Bei den portugiesischen Vertragsanbauern des niederländischen Unternehmens East4Fresh läuft die Süßkartoffelernte nun auf Hochtouren. Auch in der heutigen, durch Corona geprägten Saison verzeichnet die Absatzmenge ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. "Wir sind erst halbwegs der Kampagne, dennoch rechne ich mit einer Absatzsteigerung um 30 Prozent", so Geschäftsführerin Helien Verhagen auf Nachfrage.
Die Corona-Krise habe die Aktivitäten des Unternehmens kaum beeinflusst. "Im letzten Jahr haben wir unsere Saison zwangsläufig bereits im März beenden müssen, als die Krise erst begann. Daher hatte Corona keinerlei Einfluss auf unsere Geschäfte. In diesem Jahr erwarten wir die Saison hingegen länger durchziehen zu können, etwa bis Mai", schildert Frau Verhagen.
Die orangenfleischige und leicht schälbare Bellevue umfasst etwa 90% der gesamten Anbaukapazität in Portugal. "In den nächsten Jahren wollen wir unsere weißfleischige Muraki, und unsere lila Varietät weiterentwickeln." Aufgrund der Standortlage im Naturschutzgebiet Portugals trägt die Ware das Qualitätssiegel IGP. Auch wird im Anbau keinerlei Fungizid verwendet.
Die Versorgungslücke bis zum Start der neuen portugiesischen Ernte wird mit Anfuhren aus Senegal sowie Südafrika abgedeckt, erläutert Verhagen, die mehrere deutsche LEH-Ketten mit frischer Ware bedient. "Wir sehen aber dass die portugiesische Ware im deutschen LEH bevorzugt wird. Sobald die ersten portugiesischen Partien auf den Markt stoßen, wird die Abnahme sofort verdoppelt."
Kontinuität in der Versorgung
Neben dem Absatz wurden auch die Notierungen kaum durch Corona beeinflusst. "In der ersten Saisonhälfte, etwa bis Dezember, hat Ägypten großen Druck auf die Märkte ausgeübt. Momentan spüren wir aber kaum Konkurrenz: Außerdem sind wir in der Lage kontinuierlich gleichmäßige Qualitäten und Mengen anzubieten, während sich andere Länder - etwa Ägypten - schwer tun diese Kontinuität in der Versorgung zu schaffen."
Süßkartoffeln in umweltfreundlicher Winterverpackung.
Seit Anfang an steht Nachhaltigkeit bei East4Fresh hoch im Kurs. Helien: "Wir liefern ein qualitativ hochwertiges Produkt das mit wenig Wasserverbrauch und ohne Nachbehandlung erzeugt wird. Diese Nachhaltigkeit an allen Stufen der Wertschöpfungskette, bis zum Endprodukt im Supermarkt, ist uns besonders wichtig. Im Zuge dessen setzen wir nun voll auf Kartonschalen ohne jegliche Folien. Diese Schalen bieten wir vorwiegend als 750g-Variante an, sodass etwa 3-4 mittelgroße Kaliber auf einer Schale verpackt werden können. Wir stellen fest, dass diese mittelgroße Süßkartoffeln vom Konsumenten bevorzugt wird."
Helien Verhagen während eines Besuchs in Portugal.
Weiteres Wachstum erwartet
Laut Verbraucherstatistik sei der Süßkartoffelmarkt nach wie vor auf dem Vormarsch, insbesondere im westeuropäischen LEH. Um die Nachfrage auch in Zukunft entsprechend abdecken zu können, hat East4Fresh die portugiesische Anbaukapazität in den letzten Jahren rasant ausgeweitet. Eine baldige Stagnierung des Wachstums erwarte man dementsprechend nicht, so Verhagen. "Ich sehe in den nächsten 10 Jahren offensichtlich weiteres Wachstumspotenzial. Laut Statistik und Marktforschung betrachtet die jüngere Käufergeneration die Süßkartoffel zunehmend als kohlenhydratenarme Alternative zur altbewährten Kartoffel und sie wird auch als solches verzehrt."
Biologische Süßkartoffeln
Darüber hinaus sehe man auch innerhalb des Süßkartoffelmarktes Raum für Differenzierung und Nischenartikel. "Wir stehen kurz vor dem Abschluss unserer Bio-Zertifizierung und werden vielleicht schon in der laufenden Saison die ersten Bio-Chargen aus Portugal auf den Markt bringen. Diese Strategie verfolgen wir übrigens auch bei unseren weiteren Erzeugnissen", heißt es abschließend.
Weitere Informationen:
Helien Verhagen
East4Fresh
+31 (0) 174535353
helien@east4fresh.nl
www.east4fresh.nl