Mehr und mehr Obst- und Gemüseanbauer haben aufgrund des aktuellen Unwetters gravierende Ernteausfällen und Umsatzeinbußen zu beklagen. Für die von der Coronasituation sowieso schon gebeutelten Betriebe wird es zunehmend ernster.
Christian Frey von Gemüsebau Frey teilte uns mit: "Dieses Wetter betrifft so ziemlich alle, mit denen ich gesprochen habe. In der Pfalz, in der sich das größte Anbaugebiet für Freilandgemüse in Deutschland befindet, konnten nicht mal mehr neue Sätze gepflanzt werden. Egal ob Salat, Lauchzwiebeln, Radies usw. Land auf und Land unter gibt es momentan so gut wie keine Ware. Da die Warenlieferung auf Regionalität ausgelegt ist, gibt es auch keine Ware mehr, mit der die Lage kompensiert werden könnte, sowohl was die Qualität als auch was die Mengen angeht."
Carli Zöller von Kärcher Gmbh & Co. KG
"Die letzten zwei Tage gab es bei uns keinen Regen. Dafür hat es am Dienstag wiederum Bindfäden geregnet. Die Tage davor hat es auch unterschiedlich starke Niederschläge gegeben. Aufgrund dessen ist die Radieslage momentan sehr prekär. Die Erzeuger konnten seit Tagen und Wochen aufgrund des Wetters kaum noch etwas säen. Bei den Kartoffeln wird ab diesem Wochenende wieder etwas möglich sein. Aber grundsätzlich haben alle Produkte - hinsichtlich der Qualität und Mengen - unter dem Unwetter gelitten", berichtet uns Carli Zöller von Kärcher/Niederlassung Pfalz. "Leider kann man erst nachdem mindestens drei Wochen lang die Situation prekär ist, ein Entgegenkommen von den Abnehmern erwarten. Probleme, die wir bei der Beschaffung, Lagerung, usw. haben, interessiert sie gar nicht. Es wird alles teurer, während unsere Produkte immer billiger werden. Ich wünschte, die Abnehmer und Verbraucher wären dahingehend etwas rücksichtsvoller."
Kartoffel und Gemüse Lemm versuchte, sich sogar an einer Hilfsaktion zu beteiligen:
Weitere Meldungen und Nachrichten zur aktuellen Wetterlage:
Die Österreichische Hagelversicherung meldet einen Unwetterschaden von etwa 3,2 Millionen Euro für die Landwirtschaftsgebiete in Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark.
Hagel an Mais in Oberneukirchen (OÖ) am 14.7.2021. Foto: Österreichische Hagelversicherung
Einer Mitteilung von gemuese.ch zufolge wird mit einem Engpass beim Schweizer Gemüseangebot gerechnet. Folgesätze ließen sich demnach ebenso wenig anpflanzen oder säen. Gewächshauskulturen bekommen weniger Sonnenlicht ab, weshalb sich Tomaten, Auberginen und Gurken sehr langsam entwickeln und auf entsprechende Mengen verzichtet werden muss. Bei Freilandkulturen sind Teil- bis Totalschäden zu beklagen. Die Schäden sollen sich noch bis zum Frühling bemerkbar machen.
Weitere Informationen:
Gemüsebau Frey GmbH
Christian Frey
+49 6340 20 5
E-Mail: [email protected]
Web: https://gemuesebau-frey.de/
Kärcher Gmbh & Co. KG
Carli Zöller
67112 Mutterstadt
Telefon: +49 6231 - 91930
Telefax: +49 6231 919323
E-Mail: [email protected]
Web: https://www.kaercher-fruchtimport.de//gemuese-und-obst.html
Kartoffel und Gemüse Lemm
Te.: +49 2272 6200
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