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Bundesamt für Landwirtschaft BLW:

Teure Apfelsorten kommen bei den Schweizern an

Der Apfel ist seit jeher die beliebteste Obstart der Schweiz. Der Pro-Kopf Konsum für Tafeläpfel lag zwischen 2000 und 2002 bei 14,66 kg und im Jahr 2020 bei 13,9 kg. Er lag damit noch vor Bananen und weit vor anderen heimischen Früchten. Was sich jedoch geändert hat, ist die Bedeutung einzelner Apfelsorten. Während 2002 Golden Delicious die mit Abstand grösste Anbaufläche hatte, ist im Jahr 2020 Gala die am meisten angebaute Apfelsorte.  

Generell haben die Anbauflächen für Äpfel in den letzten zwei Jahrzehnten abgenommen. Wurde 2002 noch auf 4471 ha Apfelanbau betrieben, waren es gemäss vorläufigen Zahlen für 2020 rund ein Fünftel weniger (3671 ha). Jedoch gibt es durchaus auch Sorten, die an Bedeutung zugenommen haben.

Flächenentwicklung der Top-Ten-Apfelsorten
Im Diagramm wird die Flächenentwicklung der Top Ten der in der Schweiz angebauten Apfelsorten angezeigt, basierend auf der durchschnittlichen Anbaufläche der letzten fünf Jahre. Demnach wurden Gala Äpfel 2002 auf einer Fläche von 549 ha angebaut, die in den Folgejahren deutlich anstieg und zuletzt 876 ha ausmachte (+60 %). Demgegenüber ist der Anbau von Golden Delicious von 1144 ha (2002) stark zurückgegangen: auf nunmehr 361 ha (-68 %). Es folgt der Braeburn-Apfel, der mit 323 ha Jonagold von Platz 3 der meistangebauten Äpfel abgelöst hat.

Braeburn und Topaz konnten sich dem langfristigen Rückwärtstrend entziehen, den viele andere Sorten wie Jonagold, Boskoop, Gravensteiner, Maigold, Idared oder Glockenapfel verzeichneten. Entgegen dem rückläufigen Trend entwickelten sich die Sorten Scifresh, Milwa und Cripps Pink, die 2002 fast keine Bedeutung hatten. Beachtlich war zudem die Ausweitung des Anbaus der Sorte Rewena, die einen Anstieg von 5,5 ha (2019) auf 94,9 ha (2020) verzeichnete. Eine Übersicht der Flächen nach Sorte befindet sich auf der BLW Website: Flächenstatistik für Obst.

Gründe für den Sortenwechsel
Die Anbauentscheidung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie etwa dem Angebot neuer Sortenzüchtungen oder einer sich über die Zeit ändernden Nachfrage. Auch die Vermarktung als Clubapfel bietet Möglichkeiten zur Erlössteigerung (s. Marktbericht Okt/Nov 2019). Ein begrenzter Teilnehmerkreis (Club) hat hierbei die Möglichkeit, eine Sorte unter ihrem Markennamen zu vertreiben. So können etwa die drei Apfelsorten Scifresh, Milwa und Cripps Pink bei Einhaltung bestimmter Qualitätsanforderungen unter ihrem jeweiligen Markennamen Jazz®, Diwa® bzw. Pink Lady® vermarktet werden. Dies ermöglicht es, sie zu einem Premiumpreis verkaufen zu können.

Clubäpfel und Topaz mit hohen Preisen
Im zweiten Diagramm wird der durchschnittliche Detailhandelspreis aufgezeigt, den die Sorten in den Perioden 2007-2009 und 2017-2020 (bis einschliesslich Oktober 2020) erzielten. Es zeigt sich, dass die etablierten Sorten Gala, Braeburn, Boskoop und Gravensteiner in beiden Perioden in einem mittleren Preissegment um einen Preis von 3.50 CHF/kg lagen. Golden Delicious hatte einen etwas darunterliegenden Preis um 3.20 CHF/kg, ebenso Jonagold vor 10 Jahren (3.23 CHF/kg). Beide Sorten hatten in den letzten 10 Jahren starke Flächenabnahmen zu verzeichnen. Mittlerweile ist der Preis von Jonagold auf 2.20 CHF/kg abgesunken.

Zu den Äpfeln mit höherem Durchschnittspreis zählen der im Bio-Segment beliebte Topaz sowie die Sorten Scifresh/Jazz®, Milwa/Diwa® und Cripps Pink/Pink Lady®. Bei Scifresh/Jazz® und Cripps Pink/Pink Lady® wurden nur sehr wenige Äpfel explizit ohne Clubname verkauft, d.h. als Scifresh (0,3%) und Cripps Pink (3,4%). Von der Apfelsorte Milwa wurden ausschliesslich unter der Marke Diwa® nennenswerte Absätze beobachtet.

Der markante Anstieg des Topaz-Preises lässt sich damit erklären, dass der Bio-Anteil bei Topaz in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen ist. So waren die November-Lagerbestände von Topaz in der Zeit 2007-2010 je nach Jahr zu 36-44% in Bio-Qualität, während sie in der Zeit 2017-2020 zu 65-90% Bio waren. Folglich waren die im Detailhandel verkauften Topaz-Äpfel in den letzten Jahren zum überwiegenden Teil in Bio-Qualität. Dementsprechend bot Topaz auch ohne Ausdehnung der Produktionsflächen –jedoch mit höheren Produktionskosten für Bio-Ware– ein Potenzial für steigende Erlöse.

Hier geht es zum vollständigen Marktbericht.

Für weitere Informationen:
Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Schwarzenburgstrasse 165
3003 Bern, Schweiz
Tel +41 58 462 25 11
info@blw.admin.ch

Erscheinungsdatum: