Der Grünkohl steckt in der Krise. Der Anbau des beliebten Saison-Gemüses wird zunehmend schwierig, wie aus einer am Mittwoch vorgelegten Antwort der niedersächsischen Landesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen hervorgeht. Der Grund: Schädlingsbefall. Viele Pflanzen sind von der Kohlmottenschildlaus befallen. Alexandra Wichura vom Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer in Hannover bestätigte am Mittwoch auf Anfrage von NDR 1 Niedersachsen, dass sich der Schädling in den letzten Jahren "enorm ausgebreitet" habe. Erschwerend komme hinzu, dass die Schädlinge immer schwerer zu bekämpfen seien.
Netze oder mehr Pflanzenschutzmittel?
Die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte (Grüne) führt den gestiegenen Befall durch Schädlinge auf größere Anbauflächen und wärmere Winter zurück. Staudte spricht in dem Zusammenhang von einer "wachsenden Grünkohl-Krise". Während die Abgeordnete fordert, die Pflanzen mit kleinmaschigen Netzen zu schützen, beklagt Alexandra Wichura, dass die Schädlinge nur mit einem einzigen Mittel wirksam bekämpft werden könnten.
Weitere notwendige Mittel würden in Deutschland zu zögerlich zugelassen. Im Januar hatte der NDR darüber berichtet, dass mehr als ein Zehntel der Grünkohlernte stark mit Pestiziden belastet ist. In Deutschland wurden 2018 rund 8.000 Tonnen Grünkohl angebaut, davon etwa die Hälfte in Niedersachsen. Ein Hauptanbaugebiet ist die Region um Vechta.
Quelle: NDR