Am Ananasmarkt geht es im Moment nicht gerade wild zu. "In der Tat, es ist eine sich wiederholende Geschichte. Gute Größen (5, 6, 7) kosten um die 8 Euro und die kleineren Größen werden für 7-7,50 Euro verkauft. Wohlgemerkt, das ist derselbe Selbstkostenpreis wie die Lieferung der Ananas in die Niederlande. Mit Ananas wird man also im Moment nicht reich", stellt Miguel Gonzalez von MG Fruit fest, die Anfang dieses Jahres die neuen Räumlichkeiten von Kivits-Goes aus Ridderkerk bezogen haben.
"Die vielen Verzögerungen haben auch keinen positiven Einfluss auf eine gesunde Preisgestaltung. Natürlich spielen die Coronapandemie und die Lockdowns dabei eine Rolle, aber für den Ananasmarkt liegen die Probleme meiner Meinung nach tiefer, und das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ist einfach nicht gesund", fährt Miguel fort. "Nehmen Sie zum Beispiel die Wassermelonen, die auch im Horeca-Handel nicht verkauft werden, aber seit Wochen zwischen 1,30 und 1,40 Euro kosten, und das im Winter!"
Laut dem erfahrenen Importeur kann Chinas Importverbot für Ananas aus Taiwan durchaus Auswirkungen auf die Handelsströme mit Ananas haben. "Andererseits bleiben Europa und die Vereinigten Staaten für Costa Rica die mit Abstand wichtigsten Destinationen. Es werden Anstrengungen unternommen, Ananas nach China zu bringen, und zweifellos werden ein paar Container dorthin gehen, aber logistisch bleibt es eine schwierige Geschichte."
Im Gegensatz zu Wassermelonen ist der Markt für Galia-, gelbe und Cantaloupe-Melonen laut Miguel nicht besonders. "Und es wird auch spannend sein, wie sich dieser Markt in Zukunft entwickeln wird. Die mittelamerikanische Melonensaison hat viel zu spät begonnen. Normalerweise bekommen wir die ersten Mengen nach der Messe in Berlin, aber in diesem Jahr kommen die richtigen Mengen erst in dieser Woche. Es fehlt also ein Monat. Und die ersten Wassermelonen aus Marokko werden Anfang April eintreffen, schnell gefolgt von Spanien. Es wird also eine ziemliche Herausforderung sein, die Melonen aus Mittelamerika in vier Wochen zu verkaufen. Dafür brauchen wir schönes Wetter, vor allem jetzt, wo die Gastronomie noch nicht geöffnet ist."
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