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Geschlossenes Ökosystem im Design-Schrank

Agrilution holt den Kräutergarten mit dem "Plantcube" ins Haus

Immer Frühling in der Küche verspricht der „Plantcube“ von Agrilution – ein voll automatisierter Gewächsschrank, der Vertical Farming auch im Kleinen ermöglicht. AD sprach mit Maximilian Lössl, Co-Founder und CEO, über die ersten Experimente im elterlichen Keller, die neuen Features des „Plantcubes“ der 2. Generation – und darüber, warum in seiner persönlichen Mini-Farm niemals das Basilikum ausgehen darf.
Sie entwerfen mit Ihrem High-Tech-Kräutergarten im Design-Schrank ein geschlossenes Ökosystem, in dem immer Frühling ist. Was bringt uns so eine Mini-Vertical-Farm zuhause?

"Plantcube" / Bild: Agrilution

Indem das geschlossene Ökosystem jeden Tag die perfekten Frühlingsbedingungen imitiert, wachsen Kräuter, Salate und Micro-Greens mit einer bis zu 30 Prozent höheren Dichte an Nährstoffen; ganz ohne Transportwege, Kühlungsketten oder Plastikmüll. Die Ernte landet außerdem unmittelbar auf dem Teller und behält dadurch die so wichtigen sekundären Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien. Gerade durch die besondere Lichtfrequenz, das kontrollierte Klima und die hydrophonische Bewässerung bestehen über das ganze Jahr optimale Reifebedingungen – und das ohne Pestizide oder saisonale Abhängigkeiten! So gehen Technik und Natur Hand in Hand.

Sie haben zunächst im Keller Ihrer Eltern mit den Farm-to-Table-Experimente begonnen. Wie entstand die Idee dazu?

Die Initialzündung, die Begeisterung für Vertical Farming, kam durch ein Buch von Dr. Dickson Despommier. Auf Empfehlung des Autors ging ich tatsächlich auch fürs Studium nach Den Bosch in die Niederlande. Doch die Theorie reichte mir nicht, ich wurde ungeduldig und wollte handeln. Also habe ich das Konzept des Vertical Farmings weiter gedacht; die Idee einer „Mini-Vertical-Farm“ fürs eigene Zuhause war geboren. Für die technische Umsetzung kam dann Philipp Wagner hinzu. Unsere Freundschaft geht bis in die Schulzeit zurück, wir haben damals zusammen Basketball im Verein gespielt. In der Garage meiner Eltern starteten wir mit den Experimenten und gründeten 2013 gemeinsam Agrilution.

Welche Salate und Kräuter wachsen genau im „Plantcube“?

Unser Portfolio umfasst aktuell über 30 verschiedene Pflanzen – von gängigen Küchenkräutern über Tatsoi, Blattsalate und Mischungen für Pesto oder Stir Fry bis hin zu ausgefalleneren Microgreens wie Bronzefenchel und Blutampfer. Die Auswahl richtet sich nach dem Bedarf des Markts, aber wir wollen eben auch Außergewöhnliches bieten, was im Super- oder Biomarkt nicht erhältlich ist. Zusätzlich entscheidet die Wachstumsgeschwindigkeit, damit unsere Kunden nicht zu lange warten müssen. Generell liegt die Erntezeit zwischen einer und vier Wochen.

Und auf welchen Bedarf ist das Gerät ausgelegt?

Wenn man von täglichem Verbrauch ausgeht, reicht die Kapazität für eine Einzelperson bis hin zur Kleinfamilie – je nachdem wie gepflanzt und geplant wird. Unsere App gibt Einblick zum Wachstum, Hinweise zur Ernte oder zur Wartung und ermöglicht auch Online-Bestellungen neuer Seedbars, die das Saatgut tragen.

Geht dabei nicht etwas von dem Gefühl, sich auf dem Feld, im Garten oder dem Balkon um seine Pflanzen zu kümmern, verloren?

Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den Menschen, die selbst im großen Stile gärtnern und eigene Pflanzen ziehen wollen. Wir sprechen eher Großstädter an, die in Ballungszentren über keinen Balkon oder Garten verfügen, aufgrund des Standorts saisonal eingeschränkt sind oder denen einfach nur der grüne Daumen fehlt. Wir fokussieren natürlich gerade Vegetarier, Veganer und Flexitarier, aber auch kulinarische Connaisseurre, die das besondere Aroma suchen. Und technologieaffine Early Adopters, die ihre Smart Homes gut ausstatten wollen!

Sie haben jüngst die zweite Edition des „Plantcubes” lanciert. Was genau wurde hier verändert, verbessert?

Neu am optimierten „Plantcube“ ist, neben seinem Design in edlem Schwarz, auch das überarbeitete System der Schubladen, das auf zwei Ebenen nun mit jeweils neun Seedbars bestückt werden kann. Dies bietet eine deutlich größere Vielfalt für die Bepflanzung, und die neuen, portionsgerechten Seedbars sind noch mehr am täglichen Bedarf, der täglichen Erntemöglichkeit ausgerichtet. Wir haben zudem unser Pflanzenportfolio erweitert und in drei Kategorien unterteilt, damit sich unsere Kunden einen besonders schnellen Überblick verschaffen können: Dailies, Essentials und Chefs. Außerdem ist das Substrat der Seedbars durch die Verwendung von Naturmaterialien ab sofort zu 100 Prozent biologisch abbaubar.

Es gibt auch einen sogenannten „Cinema Modus“. Was können wir uns darunter vorstellen?

Auch der Cinema Modus gehört zu den jüngsten Anpassungen – er entstand durch wertvolles Kundenfeedback und ermöglicht, den Gewächsschrank für bis zu zwei Stunden auf leise und dunkel zu stellen. Einige Nutzer positionieren den „Plantcube“ als Design-Statement nämlich direkt im Wohnraum. Da kann sein Licht zum Beispiel beim Filmschauen als störend empfunden werden, weswegen wir diese Option ergänzt haben.

Sie leben doch bestimmt auch selbst mit einem „Plantcube“. Was ernten Sie darin am liebsten und warum?

Der „Plantcube“ in unserer privaten Wohnung ist immer gut bepflanzt. Wir essen täglich unsere Greens. Da ich gerade die asiatische Küche liebe, gibt es immer frischen Koriander für Salat oder als Topping fürs Avocado-Brot. Zu unserem festen Sortiment gehören aber genauso Tatsoi und Wasabina-Blattsenf – schön würzig! Und nicht zu vergessen Basilikum! Meine Freundin ist Italienerin.

Gibt es denn auch Kochrezepte speziell mit Pflanzen aus dem Plantcube?

Wir entwickeln ständig Rezepte mit den Greens aus dem „Plantcube“. Inspiration liefert unsere Website, genauso sorgt die App für Anregungen. Wir kochen auch regelmäßig zusammen bei uns im Office, was ja aktuell nur noch eingeschränkt möglich ist. Dabei entstehen sonst jedoch auch immer wieder empfehlenswerte Kreationen. Wir kooperieren zusätzlich noch mit KptnCook und Köchen, die den „Plantcube“ selbst nutzen. Mein Lieblingsgericht ist „Asian Pak Choi Stir Fry“, das ich nach Lust und Laune abwandle.

Welchen Einfluss hat der Lockdown auf das Interesse an Ihren Plantcubes? Frisches Grün aus den eigenen vier Wänden klingt ja gerade jetzt nach einer verlockenden Option!

Der Absatz hat tatsächlich einen Sprung gemacht; weil man immer immer etwas Frisches, Gesundes im Haus hat, und wahrscheinlich weil uns allen erstmalig sehr deutlich wird, dass der lokale Anbau nicht immer die Nachfrage nach natürlichen Produkten abdecken kann und wir dadurch auch schon mal vor leer gefegten Gemüseregalen stehen. Und auch sonst rückt ein bewussteres, gesünderes Leben mehr und mehr in den Fokus.

Quelle: AD Magazin

Erscheinungsdatum: