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Das Zwiebelforum 2020 war ein voller Erfolg:

"Radfahrer und Zwiebelerzeuger sind gar nicht mal so unterschiedlich"

Das Zwiebelforum 2020 in St. Martin in der Pfalz war ein Erfolg – da ist man sich unter Besuchern und Veranstaltern einig. Vergangenen Donnerstag und Freitag reisten gut 100 Besucher in strahlendem Sonnenschein zum Empfang zur Mittagszeit an. Unter der Leitung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) und der Rheinischen Landwirtschafts-Verlag GmbH gab es an zwei Tagen Vorträge, ausreichend Zeit für Networking, Motivationstraining und eine Zaubershow für Akteure der Zwiebelbranche aus ganz Deutschland und einige internationale Besucher. Gerahmt wurde das Event vom geschichtsträchtigen Tagungsort: Nur wenige Kilometer vom Hambacher Schloss, der Wiege der deutschen Demokratie, entfernt, war das Hotel Haus am Weinberg auch ein beliebter Anlaufpunkt für Altkanzler Helmut Kohl.

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Hans-Christoph Behr übernahm die Begrüßung und blickte auf die vergangenen zwei Jahre seit dem letzten Zwiebelforum im Jahr 2018 zurück: "Wir haben zwei sehr unterschiedliche Saisons hinter uns, eine mit einer sehr kleinen Ernte mit Knappheiten in ganz Europa, und eine ziemlich Gute." Die Exporte laufen gut und Europa sei lieferfähig. Er hatte auch einen Teaser für den ersten Veranstaltungstag: "Das große Thema heute wird der Pflanzenschutz sein – hoffentlich nicht nur die Bedenken zu diesem Thema sondern auch Lösungen."

Zweiter Redner der Begrüßung war Bernd Haas, der Präsident des Fachverbands Deutsche Speisezwiebel, der in eigener Sache aufrief dem Verband beizutreten um so gemeinsam den Anbau zu stabilisieren und Erzeuger gegenüber Handel und Politik zu stärken. Auch er blickte mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen Jahre zurück: "Das Wetter übt zunehmend Druck auf die Pflanzen aus. In manchen Bundesländern wurde die Dürre des Jahres 2018 im letzten Jahr sogar noch übertroffen und Bewässerungsverbote kamen erschwerend dazu." Um diesen Faktoren entgegenzuwirken gebe es viele Investitionen im Sektor: Flächenausdehnung, Neubauten, Beregnung, verbesserte Lagerkapazitäten.

Zusätzlich möchte man seitens des Verbands die Forschung weiter vorantreiben, niedriger Calciumgehalt der Zwiebeln, verschiedene Böden je nach Standort, Fusarium, und neue Sorten um diese Probleme in Angriff zu nehmen. "Das sind spannende Themen aber es ist auch sehr anstrengend."

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Günter Hoos vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz kam als Vertretung des Staatssekretärs Andy Becht und sorgte mit seinem "zwiebelscharfen" Grußwort für Lacher beim Publikum. "Die Märkte sind offen und funktionieren – die deutsche Zwiebelbranche muss sich profilieren!", rät er den Anwesenden. "Man muss den Produkten ein Gesicht geben, das mehr zeigt als die reine Produktivität. Zeigen Sie Ihre unternehmerische Kreativität: Haben Sie besondere Sorten? Gibt es regionale Besonderheiten? Wie ist die Aromatik Ihrer Waren?"

Für Hoos war der Klimawandel ein wichtiger Aspekt der Überlegungen der Zukunft: "Dieses Thema wird uns alle beschäftigen, denn alle Parameter werden sich ändern. Die Anbauperiode wird sich verschieben, dementsprechend müssen wir uns auch bei Sorten und Böden modifizieren. Das sind Existenzfragen." Er nennt Pflanzenschutz, Klimawandel und Arbeitskräftemangel als Sorgenkinder der Branche. "Viele fühlen sich von der Politik im Regen stehen gelassen – die Ansprüche an Zwiebelbauern aber auch Gemüseerzeuger sind sehr hoch." Zudem weist er auf die Informationsmöglichkeiten beim DLR hin.

Der erste Veranstaltungstag stand ganz im Zeichen des Pflanzenschutzes, gefolgt von einer Weltreise der Zwiebeln, von Deutschland über die Niederlande, bis nach Brasilien. Am Abend gab es Glühwein am Lagerfeuer, obwohl so mancher scherzte, dass man bei den frühlingshaften Tagestemperaturen von 16°C auch Cocktails hätte anbieten können. Das Abendprogramm wurde durch eine Zaubershow abgerundet.

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Am zweiten Tag des Forums ging es zeitig weiter: "Der Technik das Wort" war das Motto des Vormittags mit Einblicke in technischen Pflanzenschutz und Kühllagerung. Den Abschluss machte Pierre Bischoff – der Extremsportler hielt einen Vortrag zur "Kunst niemals aufzugeben" und stellte fest: "Radfahrer und Zwiebelerzeuger sind gar nicht mal so unterschiedlich." Beim anschließenden Lunch hörte man an vielen Tischen noch die Diskussion über seine Why-Worry-Philosophie.


Pierre Bischoff

Die Veranstaltung war geprägt durch ein geselliges Miteinander und angeregte Diskussionen. Kein Vortrag kam ohne kritische Fragenrunde mit dem Publikum aus. Viele Meinungen wurden geteilt und die Redner taten ihr bestes allen Fragen und Anmerkungen mit Witz und Schlagfertigkeit entgegenzutreten. Das macht das Zwiebelforum sicherlich auch in Zukunft zu einer Besonderheit im Event-Kalender der deutschen Zwiebelerzeuger- und Vermarkter.


Zauberkunst Boretti

Sogar Wilhelm Kerres vom Gut Erzelbach, der vor der Veranstaltung noch skeptisch war, zog ein positives Fazit: "Tatsächlich konnte ich auch nach all diesen Jahren in der Zwiebelbranche noch was dazulernen."

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Genauere Berichte über die Vorträge folgen in den nächsten Tagen.