Die Produkte der Migros kommen offenbar bei den Chinesen nicht gut an: Der Schweizer Detailhändler hat seinen Onlineshop Orange Garten in China klammheimlich eingestellt. Zudem soll das ganze Angebot in Asien gestrafft werden, so berichtet 20Minuten in Berufung auf die «SonntagsZeitung».
Unternehmenssprecher Patrick Stöpper teilt mit, dass die Migros künftig in den asiatischen Märkten ein kleineres Sortiment über Onlinekanäle und über Läden Dritter vertreiben wolle. «Als Folge davon werden wir gezielt auf einzelne Produktbrands setzen und in China die Dachmarke Orange Garten nicht mehr weiterverfolgen», sagt Stöpper der Zeitung.
Hohe Preise
Ein Grund für das Scheitern des Onlineshops könnten die hohen Preise gewesen sein. Duschmittel oder Allzweckreiniger waren beim Start von Orange Garten bis zu sechsmal teuer wie die gleichen Artikel in der Schweiz. Unklar ist, welche Produkte die Migros weiterhin in China verkaufen will.
Migros startete den Onlineshop vor zwei Jahren. Dafür spannte das Unternehmen mit der chinesischen Onlinehandels-Plattform NetEase Kaola zusammen. Diese wurde im letzten September vom Internetriesen Alibaba für 2 Milliarden Dollar übernommen. Auf Orange Garten konnten die Chinesen von Rösti über Shampoo bis zum Abwaschmittel fast alles kaufen.
Chinesische Mittelschicht im Visier
Im Visier hatte die Migros mit Orange Garten die chinesische Mittelschicht, die «ausländische Produkte mit Qualitätsnachweis» bevorzugt, wie das Unternehmen bei der Lancierung mitteilte. Mit der absichtlich auf Deutsch gehaltenen Schreibweise von Garten wollte Migros die Schweizer Herkunft der Produkte betonen.
Quelle: 20min.ch