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Gesichter des Jahres in der Obst- und Gemüsebranche:

Armin Rehberg, Marc Wermelinger, Günther Warchola, Mike Port und Co

2020 war auch für den Obst- und Gemüsesektor ein bewegtes Jahr: Wegen der andauernden Corona-Krise wird das vergangene Jahr wohl lange in Erinnerung bleiben. Doch nicht nur besondere Ereignisse, sondern auch einzelne Personen prägten das Jahr 2020. Welche Akteure der Branche spielten eine markante Rolle? Freshplaza.de blickt zurück anhand der Gesichter des Jahres.

Armin Rehberg: Von Landgard zu San Lucar
Im Schatten der ersten Corona-Welle wurde der Rücktritt von Armin Rehberg als Vorstandsmitgleid bei Landgard bekannt gegeben. Rehberg stand seit 2013 an der Spitze der führenden Agrargenossenschaft. 2018 wurde sein Vertrag sogar bis 2022 verlängert. Laut einem Statement des Managements sei es im Zuge der Neuzusammenstellung nicht möglich gewesen, eine gemeinsame, stabile Basis auf der Grundlage der neuen Vorstandsstrukturen umzusetzen. Das genaue A und O hinter der Abberufung bleibt aber nach wie vor ein Fragezeichen.

Inzwischen hat Rehberg eine neue Stelle in der Branche gefunden und zwar als CEO Operations der Dachgesellschaft der namhaften San-Lucar-Gruppe. Auch bei der Landgard hat sich einiges geändert: Johannes von Eerde, wurde zum 01.10.2020 als Geschäftsführer der Erzeugerorganisation Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG berufen. Er war zwischen 2018 und 2020 Geschäftsführer der Obst vom Bodensee GmbH.


Armin Rehberg (l) und Vorstandskollege Labinot Elshani beim Firmenbesuch von Freshplaza

Swisscofel-Chef Marc Wermelinger verabschiedet sich
Beim Schweizer Branchenverband Swisscofel steht ein Generationenwechsel bevor. Nach einer beeindruckenden Karriere von 20 Jahren im Amt wird sich Marc Wermelinger demnächst als Geschäftsführer der Organisation verabschieden. Christian Sohm wird die Tätigkeiten im Juni 2021 übernehmen. Als Swisscofel-Chef war Wermelinger jahrelang der feste Ansprechpartner und Repäsentant der schweizer Obstbranche auf Messen und Fachveranstaltungen. Ebenfalls hat er sich erfolgreich für den Auf-und Ausbau des Verbandes engagiert. 


Marc Wermelinger am Schweizer Gemeinschaftsstand bei der Fruit Logistica 2016

Elbe-Obst: Generationenwechsel im Vorstand
Auch bei der norddeutschen Erzeugergenossenschaft Elbe-Obst wurde neulich ein Generationswechsel vollzogen. Am Donnerstag, den 10.12. fand die Erzeugerversammlung der Elbe-Obst statt. Hans-Herbert zum Felde - der die Genossenschaft seit 2009 als erster Vorstandsvorsitzende führt - hat sich dieses Jahr nicht zur Wiederwahl gestellt und wurde herzlich verabschiedet. Axel Schuback übernimmt das Amt und ist der neue Mann am Ruder des Altländer Erzeugervereins. 


Hans-Herbert zum Felde in Gesellschaft der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast beim 50-jährigen Firmenjubiläum der Elbe-Obst im Jahr 2018.

Unermüdliches Engagement für bayerische Fruchthändler
Für die Fruchthändler an den beiden bayerischen Großmärkten in München und Nürnberg sowie an anderen Standorten war 2020 ein herausforderndes Jahr. Nicht nur die andauernde Corona-Krise, sondern auch die Unsicherheit beüglich des Neubaus der Münchener Großmarkthalle hielt die dortige Branche in Atem. Doch mit Günther Warchola (r), dem Präsidenten des bayerischen Fruchthandelsverbandes, steht den Händlern zweifelsohne eine engagierte und unermüdliche Leitung zur Seite.

Warchola - ebenfalls Geschäftsführer der Magdalena Mündlein GmbH am Münchener Großmarkt - trat immer wieder in die Öffentlichkeit, um über die schwierige Lage seiner Großmarktkollegen in Zeiten von Corona zu berichten. Währenddessen forderte er das Planungsreferat, den Investor und das Kommunalreferat auf, den Auftrag des Münchner Stadtrats zum Neubau der Großmarkthalle zügig und ohne weitere Verzögerung umzusetzen, damit für die Nutzer der Großmarkthalle Planungssicherheit entsteht. 

Mike Port: Engagement für die Umwelt
Eine 100% klimaneutrale Frischemarke: Lange dachten alle, dies sei eine Utopie. Doch Mike Port - Branchenexperte und Geschäftsführer der Port International hat vom Anfang an ans Marktpotenzial einer solchen Marke geglaubt. Auf der Fruit Attraction 2019 war es endlich soweit und erlebte die Marke BeClimate ihren offiziellen Marktlaunch. Mittlerweile wurden bereits tonnenweise klimaneutrale Bananen über die belgische LEH-Kette Delhaize in den Markt gebracht. Und nicht ohne Erfolg: Die Marke fördert nachweislich den Bananenumsatz und wird auch seitens des Konsumenten akzeptiert, so Delhaize. Der nächste Schritt sei eine Sortimentserweiterung um Weich- und Zitrusfrüchte. 


Mike Port erläutert die Entwicklung des Markenkonzepts BeClimate während des DOGK 2020

VSSE: Kämpfergeist bis zum letzten Moment
Auch in diesem Ausnahmejahr wollte die veranstaltende VSSE das Messeduo expoSE-expoDirekt stattfinden lassen. Die Aussteller- sowie die Besucherzahl wurde entsprechend eingeschränkt, beste Bedingungen geschaffen, damit die Corona-Auflagen eingehalten werden konnten. Im Zuge eines erneuten Anstiegs der Corona-Infizierten im Raum Karlsruhe wurde die Veranstaltung knapp einen Monat vor dem ursprünglichen Messestart trotzdem abgesagt. Darauffolgend entschied man sich zu einer Online-Alternative in Form eines umfangreichen Messeverzeichnises. Ein schönes Beispiel beeindruckender Beharrlichkeit. 

Die beiden Repräsentanten der VSSE und Hauptveranstalter der expoSE/expoDirekt Isabelle Bohnert und Simon Schumacher.

Erfinderische Erzeuger
Schließlich spielten auch die Erzeuger in diesem Jahr eine besondere Rolle. In diesem Jahr fand der offizielle Marktlaunch der deutschen Apfelentdeckung Fräulein statt. Erfinder der modernen Züchtung ist der Altländer Obstbauer Gerd Sundermeyer (r). Während der Fruit Logistica war Sundermeyer persönlich vor Ort, um seine Apfelinnovation zu erläutern. 

Sundermeyer war wohl nicht der einzige Erzeuger, der dieses Jahr Pionierarbeit leistete. Auf dem Gemüseacker des Pfalzmarkt-Erzeugers Ralf Weber wächst und gedeiht seit diesem Jahr das neue Wurzelgemüse Vulkanspargel. Das Gemüse ähnelt sich dem Löwenzahn und wird bislang nur im sehr bescheidenen Ausmaß angebaut. Doch laut dem Erfinder habe das Blattgemüse Potenzial: "Hoffentlich kann man nächstes Jahr Vulkanspargel im Supermarkt kaufen!", sagt er im Interview mit Freshplaza.


Ralf Weber bei der Ernte des ersten Vulkanspargels im Oktober diesen Jahres.

Auch der bayerische Gemüsebaubetrieb Steiner hat in diesem Jahr Pionierarbeit geleistet. Das Familienunternehmen hat in Emmerting ein neues Gewächshaus komplett mit LED-Beleuchtung errichtet in dem nun auch im Winter knackfrische Tomaten gedeihen. Die Anlage ist deutschlandweit das erste komplett mit LED-beleuchtete Gewächshaus, berichtete Wolfgang Steiner nicht ohne Stolz. Doch auch sein jüngerer Bruder Florian gilt als Vorreiter im Gewächshausgartenbau: In Kirchweidach erzeugt er ausschließlich Bio-Gemüse für den bundesweiten Handel. Dabei kümmert er sich nicht nur um den Anbau, sondern auch auf die Produktverpackung. Denn in Zusammenarbeit mit Verpackungslieferanten Mondi wurde eine Komplettlösung aus Wellpappe für die Bio-Erzeugnisse entwickelt. 


Wolfgang, Vater Josef und Florian Steiner bei der Eröffnung des Bio-Gewächshauses in Kirchweidach 2019

Zuverlässiger Frischelieferant in Krisenzeiten
Bereits seit Jahren arbeiten der steirische Frischelieferant Frutura und der Spar Österreich erfolgreich zusammen. Auch während der Corona-Pandemie konnte die Frischeversorgung der Spar-Filialen aufrechterhalten bleiben. "Wir haben es geschafft, in der Corona-Zeit ein Drittel des Bedarfes in ganz Österreich sicherzustellen. Momentan erreichen wir mit unseren Produkten täglich drei Millionen Menschen in Österreich", so Chefin Katrin Hohensinner neulich im Interview. Währenddessen wurde auch eine Baufläche in Vorchdorf erworben mit dem Zweck in naher Zukunft ein modernes Logistikzentrum zu errichten. Auch arbeitet man an der stetigen Weiterentwicklung des Sortenspektrums im Gewächshaus in Bad Blumau.


Frutura Chefin Katrin Hohensinner und Obergärtner Jan van Ravensbergen