Äpfel mit rotem Fruchtfleisch sind ein neuer Trend, der die Obstwirtschaft derzeit beschäftigt. Welche Chance hat diese radikale Produktinnovation bei den Konsumenten? Antworten liefert eine Masterarbeit. Um zu erheben, welches Marktpotenzial rotfleischige Sorten haben, wurde im Frühjahr 2019 knapp 800 Konsumenten in Trentino-Südtirol und in Neuseeland online befragt. Dies berichtet die Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ).
Da über 80 Prozent der Konsumenten noch nie einen rotfleischigen Apfel gesehen haben, handelt es sich sicherlich um eine Neuheit auf dem Markt. Die befragten Konsumenten zeigten generell große Neugierde und Interesse. 70 Prozent der Befragten gefällt die rote Farbe des Fruchtfleisches, und über 90 Prozent wollen die neue Frucht ausprobieren. Bezüglich Herkunft zeigen sich die Konsumenten jedoch skeptisch: Über 50 Prozent der Befragten glauben, dass die neue Frucht nicht natürlich ist, und knapp 40 Prozent sind der Meinung, dass der Apfel genetisch manipuliert ist.
Nachdem die Konsumenten über die Herkunft des Apfels und des roten Fruchtfleisches aufgeklärt wurden, zeigen sich mehr als positive Rückmeldungen. 85 Prozent der Konsumenten sind am Nährwert des Apfels interessiert, und knapp 90 Prozent sind bereit, den Apfel zu kaufen. Zudem sind über 50 Prozent bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Als wichtigste Faktoren für das Interesse und die Kaufbereitschaft der Konsumenten entpuppen sich „Neugierde“ und „Nährwert der Frucht“. Diese Ergebnisse zeigen sicherlich eine vielversprechende Konsumentenakzeptanz und Kaufbereitschaft für rotfleischige Äpfel in den ersten Phasen einer Markteinführung. Die Studie kann aber nicht die Frage beantworten, wie sich rotfleischige Äpfel längerfristig auf dem Markt verhalten bzw. wie treu Konsumenten der neuen Frucht bleiben.