayo hat dem Pfirsich eindeutig Marktanteile abgenommen. Die Form der Frucht erleichtert den Verzehr und auch der Geschmack ist sehr gut. Alle Erzeuger haben in dieser Hinsicht hervorragende Arbeit geleistet und es gibt sowohl neue als auch alte Sorten mit großartigem Geschmack. Derzeit gibt es ein großes Angebot an Paraguayos. Obwohl wir den wichtigen russischen Markt verloren haben, ist die Nachfrage in den anderen Märkten sicherlich gestiegen. Sogar die Franzosen, die in dieser Hinsicht recht konservativ sind, beginnen, Paraguayo-Bäume zu pflanzen“, sagt Thomas Chevaillier. „Heutzutage muss man Nektarinen, runde Pfirsiche und Paraguayos im Angebot haben. Und in Zukunft werden auch Plattnektarinen unverzichtbar sein.“ Das ist das Ziel der Züchter. „ Die Revolution der Plattnektarine hat begonnen“, sagt der technisch-kaufmännische Direktor von PSB.

Luisella, eine neue Plattnektarine von PSB Producción Vegetal

„Es gibt Züchter, die seit 15 oder 20 Jahren an dieser Frucht arbeiten“, erklärt er. „Vor zehn Jahren begann man mit dem Anbau von einer Reihe Plattnektarinen, die in großer Zahl angepflanzt wurden, aber später wieder ausgegraben werden mussten, weil sie nicht die erwarteten Ergebnisse brachten. Es war eine Zeit, in der die Branche boomte. Auch wenn das Pflanzen und wieder Roden grundlegende Entscheidungen waren, konnten sie es sich damals erlauben. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Wir können es uns nicht leisten, Fehler zu machen und massenhaft Sorten zu pflanzen, ohne sie wirklich zu kennen“, sagt er.

„Eine neue Sorte auf den Markt zu bringen ist eine langfristige Angelegenheit. Wir wollen jedes Jahr neue Sorten auf den Markt bringen und weiter vorankommen. Jetzt konzentrieren wir uns vor allem auf Plattnektarinen, denn wir haben bereits ein breit gefächertes Sortiment an Pfirsichen und Nektarinen und das Angebot an Plattnektarinen ist noch begrenzt", sagt Thomas. „In diesem Jahr haben wir die frühe in Murcia angebaute Sorte Luisella auf den Markt gebracht. Jetzt führen wir auch die Plattnektarine Diosa mit einem perfekten Stempelverschluss ein“, sagt er.

Diosa, die neue Plattnektarine von PSB Producción Vegetal

„Paraguayo sieht man schon in jedem Supermarkt. Das wird auch bald bei der Plattnektarine der Fall sein“, sagt Thomas. "Wir Züchter richten uns immer nach den Wünschen und Ansprüchen der Supermärkte und der Branche."

Für mehr Informationen:
Thomas Chevaillier
PSB Producción Vegetal
Technisch-commercieel directeur
Tel: +34 620 810 125
thomas@psbproduccionvegetal.com
www.psbproduccionvegetal.com