Die Situation für Kartoffelerzeuger ist ungewöhnlich in diesem Jahr: Die Bergung der letzten Flächen ist noch immer nicht abgeschlossen. In Nordholland müssen einige hundert Hektar wohl abgeschrieben werden und in Großbritannien müssen manche Flächen wahrscheinlich gar "überwintern" - die Qualität der spät gerodeten Partien sei sehr zweifelhaft. So heißt es im aktuellen Marktbericht der Wilhelm Weuthen GmbH & Co. KG.
Das Angebot und die Nachfrage bei den Speisekartoffeln sei derzeit ausgeglichen und so auch die Preise. Auch in der verarbeitenden Industrie scheint die Situation vorerst ruhig: "Zum Jahreswechsel stehen die meisten Verarbeitungslinien still. Die Industrie ist bis Ende Januar gut mit Vertragsware eingedeckt." Das wirke sich stabilisierend auf die Notierungen aus.
Beim Pflanzgut für die kommende Saison 2020 gebe es überdurchschnittlich viele negative Überraschungen: "Die Nacherntekontrollen zur Prüfung auf Virus und Quarantänekrankheiten sind in vollem Gange. Derzeit liegen ca. 80-90% der Ergebnisse vor. Es gibt viele Aberkennungen und Abstufungen. Vor allem Vermehrungen im Inland und in den Mischregionen (Pflanzgut- und Konsumanbau) sind stärker betroffen und es gehen im Moment nennenswerte Mengen verloren." Man geht davon aus, dass diese Saison das Angebot an Pflanzgut bei einigen Sorten stark einschränken wird.
"Die aktuelle Virus Problematik hat nachhaltigen negativen Einfluss auf die Pflanzgutproduktion der nächsten Jahre, da in bestimmten Sorten viel zu wenig hochstufiges Material verfügbar ist. Die Witterung der Jahre 2018/2019 in Kombination mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen, wie dem Wegfall von Insektiziden und Reglone etc., werden die Pflanzgutproduktion und Sortenwahl der nächsten Jahre sehr stark beeinflussen", heißt es im Kommentar.
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