In der Saison 2021/22 werden die Preise voraussichtlich eher verhalten ausfallen, weil sich die Produktion in São Paulo erholt hat. Die Nachfrage wird langfristig wieder sinken, nachdem die Verkaufszahlen im Einzelhandel wegen der Pandemie kurzfristig gestiegen waren.
Der Orangensaftkonsum geht seit Mitte der 2000er eher zurück. Das liegt daran, dass es viel Konkurrenz durch andere Getränke gibt und Orangensaft durch die negative Berichterstattung über seinen Zuckergehalt in Verruf geraten ist. Dazu kommen höhere Preise und die demographischen Trends in den wichtigsten Märkten (EU, USA und Japan). Allerdings ist der Konsum 2020 durch die Pandemie auf großen Verbrauchermärkten wie den USA wieder gestiegen. Aus Angst vor dem Virus kauften die Leute vermehrt Orangensaft, weil er viel Vitamin C enthält. Außerdem frühstücken die Leute wegen des Virus zuhause und auch dafür kauften sie viel Orangensaft.
"Wir glauben aber, dass der Orangensaftkonsum tendenziell eher wieder sinken wird, wenn die Pandemie wieder unter Kontrolle gebracht ist", sagt Andrés Padilla, Analytiker bei Rabobank. Dieser rückläufige Trend kommt dadurch zustande, dass die Kategorie von einem modernen Markt abhängig ist, der durch demographische Trends und viel Konkurrenz geprägt ist. Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass der Konsum auf dem asiatischen Markt oder anderen wachsenden Märkten steigen wird (Brasilien ist hier die Ausnahme), wird der globale Orangensaftkonsum weiter sinken. Obwohl es in einigen Märkten ein leichtes Wachstum gibt, liegen große Herausforderungen vor der Orangensaftindustrie."
Das Angebot hingegen wird sich in der Saison 2020/21 erholen. Nach einer sehr kleinen Ernte im Vorjahr, hat sich die Produktion in São Paulo erholt. Die globalen Lagerbestände sind relativ groß und bisher sieht es so aus, als würde das für die Saison 2020/21 auch so bleiben. Die Preise werden voraussichtlich eher verhalten ausfallen, weil es ein größeres Angebot auf dem Markt gibt und die Nachfrage tendenziell wieder zurückgeht.
Quelle: Rabobank