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Kartoffelhändler Johann Schmidt zur diesjährigen Marktsituation

"Stetige Flächenerweiterung führt zu Überangeboten und entsprechendem Preisdruck"

Wegen der Dürreprobleme der letzten Jahre und der entsprechenden Ernteeinbußen in der Kartoffelwirtschaft, entschlossen sich viele Anbaubetriebe dazu, deren bestehenden Anbaufläche auszuweiten. Die darauffolgenden Mehrmengen haben allerdings zu einem beträchtlichen Überangebot am Kartoffelmarkt geführt. Vor allem in diesem Corona-bedingten Vermarktungsjahr mit fehlender Nachfrage im Gastrobereich und Großverbrauch drücken die Überhänge bemerklich auf dem Markt, beobachtet Johann Schmidt, Kartoffelhändler im bayerischen Dinkelshausen.


Blick ins Kartoffellager der Firma Schmidt.

Die Ernte der mittelfrühen Speisesorten sei nahezu eingefahren worden: Wie das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth berichtet, liegt die Kartoffelernte heuer um 15 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. 1,9 Millionen Tonnen Kartoffeln können in Bayern geerntet werden. Das heißt auf jeden Bewohner, jede Bewohnerin, im Freistaat kommen rund 145 Kilo heimische Kartoffeln. "Eine leicht überdurchschnittliche Ernte bei guter Qualität", meint Schmidt. Die Preise seien dennoch weit unterdurchschnittlich: Industrie- und Schälware schwankt im Durchschnitt um 5 Euro/je 100kg, Speiseware je nach Sorte um 6,5 Euro/je 100kg. 


Johann Schmidt steht am Ruder des bayerischen Familienunternehmens und bedient seine Kundschaft sowohl mit Speiseware als auch Industriekartoffeln.

Flächenerweiterung & Überangebote
Die aktuellen Niedrigspreise seien laut Schmidt ganz eindeutig der rasanten Flächenerweiterung in den letzten Jahren geschuldet. "Die Kartoffelwirtschaft kämpft in diesen Zeiten des Klimawandels fast jedes Jahr mit Dürreproblemen und entsprechenden Ernteeinbußen. Deshalb wurden die Anbauflächen in fast allen bedeutenden Kartoffelanbaugebieten Deutschlands die letzten Jahre erheblich erweitert."

In diesem Ausnahmsjahr von Corona wird ein wesentlicher Teil der Vorräte - sowohl bei den Industrie- als auch Speisekartoffeln - wohl gar nicht gebraucht, weil der Absatz in der Gastronomie und im Großverbrauch teilweise zum Erliegen gebracht wurde. Auch im Export seien die Folgen der Krise zu bemerken, erläutert der bayerische Großhändler. "Wir exportieren viel nach Italien, aber auch Übergrößen nach Rumänien, Slowenien und Tschechien. Übergrößen waren die letzten Jahre gesucht und deshalb gut bezahlt. Dieses Jahr ist es genau umgekehrt und sind die Preise dementsprechend im niedrigen Bereich."

Modernes Sortenspektrum
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in der aktuellen Kartoffelbranche glaubt Schmidt an das Potenzial der bayerischen Kartoffel. "Sowohl bei den Speisesorten - etwa Gala, Queen Ann und Belmonda - als auch den Industriesorten wie Agria und Fontane - wird unser Sortenspektrum am Puls der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. Nichtsdestotrotz sind resistente Kartoffelsorten nach wie vor gesucht."

Die größte Herausforderung der nahen Zukunft wird laut Schmidt weiterhin das Mengenproblem sein. "Die Kartoffelanbaufläche muss einfach reduziert werden, denn bei dieser Preisbildung können die Produktionskosten kaum gedeckt werden. Leider werden die bestehenden Großbetriebe nur noch größer und die Marktbedingungen dementsprechend schwieriger", heißt es abschließend. 

Weitere Informationen:
Schmidt Agrarhandel GmbH
Johann Schmidt
Dinkelshausen B29
86676 Dinkelshausen
Tel: 08435 / 16 92
Fax: 08435 / 16 90
Mobil: 0171 / 6 42 22 75
E-Mail: info@schmidt-agrarhandel.com  
www.schmidt-agrarhandel.com