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Verpackungslandschaft entwickelt sich rasant – leider nicht immer im Sinne der Nachhaltigkeit

Gute Verpackung – böse Verpackung – oder doch lieber ganz ohne?

Nur eine recyclingfähige Verpackung ist eine gute Verpackung – diese These gilt es aus unserer Sicht kritisch zu hinterfragen, zumindest wenn es sich um Kunststoffverpackungen handelt. Eine recyclingfähige Kunststoffverpackung kann nicht wieder zu einer Lebensmittelverpackung werden. Und eine Lebensmittelverpackung aus recyceltem Kunststoff wird derzeit nicht in den Prozess zurückgeführt. Das klingt paradox, gilt jedoch als eine der größten aktuellen Herausforderungen. Aber hier wird endlich Fahrt aufgenommen und alle entlang der Wertstoffkette ziehen an einem Strang. Dramatisch ist, dass Neuware-Kunststoff, also auf Basis fossiler Rohstoffe, derzeit so viel günstiger zu bekommen ist als Rezyklat, schreibt Claudia Schuh, Marketingleiterin und Verpackungsmanagerin bei Lorentzen & Sievers, im aktuellen Kommentar.

Diverse Recycler haben unter dem Kostendruck bereits ihren Betrieb einstellen müssen. Die Mineralwasserflaschen aus dem Pfandsystem werden aus diesem Grund nur zu rund einem Drittel wieder zu Mineralwasserflaschen verarbeitet. Dass die R-PET Schalen also den Flaschen den Rohstoff wegnehmen, halten wir für eine Mär. Ein Großteil des Rezyklats wird exportiert und geht in die Textilindustrie.


Becher aus Karton mit individuellen Ausstanzungen und ohne Beschichtung für das Papierrecycling optimiert

Vorsicht ist auch bei den papierbasierten Verpackungen zu walten. Es gelten Papierverpackungen als recyclingfähig, die nicht mehr als 5% Fremdstoffanteil besitzen. Aber auch Papierverpackungen, deren Fasern besonders stark verdichtet werden, beeinträchtigen das Papierrecycling. Das Verpackungsgesetz hat hier kaum Möglichkeiten regulativ einzugreifen und es erfordert einiges Expertenwissen, um sich in der Vielfalt der papierbasierten Lösungen noch zurecht zu finden.

Gemäß GfK setzt sich selbst unter Corona der Trend zur unverpackten beziehungsweise Wiegeware weiter fort. Ein Problem stellen inzwischen die steigende Anzahl von Fruchtstickern in den Kompostieranlagen dar. Der gewonnene Humus wird unter anderem auch im Biolandbau eingesetzt und die Fruchtsticker verbleiben als Mikroplastik. Gemäß Bundesgütegemeinschaft Kompost sind nicht einmal die Fruchtsticker aus Biokunststoff eine sinnvolle Alternative. Aber was wäre die Verpackungswelt ohne neue Herausforderungen.

Geschlossener Wertstoffkreislauf und Ressourcenschutz sind höchstes Ziel
Unsere Vision und Mission sind der geschlossene Wertstoffkreislauf und die Ressourcenschonung. Dies bedeutet nach unserer Auffassung: Wir sollten Verpackung vermeiden, wenn dadurch nicht andere Ressourcen in erhöhtem Umfang verbraucht werden. Wenn Produkte vermeintlich lose vermarktet werden, für den Transport aber Beutel und für die Hygiene Handschuhe benötigt werden, sollte man nochmal genau hinsehen. Ebenso, wenn durch die Verpackungsvermeidung Lebensmittel vernichtet werden.

Den Einsatz von Ocean Plastic betrachten wir besonders kritisch. Die Sammlung des bereits entstandenen Mülls in der Natur stellt für uns keine Strukturlösung dar. Da nur am Strand und an den Flüssen gesammelt wird, ändert dies nichts am Zustand der Meere. Der Verschmutzungsgrad ist extrem hoch, der Aufwand der Reinigung und Aufbereitung dementsprechend und die Verfügbarkeit gering bei hohen Kosten. Bis zum Jahr 2030 wird die weltweite Menge des jährlichen Plastikmülls in Gewässern einer Studie zufolge auf bis zu 53 Millionen Tonnen zunehmen. Die Sammlung am Strand ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir brauchen weltweit funktionierende Recyclingsysteme. Das, was jetzt als Abfall anfällt, sollte der neue Wertstoff im Kreislauf sein. Erst dann und  nur so können wir die Gewässer und ihren Lebensraum wirklich schützen. Jedes Material, das mit geringem CO2-, Energie- und Wasseraufwand recycelt werden kann und wieder zu einem Produkt gleichen Niveaus wird, entspricht unserem Ziel.

Rechts: Claudia Schuh ist seit 25 Jahren bei Lorentzen & Sievers für das Marketing und Verpackungmanagement zuständig 

Verpackungsberatung
Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe deckt sich mit unserer Mission, wenn gesichert ist, dass mindestens genauso viel wieder nachwächst, wie verbraucht wird und Produktion sowie Logistik entsprechend ressourcenschonend stattfinden. Wir unterstützen den Einsatz papierbasierter Verpackungen, wenn oben genannte Kriterien erfüllt werden. Übermaß, egal auf welcher Ebene, stört grundsätzlich das Gleichgewicht. Ein intelligenter Mix aus Verpackungsvermeidung und dem Einsatz der richtigen Materialien für die jeweils individuelle Anwendung zeichnen unsere Verpackungsberatung aus. Wir schätzen und fördern die Werbewirkung von Verpackungen, wenn damit der Obst- und Gemüsekonsum angeregt wird. Denn Essen ist Leben und Obst und Gemüse liegen derzeit voll im Trend. Die Verpackung als Medium hat durchaus eine nachhaltige Funktion.

Mit unserer Inhouse-Designagentur und unserem internationalen Partnernetzwerk decken wir bei L&S alle Verpackungs-Anforderungen der Obst- und Gemüsebranche ab. Wir informieren, aber wir missionieren nicht. Jede Anforderung, jeder Kundenwunsch wird individuell bedient.

Hintergrundinformationen zum Thema Verpackung veröffentlichen wir über einen Blog: www.verpackungs.blog. Über die Registrierung einer eMail-Adresse wird man über neue Artikel per Mail informiert. Jeder kann aber auch einfach mal ganz unverbindlich reinschauen.

Nachhaltig ist auch unsere Onlineplattform „Second Chance“. Über unseren Online-Shop www.verpackungs-shop-ls.de können Lagerüberhänge angeboten oder kurzfristige Bedarfe gedeckt werden.

Erscheinungsdatum: