Das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Kommission und Mercosur, das ursprünglich 2021 in Kraft treten sollte, wird sich voraussichtlich verspäten, weil Deutschland sich im Rahmen des Treffens der Landwirtschaftsminister geweigert hat das Abkommen zu ratifizieren. Grund dafür sind Umweltbedingungen. Das niederländische Parlament hatte den Deal im Juni ebenfalls abgelehnt.
Deswegen wird der Ratifizierungsprozess des Abkommens - wenn es denn eine Ratifizierung gibt - länger dauern als erwartet. Der Text, der zwischen der Europäischen Kommission und Mercosur ausgehandelt wird, muss vom Rat, dem Europäischen Parlament und auch von den nationalen EU Parlamenten abgesegnet werden.
Der französische Agrarkultur Sektor und die politischen Repräsentanten haben das Abkommen bei mehreren Gelegenheiten abgelehnt. Die spanische Regierung hingegen unterstützt den Deal, den die Europäische Kommission und die Mercosur Länder im Juni 2019 beschlossen haben.
Seit der letzten Sitzung der Kommission für Handelsverhandlungen des Staatssekretärs für Handel des Industrieministeriums im Juli hat die Kommission das finale Dokument über den freien Handel zwischen beiden Parteien und die Aufhebung der Zölle noch immer nicht veröffentlicht. Das sorgt für große Unsicherheit im Sektor und bei FEPEX.
Im Obst- und Gemüsesektor ist Brasilien das einzige Mercosur Land, das Chancen für den Export bietet. Die Exporte sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen und die Produkte wurden immer weiter diversifiziert. Allerdings hat sich dieser Trend in der ersten Hälfte 2020 geändert, die Exportmengen sind, im Vergleich zur gleichen Zeit im Vorjahr, um 28 Prozent gesunken und der Wert um 15 Prozent. Damit liegen sie bei 26.150 Tonnen und 18,8 Millionen Euro.
Nach Brasilien werden vor allem Knoblauch und Zwiebeln exportiert. Die Knoblauchexporte lagen in der ersten Hälfte 2020 bei 8.206 Tonnen und 13,1 Millionen Euro. Bei den Zwiebelexporten waren es 890 Tonnen und 218.062 Euro. Die wichtigsten Produkte bei den Obstexporten sind Zitrusfrüchte und Steinfrüchte. Ein Grund dafür, warum die Exporte in der ersten Jahreshälfte zurzückgegangen sind, sind die gesunkenen Pflaumenexporte. Seit die brasilianischen Behörden am 1. Juni neue phytosanitäre Regelungen erlassen haben, wurden deutlich weniger Pflaumen nach Brasilien exportiert.
Die spanischen Exporte nach Argentinien lagen in der ersten Jahreshälfte 2020 nur bei 718 Tonnen im Wert von 633.725 Euro, das sind 59 Prozent, beziehungsweise 43 Prozent weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. In der ersten Jahreshälfte 2020 wurden 213 Tonnen nach Uruguay exportiert. Das sind 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Wert lag bei 225.334 Euro, was 13 Prozent mehr entspricht. Außerdem gab es keine Exporte nach Paraguay, das zeigen Daten der Zollbehörde.
Quelle: fepex.es