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Jeder Supermarkt hat seine eigene Apfelsorte: Wie sieht das bei Birnen aus?

Immer mehr Supermärkte haben eine exklusive Apfelsorte und einige sogar eine exklusive Birnensorte. Außerdem beteiligen sie sich zunehmen an der Produktion.


Sprank und Magic Star

Exklusivität
Die Supermärkte scheinen vor allem Sorten wie SQ 159 zu bevorzugen. Der belgische Einzelhändler Colruyt verkauft seine Äpfel in Belgien und Luxemburg unter der Magic Star Marke. In Deutschland hat nur Edeka den Magic Star im Sortiment. Tesco hat die Exklusivrechte für Großbritannien. Dort heißt die Sorte entweder Magic Star oder Kentish Kiss. In den Niederlanden heißt der gleiche Apfel SQ 159 Sprank und wird von Albert Heijn verkauft. Der SQ 159 ist vor allem unter dem Markennamen Natyra bekannt. Dann ist er allerdings Bio. Der Bio-Markt hat keine Einkaufs-Exklusivrechte. Für Colruyt ist das inzwischen selbstverständlich geworden. 

Vor Kurzem hat der belgische Einzelhändler die Coryphée-Sorte in sein Sortiment aufgenommen. Die Sorte wurde vom Gärtnereibetrieb Johan Nicolaï gezüchtet. Die Supermarktkette Sainsbury hingegen verkauft ausschließlich Zair-Äpfel. Diese Sorte ist ein Hybrid aus Elstar und Delbardestivale. In Belgien und Deutschland verkauft LIDL nur Red Modoc Birnen. Diese werden vom Obst- und Gemüsehändler Vegro geliefert. LIDL ist also nicht vom Großhandel oder Auktionen abhängig. Isabelle Colbrandt, Sprecherin von LIDL, sagt: "Das ist natürlich nicht nur für die Preise für die Landwirte, sondern auch für die Preise im Laden gut."

Die Nicolai Familie

Abgrenzung im Markt
Johan Nicolaï hat beobachtet, dass die Supermärkte ein immer größeres Interesse an Exklusivsorten haben. Beispielsweise hat Zouk (die Zuchtabteilung von Johan Nicolaï) eine neue Apfelsorte entwickelt, die Zouk31. Sie wird unter dem Namen Rubis Gold und ausschließlich von Mitgliedern des Netzwerks "Earth Market" in der EU, der Schweiz und in Marokko verkauft. John sagt, dass dieser Apfel, der sehr saftig und knackig ist, am Anfang nur von der französischen Supermarktkette Grand Frais verkauft wurde. Nach Absprache mit Grand Frais wurden die Verkäufe dann auch auf den gesamten europäischen Einzelhandelssektor ausgeweitet.

Grundlage für die Erweiterung waren Produktions- und Qualitätsanforderungen. "Es ist schön zu sehen, dass das Marktfeedback, sprich die Verbrauchereinkäufe, sich auf die Entwicklungsphase einer Sorte auswirken. Der Apfel ist ein Volltreffer, weil er nicht nur eine schönen Farbe, sondern auch einen intensiven Geschmack hat. Wenn eine Sorte eine schöne Farbe hat, sieht das zwar gut im Regal aus, aber natürlich muss sie intensiv beworben werden. Außerdem werden die lokalen Landwirte die Sorte bald in allen westeuropäischen Produktionsregionen anbauen. Die Partner werden dann untereinander den Export in Länder außerhalb der EU organisieren."

Johan hält es für einen guten Ansatz, dass sich moderne Supermärkte immer mehr in die Entwicklung neuer Sorten einbringen. Sie könnten so sogar andere Supermärkte beliefern. "Je nach Bedarf können die verschiedensten Größen und Qualitätslevel gekauft werden, also gibt es viel Potential für die Supermärkte. Sie könnten einen eigenen Verkaufskanal dafür entwickeln und beispielsweise auch Produkte wie Fruchtsäfte aufnehmen oder aber die Äpfel in ganz bestimmten Größen und Qualitätsklassen an andere Supermärkte verkaufen, die beispielsweise nach etwas kleineren Äpfeln suchen."

Zouk31

Club Sorten
Nicolaï denkt, dass der Grund für das steigende Interesse von Supermärkten an Exklusivsorten der große Erfolg einiger Clubsorten ist. "Die Supermärkte brauchen Clubsorten wie Pink Lady, verdienen aber nicht viel an ihnen. Dafür ist der Club einfach zu stark." Viele Leute denken, dass Pink Lady eine belgische oder niederländische Sorte ist, aber das ist nicht so. Durch die Covid-19 Pandemie liegt der Fokus zunehmend auf lokalen Produkten. "Wenn es Pink Lady nicht gäbe, dann wäre dort eine riesige Lücke im Sortiment. Um das zu verhindern, wollen die Supermärkte ihre eigenen Sorten entwickeln."

Und Birnen?
Wegen der Produkteigenschaften von Äpfeln liegt der Fokus zunehmend auf dem Obst, sagt Johan. "Äpfel haben eine besondere Konsistenz. Sie ist einzigartig und keine andere Obstsorte hat diese Textur. Auch Birnen nicht." Der Geschmack und das Erscheinungsbild kann aber ganz unterschiedlich sein. Johan sieht weniger Potential in Birnen. "Die Leute essen nicht annähernd so viele Birnen wie Äpfel." Er fügt hinzu, dass man Birnen erst ein paar Tage nach dem Kauf essen könnte.

"Bei vielen Verbrauchern passt das nicht in den Alltag. Sei wollen ein Produkt kaufen und direkt am gleichen Tag essen. Bei Birnen ist das schwierig." Das führt dazu, dass sich die Supermärkte eher wenig auf den Verkauf von exklusiven Birnensorten konzentrieren. Außerdem dauert es viel länger, bis Birnbäume Birnen tragen und sie sind, auf den Hektar gerechnet, auch nicht so ertragreich wie Apfelbäume. Daher müssen sie zu höheren Preisen verkauft werden, damit sie profitabel sind", erklärt Nicolaï. "Die Frage ist, ob sich die Supermärkte einem solchen Produkt verschreiben wollen."

Zouk32

Nicht-exklusive Sorten
Neben diesen Entwicklungen glaubt Johan, dass es auch noch genug Platz für nicht-exklusive Sorten gibt. Der Kernobst-Sektor steht zurzeit allerdings vor einigen Herausforderungen. Eine davon ist die Kundenansprache. "Wenn man die Kunden anziehen will, dann muss man eine gewisse Vielfalt bieten." Als Negativbeispiel nennt er Verpackungen mit sechs gleichen Äpfeln. Das ist nicht förderlich für den Konsum, weil in einer Familie der eine vielleicht lieber Jonagold isst, der nächste aber eher Elstar oder Granny Smith bevorzugt. "Man muss ein vielfältiges Angebot für Familien haben. Dann wird der Konsum auch steigen."

Wenn jedes Familienmitglied genau die Sorte bekommt, die es mag, dann werden auch mehr Äpfel gekauft." Die Produktion von Baumobst ist oft nicht sehr profitabel. Ein Grund dafür ist, dass der Fokus auf dem Export liegt. Nicolaï denkt, dass sich der belgische Kernobst-Sektor seine Produktion lieber auf die lokale Nachfrage abstimmen sollte. Das könnte dann durch begrenzte Exporte nach Großbritannien und Deutschland perfekt ergänzt werden. So könnten alle größere Gewinne machen. "Wir haben kein gutes Gefühl mehr für den Markt. Der Sektor muss lernen, wie er für den lokalen Markt anbaut; dann wird sich die Lage verbessern. Man muss sich selber immer neu erfinden", sagt Johan abschließend.

Für weitere Informationen: 
Johan Nicolaï 
johan@nicolai.be 

Zouk bvba
Lichtenberglaan 2050
3800 Sint-Truiden - België
+32 11/70 20 00
info@zoukbvba.be 
www.zoukbvba.be 

Erscheinungsdatum: